Im Vorfeld hatte der "Runde Tisch Pflegeausbildung in Borghorst", in dem sich Vertreterinnen und Vertreter der Domus Caritas, des UKM Marienhospital Steinfurt und des Bildungszentrums Rheine engagieren, alle Voraussetzungen zum Start der neuen Pflegeschule ab Februar 2024 geschaffen. "Es gibt die begründete Erwartung, dass sich ausreichend Schülerinnen und Schüler anmelden werden, und die Formalitäten zur Nutzung der Räume im KulturForumSteinfurt sind so weit gediehen, dass die Ausbildung nun starten kann", erklärt der Initiator des Runden Tisches, Clemens Schulze Beiering, der auch Einrichtungsleiter des Heinrich-Roleff-Hauses in Trägerschaft der Domus Caritas ist.
Im Vorgriff auf die Entwicklung des Gesundheits-Campus’ in Steinfurt-Borghorst, auf dem später die Pflegeschule platziert werden soll, wollen die Initiatoren die Pflegeschule bereits jetzt an den Start bringen, denn: "Der Bedarf an Pflegefachkräften ist - wie jeder weiß - jetzt schon sehr groß und wird sich noch weiter steigern", so Schulze Beiering. Dabei unterstützt die Stadt Steinfurt das Vorhaben, indem sie Räumlichkeiten in der alten Nikomedesschule an der Kapellenstraße 7 in Steinfurt-Borghorst, die sonst vom KulturForumSteinfurt, der VHS und der Musikschule genutzt werden, zur Verfügung stellt. Dafür hatte sich auch Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer eingesetzt, die sich über den Start der Pflegeschule freut. "Die Pflegeschule passt hervorragend zur ‚Schulstadt Steinfurt’", so Bögel-Hoyer.
Der Geschäftsführer der Domus Caritas, Burkhard Baumann, macht deutlich, dass zum einen der Bedarf an Pflegekräften in den Altenhilfeeinrichtungen der Domus Caritas beträchtlich ist. Zum anderen wird durch eine veränderte Personalbemessung das Berufsbild der Pflegefachassistenz immer wichtiger. Dabei ist die Pflegefachassistenz bereits ein vollständiger Beruf, inklusive einer klaren Eingruppierung in das Tarifsystem, kann jedoch auch als Einstieg für die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft dienen, die dann entsprechend verkürzt werden kann, so Baumann.
Über diese Durchlässigkeit im System der Pflegeausbildung freut auch der Pflegeprokurist des UKM Marienhospital Steinfurt, Leonhard Decker, der sich ebenfalls im "Runden Tisch" engagiert. Mit einer Pflegeschule vor Ort steigen die Chancen, den Fachkräftemangel auch im Krankenhaus schneller zu beheben, so Decker.
"Es war eine Frage der Zeit, bis wir auch in der Kreisstadt ein Bildungsangebot zur Pflege einrichten", erklärt Schulleiterin Petra Berger vom Bildungszentrum Rheine, deren Träger das Caritas Bildungswerk Ahaus ist. Von den 28 Ausbildungsplätzen zur Pflegefachassistenz sind bereits 20 Plätze belegt. "Neben der bundesweiten und internationalen Suche nach jungen Pflegekräften müssen wir weiterhin selbstverständlich auch auf die jungen Menschen in der Region zugehen und für einen Pflegeberuf werben", so Berger.
Auch die Direktorin des KulturForumSteinfurt, Dr. Barbara Herrmann, in deren Räumlichkeiten die Ausbildung starten wird, freut sich über die neue Kooperation. Tagsüber sind räumliche Kapazitäten in der Nikomedesschule verfügbar. "Es ist wunderbar, wenn so viele, junge Leute, auch internationaler Herkunft, zu uns ins Haus kommen", so Herrmann. Zudem kann es Synergien zwischen den Einrichtungen geben, etwa Sprachkurse für Auszubildende, die im Haus von der VHS angeboten werden können.
Wer mehr Informationen über die neue Pflegeausbildung in Steinfurt-Borghorst wünscht, kann sich an das Caritas Bildungszentrum Rheine wenden, Telefon 05971 99106-0, oder per E-Mail an pflegeschule-rheine@caritas-bildungswerk.de.