Ochtrup-Steinfurt-Emsdetten: Der Sommer war noch nicht ganz vorbei, da lagen schon die ersten Stern- und Tannenbaummotive auf den Arbeitstischen in den Räumen der Caritaswerkstätten Langenhorst. Viele Mitarbeitende sind neben der täglichen Produktions- und Förderarbeit seit Wochen damit beschäftigt, kreative und hochwertige Arbeiten aus verschiedenen Materialien für den Adventsmarkt zu fertigen. Nachdem der letzte Adventsmarkt 2019 im Werk Steinfurt stattfand, öffnet das Hauptwerk Ochtrup nun am 03. Dezember ab 11.30 Uhr endlich wieder die Räumlichkeiten der Werkstatt an der Waldstraße 15.
Die Beschäftigten an den Standorten Steinfurt, Emsdetten und PROTEC helfen mit, damit am ersten Adventssonntag alles für die Besucher fertig ist: Es wird gesägt, geklebt, gebastelt, gemalt, gesteckt, gebacken und geschmückt. Kreative Geschenke, moderne Weihnachtsdekoration und Adventsschmuck werden zum Verkauf angeboten.
Markus Hinsenhofen bindet einen Kranz
In der Gärtnergruppe duftet es gerade nach frischem Tannengrün. Markus Hinsenhofen fertigt zusammen mit seinem Gruppenleiter Paul Niemeyer Adventsgestecke und freut sich auf die Stammkunden, die die festlich geschmückten Kränze beim Adventsmarkt kaufen. Es gehen in diesen Tagen an die hundert frische Kränze und Dekorationen über die Arbeitstische.
"Das ist heute der dritte Kranz, den ich stecke." berichtet Markus Hinsenhofen und befestigt vorsichtig die frischen Grünzweige mit Nadeln an den Strohkränzen. Derweil ist Grete Vollenbröker dabei, die handgefertigten Grußkarten mit Sternchen zu versehen. "Ich komme auch zum Adventsmarkt." freut sie sich schon und vermittelt mit Stolz, ihren Eltern ihren Arbeitsplatz zeigen zu wollen.
Grete Vollenbröker gestaltet Karten
In einer weiteren Arbeitsgruppe bemalt Carina Blanke mit einer Schablonentechnik einen von über 20 Nistkästen. Voller Vorfreude berichtet sie: "Ich besuche mit meiner Wohngemeinschaft den Adventsmarkt und freu mich, dort Sachen zu zeigen und zu kaufen, dir wir selber hergestellt haben."
Carina Blanke bemalt Nistkästen
"Ich freu mich darauf, auf dem Weihnachtsmarkt an der Kasse zu arbeiten. Die Besucher schätzen unsere handgefertigten Artikel und es macht Spaß diese zu verkaufen." so Wolfgang Niehoff auf Nachfrage, warum er an seinem freien Tag auf dem Markt arbeiten möchte.
Familien und den kleinsten Besuchern wird beim Spiel- und Bastelangebot nicht langweilig an diesem Sonntag: Die in der Werkstatt gefertigten Spiele können ausprobiert und gekauft werden, es gibt Kinderschminken, eine Hüpfburg und Esel-Reiten.
Neben dem Verkauf von handgefertigten Produkten ist es dem Werkstattleiter Alexander Lürwer besonders wichtig, an dem Tag die vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten der Caritaswerkstätten vorzustellen: "Wir halten speziell angepasste und individuelle Arbeitsplätze für viele Personengruppen mit Handicaps vor". Daher wird an dem Tag auch über Rehabilitationsangebote zur Wiedereingliederung von Menschen mit psychischen Erkrankungen oder über Arbeits- oder Berufsbildungsmöglichkeiten mit Unterstützung der Werkstatt in Unternehmen am allgemeinen Arbeitsmarkt informiert.
Zudem werden in einigen Hütten im Außenbereich Leckereien zubereitet und verkauft: Es gibt Reibekuchen, Crêpes, Pulled Pork, Bratwurst und Pommes, Champignons, warme und kalte Getränke und vieles mehr. Am Lagerfeuer kann man verweilen, der Nikolaus mit seinem Engel hat seinen Besuch angekündigt und der Christliche Posaunenchor Ochtrup stimmt mit weihnachtlichen Liedern auf die Adventszeit ein.
Der Förderverein der Caritaswerkstätten Langenhorst hat wieder eine Cafeteria organisiert. Mit dem Erlös werden Projekte finanziert, die aus den üblichen Mitteln nicht bezahlt werden können.
Wenn dann am ersten Adventssonntag die Werkstatt zur Weihnachtsstadt wird, laden geschmückte Gruppenräume zur Besichtigung ein. Mitarbeiter und Beschäftigte zeigen und erklären ihre Arbeit und freuen sich schon jetzt auf viele Besucher.
Über die Caritaswerkstätten Langenhorst:
Die Caritaswerkstätten Langenhorst haben den sozialen und beruflichen Auftrag, Menschen mit Behinderung aus dem südwestlichen Gebiet des Kreises Steinfurt und dem nördlichen Teil des Kreises Borken in das Arbeitsleben einzugliedern. An sieben Standorten in Ochtrup, Steinfurt und Emsdetten wird über 900 Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung ein Berufsbildungs- und Arbeitsplatz angeboten, der den individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten entspricht. In den Standorten PROTEC werden Rehabilitationsmaßnahmen für Menschen mit psychischen Erkrankungen angeboten. Die Caritaswerkstätten sind zudem Schwerpunktwerkstatt für gehörlose Menschen. Die Beschäftigten produzieren und erbringen Dienstleistungen für Industrie, Handwerk, Handel und die öffentliche Hand. Für die Vermittlung von Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt stehen besondere Angebote zur Verfügung.