Teilhabe bei seelischen Beeinträchtigungen

Ein Angebot von PROTEC

Das Angebot von PROTEC richtet sich an Menschen, die aufgrund ihrer seelischen Belastung, zumindest vorübergehend, nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten können.

Unser Ziel ist es, Ihnen eine den Umständen angepasste Tagesstruktur zu bieten, soziale Kontakte zu ermöglichen, eigene Stärken kennenzulernen und zu fördern, bei der Vermittlung von Kontakten zu anderen Stellen wie Behörden, Sozialen Diensten und Unterstützungsangeboten zu helfen und in Krisen zu begleiten.

Wir nehmen Rücksicht auf Ihre individuellen Belastungen, ohne diese im Alltag stets in den Vordergrund zu stellen.

Zurzeit arbeiten bei PROTEC insgesamt über 200 Personen an verschiedenen Standorten. Diese bieten, schon aufgrund ihrer unterschiedlichen Räumlichkeiten, viel Spielraum für verschiedene Angebote und Tätigkeiten.

Infos für Bewerber

Es muss bei dem zuständigen Kostenträger (Bsp.: Agentur für Arbeit; Rentenversicherung) ein Antrag gestellt werden. Darauf folgt ein Gespräch mit einem Reha-Berater, der die notwendigen medizinischen Unterlagen sichtet.

Kommt es zu einer Zusage startet das sogenannte Eingangsverfahren. Dieses dauert in der Regel drei Monate. Sie lernen in dieser Zeit die Werkstatt, das Personal und weitere Mitarbeitende kennen.

Im Anschluss beginnt der Berufsbildungsbereich. In den folgenden zwei Jahren erhalten Sie einen Einblick in die verschiedenen Tätigkeiten und stimmen sich mit den Mitarbeitern des Bereiches über Perspektiven, Praktika und Teilnahmen an arbeitsbegleitenden Maßnahmen (Sportangebote; Kurse) ab.

Nach spätestens zwei Jahren besteht die Möglichkeit in den Arbeitsbereich zu wechseln. Dabei entsteht ein arbeitnehmerähnliches Beschäftigungsverhältnis und Sie erhalten für Ihre Tätigkeit ein leistungsbezogenes Entgelt. Zusätzlich werden sozialversicherungspflichtige Leistungen (Rentenversicherung; Krankenversicherung; Pflegeversicherung) erbracht. Die Höhe der Leistungen orientiert sich an bundesdeutschen Durchschnittlöhnen.

Was verstehen wir unter einer psychischen Störung oder Erkrankung?

Ganz nüchtern betrachtet ist es eine Abweichung von einer medizinischen, aber auch gesellschaftlichen "Normvorstellung" psychischer Funktionen wie Denken, Fühlen, Wahrnehmung und Verhalten.
Um diese Veränderungen zu unterscheiden und einzuteilen gibt es u.a. die ICD-10. In diese werden die unterschiedlichen Störungsbilder erfasst und ermöglichen eine Diagnose.

Diese Diagnosen sind nicht selten und zunehmend der Grund, weshalb viele Menschen ihren Beruf nicht mehr oder vorübergehend nicht ausüben können.

Siehe auch: Psychische Erkrankungen im Job nehmen zu:
https://de.statista.com/infografik/17797/die-haeufigsten-gruende-fuer-berufsunfaehigkeit/

Eigenschaften von psychischen Störungen sind, dass:

sie kaum willentlich zu steuern sind
sie länger dauern
sie Leiden verursachen,
sie das Leben beeinträchtigen (Beruf, Partnerschaft, Familie, Freundeskreis)
für den Betroffenen gefährlich werden können (erhöhter Drogenkonsum zur "Selbsttherapie", Suizidgefahr, Vereinsamung)

In der Werkstatt arbeitet ein großes Team mit verschiedenen beruflichen Ausbildungen. In Ihrer Gruppe ist immer ein Ansprechpartner, der Sie begleitet und unterstützt. Zusätzlich stehen Ihnen Sozialarbeiter, Sozialpädagogen und Psychologen als Berater zur Verfügung. Auch gibt es einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und einen Betriebsarzt, die regelmäßig oder bei Bedarf Sprechstunde haben. Darüber hinaus gibt es für die Belange der Beschäftigten einen gewählten Werkstattrat und für Frauen eine Frauenbeauftragte.

Werkstätten bieten, eine berufliche Rehabilitation und soziale und medizinische Unterstützung.

Wir bieten eine stabile Tagesstruktur, stellen direkte soziale Kontakte her, entfalten und entdecken Fähigkeiten, begleiten Menschen in Krisen und schaffen Übergänge zu anderen Einrichtungen und auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.

PROTEC - mehr als "nur" Arbeit:

Krisenbegleitung durch Fachkräfte
Teilnahmen an Bewegungs- und Kreativangeboten
gemeinsamer Austausch mit Angehörigen, Betreuern und anderen Einrichtungen
psychologische Begleitung
Teilnahme an arbeitsbegleitenden Angeboten
und weitere sozial orientierte Bausteine

Diese Angebote tragen zur Förderung von psychischen, sozialen und körperlichen Funktionen und Fähigkeiten bei. Viele Betroffene stellen sich die Frage, wie schnell alles wieder wie "früher" wird. Wir unterstützen und betrachten dass "hier und jetzt" und gehen mit Ihnen Schritt für Schritt.

Unser Anspruch ist es, Belastungen und Veränderungen, die zu einer seelischen Beeinträchtigung führten, gemeinsam mit Ihnen zu erkennen, zu vermeiden und Alternativen zu eröffnen.

Kann ich ein Praktikum machen oder außerhalb arbeiten?

PROTEC fördert nach der Werkstättenverordnung (WVO) den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt durch geeignete Maßnahmen, insbesondere durch eine Beschäftigung in Praktika und auf Außenarbeitsplätzen in Betrieben und Dienststellen des allgemeinen Arbeitsmarktes. Für diese Beschäftigung werden vertragliche Regelungen mit den kooperierenden Betrieben geschlossen.

Gibt es auch außerhalb der Werkstatt Arbeitsplätze?

Es besteht die Möglichkeit externe betriebliche Praktika durchzuführen und auf einem Außenarbeitsplatz inklusiv zu arbeiten. Nähere Information erhalten sie hier.

Die regelmäßige wöchentliche Beschäftigungszeit beträgt 39,5 Stunden einschließlich der Pausen und der Zeiten, in denen PROTEC arbeitsbegleitende Maßnahmen durchführt.

Die täglichen Beschäftigungszeiten sind zurzeit:

montags bis donnerstags 8.00 - 16.30 Uhr

freitags 8.00 - 13.30 Uhr

Pausen:

vormittags 9.40 - 10.00 Uhr

mittags 12.00 - 13.00 Uhr

nachmittags 14.00-14.20 Uhr

Wie viel Urlaub habe ich eigentlich?

Die Beschäftigten erhalten 30 Arbeitstage Urlaub, plus 5 Tage Urlaub pro Jahr bei Vorlage eines Schwerbehindertenausweises mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 unter Fortzahlung des Arbeitsentgeltes.

Flyer BBB