Nachdem in einer konzertierten Aktion im Januar und Anfang Februar alle Bewohnerinnen und Bewohner, die es wollten, in den Altenheimen ihre Erst- und Zweitimpfungen erhalten haben, stehen die Einrichtungen nun vor der Frage, wie sie mit ihren Neuaufnahmen, die noch nicht geimpft sind, verfahren sollen.
Beispielsweise wurden im Carl-Sonnenschein-Haus und im Ferdinand-Tigges-Haus in Ochtrup in dieser Woche vier pflegebedürftige Personen neu aufgenommen. Zusammen mit den fünf Neuaufnahmen aus den Vorwochen sind es bereits neun Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht geimpft sind. Weitere Aufnahmen werden in den kommenden Wochen erwartet. "Aus unserer Sicht müsste schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden, da wir ansonsten bald wieder einen hohen Anteil an nicht-geimpften Bewohnern in unseren Häusern hätten. So würde das Risiko von Ansteckungen innerhalb der Einrichtung und schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung wieder steigen", erklärt Burkhard Baumann, Geschäftsführer der Domus Caritas.
Bislang kann der Kreis Steinfurt nur anbieten, für die neu aufgenommenen Bewohnerinnen und Bewohner einen Termin im Impfzentrum zu vereinbaren. "Wenn der Vorschlag des Kreises so umgesetzt werden soll, dann müsste allerdings unseren neuen Bewohnerinnen und Bewohner höchste Priorität bei der Terminvergabe eingeräumt werden", schlägt Stephan Antfang, Einrichtungsleiter des Carl-Sonnenschein-Hauses und des Ferdinand-Tigges-Hauses, vor. Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner müssten kurz nach ihrem Einzug einen Termin erhalten und mit einem Krankentransport zum Impfzentrum gebracht werden. "Ansonsten laufen wir Gefahr, dass der positive Effekt, die vulnerablen Gruppen in den Altenheimen ganz am Anfang der Kampagne geimpft zu haben, schnell wieder verfliegt und wir neue Corona-Ausbrüche in unseren Altenheimen sehen werden", so die Sorge von Stephan Antfang.
Zudem wäre ein Krankentransport quer durch den Kreis Steinfurt auch ein hoher Aufwand und eine Belastung für die pflegebebedürftigen Menschen. "Besser für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Altenheimen wäre natürlich eine Impfung vor Ort", meint Stephan Anfang. Die könnte, wenn eine bestimmte Anzahl an nicht-geimpften Neuaufnahmen erreicht ist, ja auch trägerübergreifend organisiert und von den örtlichen Ärzten durchgeführt werden. "Das hat beim ersten Durchlauf ja auch schon gut funktioniert", betont Stephan Antfang. Mittel- und langfristig sollten aber, wenn möglich, dezentrale Impfstrukturen aufgebaut werden.