Pfarrer Stefan Hörstrup von der katholischen Pfarrei St. Lambertus feierte zusammen mit Pfarrerin Imke Philipps von der Evangelischen Kirchengemeinde Ochtrup-Metelen einen Wortgottesdienst mit allen Gästen. In seiner Ansprache betonte Pfarrer Stefan Hörstrup, dass gerade in Einrichtungen wie dem Carl-Sonnenschein-Haus gilt, den "Schatz im anderen" zu entdecken und zu würdigen. Denn die Jungen können von den Älteren lernen, wie auch in biblischen Geschichten geschildert wird. Ferner wünschte er allen Bewohnerinnen und Bewohner sowie den Mitarbeitenden weiterhin gute und erfolgreiche Jahre.
Der Geschäftsführer der Domus Caritas, Burkhard Baumann, begrüßte alle Anwesenden, internen und externen Gäste, besonders auch die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Beirat des Carl-Sonnenschein-Hauses: "Sie sind die Hauptpersonen im Carl-Sonnenschein-Haus!" In einer "Zeitreise" durch die Geschichte des Carl-Sonnenschein-Hauses benannte der Geschäftsführer wesentliche Meilensteine der Pflege-Einrichtung und die maßgeblichen Personen, die mit ihrem Engagement zur Erfolgsgeschichte des Carl-Sonnenschein-Hauses beigetragen haben.
Mitte 1973 ziehen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in das Carl-Sonnenschein-Haus ein und am 10. November 1973 erfolgt die Einsegnung durch den langjährigen Vorsitzenden des Caritasverbandes, Pfarrer Karl Holthaus. Die erste Einrichtungsleiterin, Elisabeth Büning, geht 1984 in den Ruhestand. Ihr folgt Wendelin Wiedemeier nach, der bis 1990 die Einrichtung leitet. Nach einer Übergangszeit mit der kommissarischen Leiterin, Irmgard Frahling, beginnt 1992 die "Ära" von Catharina Heuken, die bis 2005 die Leitung des Carl-Sonnenschein-Hauses innehat.
Bereits 1993, also 20 Jahre nach Inbetriebnahme des Carl-Sonnenschein-Hauses, gibt es im Caritasverband konkrete Überlegungen zu einem Ersatzneubau. 2001 wird dieser fertig gestellt und bezogen. 2003 entscheidet der Aufsichtsrat, das "alte" Carl-Sonnenschein-Haus - heute das Ferdinand-Tigges-Haus - weiter zu nutzen und für den Umbau Fördergelder zu beantragen. 2007 geht das Ferdinand-Tigges-Haus in Betrieb und wird am 2. Mai 2007 von Bischof Reinhard Lettmann eingesegnet. Es folgt eine wirtschaftlich schwierige Phase, die erst 2014 mit der vollständigen Belegung beider Häuser nachhaltig behoben wird.
Glücklicherweise konnte Burkhard Baumann zwei Zeitzeugen persönlich begrüßen, namentlich den ehemaligen, langjährigen Geschäftsführer des Caritasverbandes, Rolf Schürmann, und die ehemalige Einrichtungsleiterin, Catharina Heuken, die authentisch von ihren damaligen Erlebnissen mit dem Carl-Sonnenschein-Haus berichten konnten.
Von Dezember 2005 an übernahm Stephan Antfang die Leitung des Carl-Sonnenschein-Hauses und des Ferdinand-Tigges-Hauses in Personalunion. Auch er konnte von vielen, teils ungeplanten Herausforderungen berichten, etwa dem Schneechaos 2005 oder der Zeit der Corona-Pandemie. "Das waren drei sehr anstrengende Jahre. Mit Corona wach geworden, mit Corona eingeschlafen. Aber wir haben auch das geschafft, dank des außergewöhnlichen Einsatzes der Kolleginnen und Kollegen", so Stephan Antfang. Er betonte auch seine positiven Erfahrungen, die er mit externen Institutionen und Gruppen gemacht hat, etwa dem guten Miteinander mit Vereinen, Ehrenamtlichen und der Politik. "Ich finde, das Carl-Sonnenschein-Haus ist sehr gut in das Gemeinwesen der Stadt Ochtrup integriert."
Bürgermeisterin Christa Lenderich überbrachte die Grüße des Rates der Stadt und der Verwaltung und betonte, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Carl-Sonnenschein-Hauses selbstverständlich zur Stadtgesellschaft dazu gehörten. "Wir wollen unser Möglichstes tun, die Belange älterer Menschen mit in die Kommunalpolitik einzubeziehen, und daher auch immer wieder neue Angebote für ältere Menschen entwickeln." Sie dankte auch allen Mitarbeitenden im Carl-Sonnenschein-Haus für ihre engagierte Arbeit für die Bewohnerinnen und Bewohner. "Alles Gute für die kommenden 50 Jahre!", so Christa Lenderich.
Roswitha Reckels vom Kreis Steinfurt überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Kreises Steinfurt an die Bewohnerinnen und Bewohner des Carl-Sonnenschein-Hauses. Der Caritasverband als damaliger Träger des Carl-Sonnenschein-Hauses habe vor 50 Jahren mit dem Bau der Einrichtung eine fortschrittliche und gleichwohl mutige Entscheidung getroffen, betonte Reckels, und beglückwünschte die Domus Caritas als heutiger Träger für die "langjährige, tolle Einrichtung". Sie dankte ebenfalls allen Mitarbeitenden für ihre engagierte Arbeit. Jedoch sei ein Blick in die Zukunft der Pflege angesichts des demographischen Wandels nicht leicht zu überschauen, so Roswitha Reckels. Für die Versorgungs-Infrastruktur einer alternden Gesellschaft brauche es jedenfalls verlässliche Partner wie die Domus Caritas mit ihren stationären Einrichtungen.
Diözesancaritasdirektorin Pia Stapel erklärte in ihrer Ansprache, dass das Ziel des Diözesancaritasverbandes eine gute Versorgung in den von caritativen Trägern verantworteten Einrichtungen wie dem Carl-Sonnenschein-Haus sei. Derzeitige Herausforderungen seien etwa der Fachkräfte-Mangel in der Pflege, die hohen Energiekosten sowie ein Investitionsstau im Bereich der Gebäude. "Wir gehen diese Herausforderungen jedoch aktiv an", betonte Pia Stapel. "Denn wir haben einen christlichen Auftrag und 'halten den Himmel offen' für pflegebedürftigen Menschen."
Der Sprecher der Mitarbeitenden-Vertretung (MAV), Maik Hollad, erklärte, dass "alle caritativen Einrichtungen Kirche sind". Denn die hochqualifizierte Pflege, wie etwa im Carl-Sonnenschein-Haus und dem Ferdinand-Tigges-Haus, ist praktizierte, christliche Nächstenliebe für ältere Menschen. Das sah offenkundig auch ein Vertreter des Bewohnerbeirates so, der eine Redewendung aus den Einrichtungen zitierte: "Ob im Tigges oder Sonnenschein, da kann man stets zufrieden sein."
In seiner Ansprache erklärte der neue Einrichtungsleiter des Carl-Sonnenschein-Hauses und des Ferdinand-Tigges-Hauses, Markus Fromme, dass er seine Kraft dafür einsetzen wird, "dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner in unseren Einrichtungen zu Hause fühlen und wir ihnen die bestmögliche Pflege angedeihen lassen. Auch die Beschäftigen sollen sich weiterhin wohlfühlen und die Einrichtung als 'ihre' Einrichtung erleben." Darüber hinaus habe er bereits festgestellt, dass die Ochtruper stolz auf ihre Einrichtungen sind. "Diese Identifikation motiviert mich, alles dafür zu tun, die Einrichtungen trotz Pflegenotstand und anderen Herausforderungen weiter zu entwickeln, damit sie für die nächsten Jahrzehnte gut gerüstet sind", so Fromme abschließend.