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Schulprogramm

Lesen Sie hier unser Schulprogramm

Vorwort

Sie möchten eine Schule kennen lernen? Sie möchten die St.-Elisabeth-Schule kennen lernen? Diese Schrift bringt Sie Ihrem Ziel näher. Sie können viel über das Leben und Lernen in dieser Schule erfahren, über die Menschen, über die Ziele, über die Räume, über die Ausstattung und ganz besonders über die Lernangebote. Lehrerinnen und Lehrer, Therapeutinnen und Therapeuten, weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler haben gemeinsam wichtige Informationen über die Schule zusammengetragen, diskutiert und formuliert.

Dabei waren alle von der Vorstellung bewegt, ihre guten Erfahrungen in der Schule anderen mitzuteilen. Dieser Prozess, der ständig fortgeführt wird,  bewirkt immer wieder neu, dass Grundüberzeugungen in Bewegung kommen und neue Entwicklungen möglich werden.

Sie werden in dieser Schrift nicht über alles informiert. Denn mit dieser Schrift ist es wie mit einem Haus, das bereits seit vielen Jahren bewohnt wird. Die Menschen in diesem Haus entdecken neue Möglichkeiten und wollen Veränderungen realisieren. Sie möchten renovieren, umbauen oder anbauen. In diesem Stadium wird selbstverständlich nicht jedes Zimmer und jedes Möbelstück neu geplant, vielmehr werden schrittweise manche Räume  oder manche Gewerke erneuert oder den veränderten Bedürfnissen angepasst. Für dieses Schulprogramm, die Beschreibung des Lernens und Lebens in der St.-Elisabeth-Schule, bedeutet dies: Wir beschreiben Bereiche, die in der letzten Zeit von besonderer Bedeutung waren. Ein Teil ist entstanden, weil wir uns mit neuen Entwicklungen auseinandergesetzt haben. Weitere Teile haben wir neu entwickelt, weil die bisherigen Grundannahmen nicht mehr überzeugend oder tragfähig waren.

Im April 2000 haben wir einen ersten Teil unseres Schulprogramms veröffentlicht. Mehrfach konnten wir weitere Kapitel ergänzen. Nun liegen auch Ausführungen bzw. Überarbeitungen zu folgenden Themen vor: "Schulleben", "Schulsozialarbeit", "Arbeitsgemeinschaften", "Schulgarten", "Schneeschulfahrt", "Autismus", "Fördergruppen", "Schulseelsorge" und "Verkehrserziehung". Wir sind uns bewusst, auch hiermit nur einen Teil unserer Schulwirklichkeit zu beschreiben. Die Fortsetzung der Arbeit an diesem Programm versteht sich daher von selbst. Wir wollen weitere Bereiche neu entwickeln und darstellen. Wir wollen auch in Zukunft auf neue Entwicklungen zielgerichtet und gut vorbereitet reagieren. Wir wollen die schulische Arbeit kontinuierlich prüfen und das Schulprogramm auf diesem Hintergrund den neuen Anforderungen entsprechend anpassen.

Hinweise, Anmerkungen, Entdeckungen, Wünsche und Kritik sind uns willkommen.

 

Steinfurt, November 2019

Benedikt Oestreich, Schulleiter

 

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

  • Leitgedanken
  • Stundentafel

Kapitel 2

  • Bewegung, Spiel und Sport
  • Theater und darstellendes Spiel
  • Arbeitsgemeinschaften

Kapitel 3

  • Lesen und Schreiben
  • Unterstützte Kommunikation
  • Umgang mit Mengen, Zahlen und Größen - Mathematik

Kapitel 4

  • Medien
  • Verkehrserziehung
  • Sachunterricht

Kapitel 5

  • Religiöse Erziehung

Kapitel 6

  • Snoezelen
  • Fördergruppen
  • Schule und Therapie
  • Schüler mit herausforderndem Verhalten
  • Autismus

Kapitel 7

  • Schullandheimaufenthalte

Kapitel 8

  • Berufspraxisstufe
  • Lernwohnung

Kapitel 9

  • Schulleben

Kapitel 10

  • Zusammenarbeit mit Eltern
  • Beratung
  • Schulsozialarbeit

 

Kapitel 1 - Leitgedanken/ Stundentafel

1.1 Leitgedanken

1.1.1 Präambel

Die St.-Elisabeth-Schule ist eine Einrichtung der Tectum Caritas gemeinnützige GmbH zur schulischen Bildung und Erziehung junger Menschen mit geistiger Behinderung und weiteren Beeinträchtigungen. Zielsetzung und Aufgabenstellung beruhen auf dem Auftrag der Tectum Caritas gGmbH und der Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen des Landes Nordrhein-Westfalen sowie dem Leitbild des Deutschen Caritasverbandes. Im vorliegenden Schulprogramm finden die Zielsetzungen und Aufgabenstellungen ihre konkrete Umsetzung.

Dabei gilt die Grundaussage, dass jeder Mensch als Person einmalig ist und eine ihm von Gott gegebene Würde besitzt. Die Namensgebung stellt die Arbeit der St.-Elisabeth-Schule in die Tradition christlicher Nächstenliebe. Für uns bedeutet dies, sich den jungen Menschen vorbehaltlos zuzuwenden. Es gilt, die Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers zu stärken und zu schützen, zu seiner Selbstverwirklichung beizutragen und die Integration in die Gesellschaft zu fördern.

Unterricht, Erziehung, Betreuung, Pflege und Therapie sind Bereiche der Förderung, die im Sinne ganzheitlichen Handelns diesen Zielen dienen.

Soweit die gesetzlichen Bedingungen erfüllt sind und die Schülerinnen und Schüler im Einzugsbereich der St.-Elisabeth-Schule wohnen, steht ihnen die Schule offen. Eine weitere Auswahl erfolgt nicht.

In der St.-Elisabeth-Schule werden die weltanschaulichen und religiösen Einstellungen der Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern respektiert und soweit wie möglich bei der täglichen Arbeit berücksichtigt. 

1.1.2 Grundlagen

  • Richtlinien und Lehrpläne für die Schule für Geistigbehinderte in Nordrhein-Westfalen
  • Richtlinien für die Förderung Schwerstbehinderter in Sonderschulen und Hinweise für den Unterricht
  • Leitbild des Deutschen Caritasverbandes
  • Ordnung über die Mitwirkung in der St.-Elisabeth-Schule

1.2 Die Verteilung der Fächer und Entwicklungsbereiche in den Stufen

Die Schülerinnen und Schüler erhalten in der Woche 28 Stunden Unterricht. In der folgenden Tabelle wird die Anzahl der Stunden pro Fach dargestellt. Die fachliche Orientierung bezieht sich auf die fachlichen Ziele des Unterrichts. Daneben werden Förderziele aus den Entwicklungsbereichen (z. B. Selbstständigkeit, Wahrnehmung, Soziabilität) verfolgt, die sich auf den Entwicklungsstand der jeweiligen Schülerinnen und Schüler beziehen. Der Anteil des Unterrichts in Entwicklungsbereichen wird in der zweiten Tabelle dargestellt.

Bei den Angaben handelt es sich um einen Orientierungsrahmen.

Die Stunden  können für Epochenunterricht kumuliert werden.

Fächerverteilung TabelleVerhältnis Fach FidE


 

Kapitel 2 - Bewegung, Spiel und Sport/ Theater und darstellendes Spiel/ Arbeitsgemeinschaften

2.1 Bewegung, Spiel und Sport

Bewegung, Spiel und Sport stellen eine ganzheitliche Aufgabe in Bezug auf die Förderung der geistigbehinderten Schüler und Schülerinnen dar. Bewegung hat eine grundlegende Bedeutung in der Persönlichkeitsentwicklung. Bei allen sportlichen Aktivitäten ergeben sich für die Zielgruppe individuelle,  unterschiedliche Schwerpunkte im körperlichen, psychischen und sozialen Bereich. Durch das Erleben und Annehmen des eigenen Körpers haben die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, Selbstvertrauen, Lebenssicherheit und Selbstständigkeit zu erlangen.

2.1.1 Ausstattung der Schule

Die Turnhalle ist mit unterschiedlichsten Groß- und Kleingeräten ausgestattet und bietet vielfältige Möglichkeiten der Bewegungsförderung. Sie steht allen Klassen für mindestens 2 Unterrichtsstunden in der Woche zur Verfügung.

Das schuleigene Schwimmbad mit Therapiebad gewährleistet einen regelmäßigen, differenzierten Unterricht aller Klassen in diesem Bereich.

Auf dem Schulhof befinden sich verschiedene Schaukeln, sowie ein Abenteuerspielplatz mit Rutschen, Sandkasten und Wasserspielanlage, eine Kletterpyramide, ein Klangspiel, eine Malwand, ein Zerrspiegel, ein Balltrichter, zwei Kickerspiele, ein Trampolin, ein Billardtisch, eine Tischtennisplatte und ein barrierefreies Karussell.  Verschiedene Wege, ein Fußballplatz und weitere Spiel- und Sportgeräte ergänzen das Bewegungsangebot. Zusätzlich stehen Dreiräder, Kettcars, Fahrräder und andere Fahrzeuge zur Verfügung.

2.1.2 Sport

Der Sportunterricht im Klassenverband ist ein bedeutsamer Bestandteil im Wochenablauf. Er ist in den unteren Stufen meist psychomotorisch angelegt, setzt somit am Entwicklungsstand jedes einzelnen Schülers an und geht auf individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten ein. Darauf aufbauen können u.a. Mannschafts- und Gruppensport, Leichtathletik, Geräteturnen, Gymnastik und Tanz.

2.1.3 Schwimmen

Der Schwimmunterricht, der in der Regel einmal wöchentlich stattfindet, ist ebenfalls von großer Bedeutung für die sensorische und motorische Entwicklung. Er beginnt in der Regel mit der Wassergewöhnung und zielt weiterhin auf das Erlangen von Wassersicherheit, Wasserbewältigung und Schwimmtechniken ab. Die Schüler und Schülerinnen, die das Schwimmen erlernt haben, können ihre Fähigkeiten im tiefen Wasser des Borghorster Kombi-Bades üben und erweitern. Der Erlebnis- und Lernort "Wasser" bietet darüber hinaus viele Möglichkeiten von Aktivitäten, Spaß und Spiel im Klassenverband.

2.1.4 Sportwettkämpfe und Spiel-Sportfeste

Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule können an verschiedenen Sportwettkämpfen mit anderen Schulen teilnehmen und dabei Kontakte knüpfen. So finden fast alljährlich ein Schwimmfest, ein Leichtathletiksportfest und Fußballturniere statt. Über die sportliche Betätigung können die Schüler und Schülerinnen eine Steigerung des Selbstvertrauens erfahren und Selbstständigkeit gewinnen. Zudem können dabei Erfahrungen in Wettkampfsituationen gesammelt werden,  wobei die dabei  errungenen Urkunden oder Medaillen bei allen Mitschülern und Mitschülerinnen viel Beifall und Anerkennung finden.

Bei den Spiel- und Sportfesten kommt diesem Wettbewerbscharakter eine eher untergeordnete Rolle zu. Dabei können auch schwerstbehinderte Schüler und Schülerinnen gemeinsam mit allen anderen Mitschülern und Mitschülerinnen Bewegungserfahrungen außerhalb des normalen Schulalltages machen.

2.1.5 Arbeitsgemeinschaften und Schulleben

Förderangebote mit bewegungsorientierten Zielen und Inhalten werden auch in Arbeitsgemeinschaften und im weiteren Schulleben umgesetzt. In den Kapiteln "2.3   Arbeitsgemeinschaften" und "9 Schulleben" werden diese dargestellt.

2.2 Theater und darstellendes Spiel

Im Alltag der Schule spielen Feste eine große Rolle, die häufig zum Anlass genommen werden, ein Theaterstück aufzuführen.

Verschiedene Formen des Theaterspiels wie Schattenspiele, Schwarzlichttheater, Tänze, schauspielorientiertes Theater, Musicals, STOMP-orientierte Performances, Jonglier- und Akrobatikaufführungen können dazu eingesetzt werden. Bei diesen Formen des Theaterspiels wird produkt- oder ergebnisorientiert auf einen bestimmten Termin hin ein Stück zur Aufführung vor einem Publikum eingeübt. Als Übungsforum stehen hierfür u.a. auch die einmal in der Woche stattfindenden klassenübergreifenden Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung. Neben den individuell relevanten Zielen für die Schülerinnen und Schüler soll das übergeordnete Bestreben wirksam werden, den Zuschauern ein Sinnganzes darzubieten. Neben der Aufführung der erarbeiteten Stücke innerhalb der Schulgemeinschaft wird die Theaterarbeit auch regelmäßig genutzt, um die Schule in der Öffentlichkeit zu repräsentieren.

Darüber hinaus gibt es darstellende Spielformen, die mit unterschiedlicher Intention im Unterricht Anwendung finden. In der täglichen Unterrichtspraxis können darstellende bzw. szenische Spiele als methodisches Prinzip immer wieder zur Veranschaulichung und Erarbeitung des im Vordergrund stehenden Lerngegenstandes genutzt werden. Rollenspiele sind motivierend, haben einen spielerischen Charakter und können durch die Schaffung von Lebensnähe Übungsfeld für Alltagskompetenzen sein. Sie werden jedoch nicht für eine konkrete Aufführung eingesetzt.

Alle Formen des Theaters und des darstellenden/szenischen Spiels fördern die Kreativität und unterstützen wichtige Prozesse der Selbstfindung, die für die Persönlichkeitsentwicklung von Bedeutung sind. Sowohl die körperlichen und sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten, als auch der Gefühlsbereich, die Spontaneität und Fantasie der Spieler werden angesprochen.

In der folgenden Übersicht ist zu ersehen, welche Vielfalt Theater und darstellendes/szenisches Spiel an der St.- Elisabeth- Schule aufweist.

2 Theater Tabelle

2.3 Arbeitsgemeinschaften

2.3.1 Wechselnde Arbeitsgemeinschaften

In der St.-Elisabeth-Schule wird ein Teil des Unterrichts in Arbeitsgemeinschaften organisiert. Die Arbeitsgemeinschaften werden zu Beginn des Schuljahres eingerichtet. In der Regel bestehen diese Arbeitsgemeinschaften aus sechs bis zwölf Schülerinnen und Schülern mehrerer Klassen einer Stufe, mehrerer Stufen oder im Einzelfall sogar aus allen Stufen. Für die Arbeit dieser Gruppen wird für das gesamte Schuljahr eine Doppelstunde festgelegt, in der alle Arbeitsgemeinschaften gleichzeitig stattfinden. Die Arbeitsgemeinschaften Fußball, Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren finden jedoch zu einer anderen Zeit statt. Schülerinnen und Schüler wählen aus vorgegebenen themenbezogenen Arbeitsgemeinschaften nach ihrem Interesse eine Arbeitsgemeinschaft aus. Aus besonderen pädagogischen oder organisatorischen Gründen kann in einzelnen Stufen die Bildung von Arbeitsgemeinschaften, begrenzt für ein Schuljahr, ausgesetzt werden.

Durch die Arbeitsgemeinschaften erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, in einer anderen Lerngruppe gemeinsam mit älteren bzw. jüngeren Schülerinnen und Schülern an einem gemeinsamen Thema zu arbeiten. Die angestrebte Kompetenz, mit anderen Menschen gemeinsam zusammenzuarbeiten, erfährt durch die Ausweitung auf weitere Personen Anregung und zusätzliche Übungsfelder. Hier können sie an selbst ausgewählten Themen, ausgerichtet an eigenen Interessen, Neigungen, Stärken und Vorlieben, arbeiten.

Neben den schulinternen Arbeitsgemeinschaften sollen auch schulübergreifende Arbeitsgemeinschaften eingerichtet werden. Durch die gemeinsame Arbeit von Schülerinnen und Schülern mit und ohne sonderpädagogischem bzw. intensivpädagogischem Förder- oder Unterstützungsbedarf soll die Sozialkompetenz aller Beteiligten gestärkt werden. Die Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schulen und Schulformen sollen auf der Grundlage gemeinsamer Arbeit an selbstgewählten Themen Offenheit und Verständnis füreinander entwickeln können. Sie sollen lernen, die besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten jedes einzelnen zu erkennen und anzuerkennen. Schließlich sollen sie erfahren können, dass Zusammenarbeit dann besonders erfolgreich ist, wenn alle Beteiligten sich mit ihren unterschiedlichen Begabungen einbringen können.

Die Themen bzw. Unterrichtsangebote der Arbeitsgemeinschaften stammen in der Regel aus den musisch-ästhetischen, kreativ-gestalterischen und sportlichen Bereichen. Sie werden von den Lehrern der teilnehmenden Klassen ausgewählt und so aufbereitet, dass sie zum Schuljahresbeginn allen beteiligten Schülerinnen und Schülern vorgestellt werden können. Die Schülerinnen und Schüler wählen ein Angebot aus.

Die Größe der Gruppen richtet sich nach dem Angebot, dem Vorhaben und den dafür notwendigen Raumkapazitäten. In der Regel besteht eine Gruppe aus 12 Schülerinnen und Schülern, die gemeinsam von einer Lehrkraft aus jeder Schule unterrichtet werden.

2.3.2 Ständige Arbeitsgemeinschaften

2.3.2.1 Schuleigene Rhythmusformation "Heckmeck"

"Schläft ein Rhythmus in allen Dingen, den es aufzuwecken gilt!" Unter diesem Motto findet seit einigen Jahren die Arbeitsgemeinschaft "Heckmeck" statt, die sich an der englischen Formation "STOMP" orientiert. Nicht immer stehen Trommeln und Schlagzeug für alle zur Verfügung und sind auch nicht für alle Schülerinnen und Schüler immer gleichermaßen interessant und motivierend. Vermitteln professionelle Instrumente wie auch Trommeln und Schlagzeug doch häufig das Gefühl, ein Instrument beherrschen können zu müssen oder gar Noten lesen zu müssen, um einigermaßen spielen oder das Spiel präsentieren zu können. Wie sich dennoch nur mit Körper, Stimme, direkt greifbaren Alltagsgegenständen und Materialien, Schrott und Müll grooven lässt, ist Inhalt dieser Arbeitsgemeinschaft. Und so ganz nebenbei entstehen kleine Geschichten, die sich im gemeinsamen Rhythmus entwickeln und zu tanzen beginnen…

Choreographie- und Performance-Elemente in die Geschichten eingebracht, führen neben den ungewöhnlichen und auffälligen "Instrumenten" schnell dazu, einen eindrucksvollen Auftritt auch vor Publikum effektvoll und überraschend präsentieren zu können.

Die Formation "Heckmeck" bietet für die teilnehmenden Schüler ein hohes Maß an Identifikationsmöglichkeit mit bekannten Gruppen, Bands, Idolen etc., die in Videoclips, im Internet, Fernsehen und in Jugendzeitschriften zu finden sind. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler aller Stufen, die Freude an Spiel, Bewegung, Theater, Musik, Rhythmus und Improvisation mitbringen. Darüber hinaus sollte ein gewisses rhythmisches und musikalisches Grundgespür vorhanden sein.

Besonders eignet sich diese Arbeitsgemeinschaft für Schüler mit großem Bewegungsdrang bzw. herausfordernden Verhaltensweisen. In dieser Arbeitsgemeinschaft gibt es ausreichend Gelegenheit, sich "auszutoben", sich mit angesagten "Peergroups" zu identifizieren und darüber hinaus durch ein Ringen um ein gemeinsames Arrangement zu einer disziplinierten Haltung (Einhalten von Regeln) in der Gruppe zu kommen. Auch die Notwendigkeit eines "Leaders" muss eingesehen und akzeptiert werden. In einem hohen Maße sind hier also die Voraussetzungen gegeben, ein positives, sozial angemessenes Verhaltensrepertoire aufbauen und sich zu Eigen machen zu können und trotzdem oder gerade deswegen auch eine Menge Spaß und Vergnügen haben zu können. Ist es so nach oft schweißtreibender Übung zu einem gemeinsam entwickelten Arrangement und einem festen Zusammenhalt der Gruppe gekommen, gibt es Möglichkeiten der Improvisation, des Rollentausches, der Soloeinlagen. Die Schülerinnen und Schüler lernen schnell, sich und ihre Fähigkeiten einzuschätzen, sich gegenseitig zu respektieren und Rollen innerhalb des Gefüges angemessen zu verteilen und zu besetzen. Sie trauen sich aber auch, über ihre angedachten Grenzen zu gehen, sich gegenseitig anzutreiben, zu helfen, abzuwechseln, zu experimentieren, Soloeinlagen zu riskieren. Themen und die dazu passenden "Instrumente" und "Arrangements" werden von allen gemeinsam erarbeitet, an die Voraussetzungen eines jeden Einzelnen angepasst und festgelegt. Dabei werden alle Ideen und Einfälle soweit wie möglich aufgegriffen und eingearbeitet.

Die selbstentwickelten Arrangements eignen sich bestens für Auftritte zu bestimmten Anlässen und Feierlichkeiten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule. So ist es den Schülerinnen und Schülern möglich, nicht nur partizipierend am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilzunehmen, sondern dieses auch durch eigenes Präsentieren aktiv mitzugestalten. Sie erfahren, dass sie vor Publikum sicher auftreten und spielen können, andere positiv beeindrucken können und Applaus, Jubel und Anerkennung erhalten. Sie erfahren an der eigenen Person die Idee des "Starseins" und das Erleben "Fans" zu haben. Vor allem auch "Anfragen" nach Auftritten, die hin und wieder auch mit einer "Gage" verbunden werden, stärken das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler ungemein.

2.3.2.2 Arbeitsgemeinschaft Fußball

Fußball als Mannschaftssport bietet den Schülerinnen und Schülern mehr als regelmäßige Bewegung, denn Fußball steigert auch die Zusammengehörigkeit im Team. Es ist ein Gemeinschaftserlebnis, bei dem andere Werte entwickelt werden als bei Individualsportarten. In einer Fußballmannschaft denkt man zu allererst an die Gruppe, lange bevor man an sich selbst denkt. Die Spieler arbeiten zusammen und verbessern sich gemeinsam. Auch schwächere Spieler werden in das Spiel eingebunden. Die Schülerinnen und Schüler lernen ein respektvolles Miteinander und die Akzeptanz von Autoritätspersonen wie Trainer oder  Schiedsrichter. Die Mannschaftsmitglieder erfahren durch klare Regeln  Orientierung und Sicherheit. Bemerkenswert ist, dass auch Schülerinnen und Schüler mit herausfordernden Verhaltensweisen oder Verhaltensauffälligkeiten durch das Mannschaftsspiel leichter und besser lernen, Regeln einzuhalten und ein starkes Gemeinschaftsgefühl sowie Sinn für Fairness zu entwickeln. Der positive Einfluss auf das Sozialverhalten und die soziale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler machen so den Fußball zu einem echten "Allroundtalent". Neben der Förderung von fußballerischen Fähigkeiten wie Passspiel, Torschuss und Dribblings, stehen der Spaß, die Freude an der Bewegung und das Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund. Außerdem sind die große Anstrengungsbereitschaft und der Zuwachs an Selbstvertrauen der meisten Kinder und Jugendlichen hervorzuheben.

Die Begeisterung für das "schönste Spiel der Welt" ist so groß, dass drei Fußball-Arbeitsgemeinschaften an unserer Schule bestehen. Eine Arbeitsgemeinschaft rekrutiert ihre Spieler aus den Klassen der Sekundarstufe 1 B und der Berufspraxisstufe, während sich in der zweiten Arbeitsgemeinschaft Schüler aus den Klassen der Eingangsphase, Primar- und Sekundarstufe 1 A treffen. Außerdem gibt es eine alle Stufen übergreifende Arbeitsgemeinschaft, in der die Schülerinnen Fußball spielen.

Die Gruppen trainieren gleichzeitig in einer Doppelstunde einmal wöchentlich. Trainingsort ist das VR-Stadion, das in unmittelbarer Nähe der Schule liegt.

Im Rahmen des Landessportfestes veranstaltet unsere Schule einmal im Jahr ein Hallenfußballturnier, an dem vier Schülerinnen-Schulmannschaften und vier Schüler-Schulmannschaften um die Kreismeisterschaften des Kreises Steinfurt kämpfen. Die jüngeren Schüler der Fußball-AG unserer Schule, sowie die Mädchenmannschaft, treffen sich einmal jährlich mit drei weiteren Schulen zu einem so genannten "Nachwuchsturnier".

2.3.2.3 Arbeitsgemeinschaften Heilpädagogisches Reiten

Viele Kinder spüren eine natürliche Zuneigung zu Tieren. Besonders Pferde bedeuten Faszination und Ansporn zugleich. Ihrem Pferd zuliebe sind Kinder bereit, sich mit Situationen auseinander zu setzen, die sie sonst vielleicht meiden. Die Bewegung des Pferdes ermöglicht dem Reiter eine differenzierte Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Gesamtkoordination, das Gleichgewichtsgefühl und das Reaktionsvermögen werden gefördert. Die Sinne werden geschult, Kreislauf und Atmung angeregt. Im Kontakt mit dem Pferd werden soziale Verhaltensweisen wie Rücksichtnahme, Kontaktfähigkeit und Hilfsbereitschaft geübt. Für viele Schülerinnen und Schüler wirkt sich der Umgang mit dem Pferd positiv auf ihr Selbstwertgefühl aus.

Das Heilpädagogische Reiten findet in ca. sieben Kleingruppen von je bis zu vier Schülern bzw. Schülerinnen auf der Reitanlage des Hofes Brand in Hollich statt. Hier stehen eine Reithalle und im Außenbereich ein Platz, der besonders die Sinneswahrnehmung anspricht, zur Verfügung. Außerdem kann in einem nahegelegenen eingezäunten Waldstück geritten werden. Verschiedene Reit- und Therapiepferde können entsprechend den individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden. Das Reitangebot gilt in besonderer Weise für die Schülerinnen und Schüler der Eingangsphase und der Primarstufe.

In der Reithalle bestehen u. a. folgende Möglichkeiten: Vom geführten Reiten können die Schülerinnen und Schüler schrittweise - jeweils entsprechend dem eigenen Leistungsvermögen - gegebenenfalls bis zum selbstständigen Reiten geführt werden. Dabei sind Abwechslung, Spannung und Variationen im Schwierigkeitsgrad durch verschiedene Aufgabenstellungen möglich, z.B. Pferdefußball, Bälle von Hindernissen einsammeln, Slalomreiten, Reiten über Bodenstangen u. ä. Schwerpunkte der Förderung sind unter anderem die Körperkoordination, die Anregung des Gleichgewichtssystems, die Bewegungsplanung und die räumliche Wahrnehmung.

Durch die Nutzung des Außenplatzes sind weitere Variationen möglich: Reiten über einen Berg, Reiten über ein Schaukelbrett, Reiten auf einem Pfad mit verschiedenen Untergründen. Stange und Reifen dienen als zusätzliche Hindernisse, deren Überwindung vielfältige Reize bietet.

Das Waldstück ist eine willkommene Abwechslung, bei der die Schülerinnen und Schüler nicht nur die Bäume als neue Hindernisse kennen lernen, sondern auch einen ganz anderen Untergrund erfahren. Auf dem Waldboden, der von Laub, Ästen und Wurzeln bedeckt ist, bewegen sich die Pferde anders als auf dem Hallenboden. Somit stellen sich die Schülerinnen und Schüler auf unterschiedliche Bewegungen ein und gelangen zu einem ausbalancierten Sitz.

Sowohl auf dem Außenplatz als auch im Wald erfahren die Schülerinnen und Schüler die Natur. Sie können die Vegetation beobachten und verschiedene Pflanzen und deren Früchte so wie die Veränderung der Natur im Laufe des Jahres erfahren.

2.3.2.4 Arbeitsgemeinschaft Voltigieren

Voltigieren als ganzheitliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen

Sportunterricht soll Kinder und Jugendliche nicht nur körperlich fördern, sondern auch ihre geistig-seelischen Fähigkeiten entwickeln. Es müssen daher Inhalte und Methoden ausgewählt werden, die stets beide Komponenten der Erziehung integrieren. In diesem Sinne ist das Voltigieren geradezu ein idealer Unterrichtsinhalt, der die Kinder und Jugendlichen ganzheitlich fordert und fördert. Da das Pferd ein lebendes Wesen ist, muss der junge Mensch in jeder Situation Körper, Geist und Seele einsetzen, um zu einem störungsfreien Dialog zu gelangen. Sich sicher auf dem Pferderücken zu bewegen, stellt hohe Anforderungen an die körperliche Bewegungsbildung. Die Balance auf dem Pferd zu halten, ist eine andere Leistung als das Gleichgewicht in täglichen Lebenssituationen zu halten. Die Bewegungen auf dem Pferd unterscheiden sich von den Bewegungen in alltäglichen Situationen, so dass man beim Voltigieren nicht auf alltägliche Bewegungs-Muster zurückgreifen kann, um das Gleichgewicht auf dem Pferd zu finden. Voltigieren stellt Bewegungsaufgaben an alle muskulären Bereiche, weil der Mensch stets ganzkörperlich gefordert ist und gefördert wird. Der Gleichgewichtssinn im Innenohr und der Muskelsinn (kinästhetischer Analysator) werden in hohem Maße entwickelt, um die vielseitigen Situationen auf dem Rücken des Pferdes bewältigen zu können.

Voltigieren unter dem Aspekt "Leistungsentwicklung"

Durch Leistungen im Sport können junge Menschen ihr Selbstwertgefühl erhöhen und soziale Anerkennung erzielen, wenn Ergebnisse objektiven Ansprüchen entsprechen. Der stetige Vergleich mit anderen kann jedoch auch zu personalen und sozialen Problemen führen, wenn Kinder und Jugendliche diesen überindividuellen Normen nicht entsprechen. Deshalb sind auch die subjektive Leistung jedes einzelnen und seine Steigerung zu beachten. Objektive und subjektive Leistungen müssen im Schulsport ausgewogen berücksichtigt werden und können vor allem durch vielfältige und differenzierte Aufgabenstellungen, die individuell genutzt werden können, angestrebt werden. Insgesamt ist der individuelle Leistungsfortschritt pädagogisch wertvoller als der Vergleich mit anderen oder überindividuellen Normansprüchen.

Voltigieren unter dem Aspekt "Soziales Lernen"

Wenn Kinder und Jugendliche sich auf den Umgang mit dem Pferd und das Voltigieren einlassen, dann geht es immer um ein Bewegungslernen im weiteren Sinne. Für sie steht nicht die Beherrschung der Voltigier-Technik ausschließlich im Vordergrund, sondern es geht ihnen auch um die soziale Beziehung zum anderen Wesen. Während in anderen Sportarten in der Schule soziales Lernen im Sport häufig an methodische Hilfskonstruktionen gebunden ist, so finden im Umgang mit dem Pferd diese Prozesse immer statt, d.h. Bewegungslernen im Voltigieren ist immer auch soziales Lernen. Eine mögliche Harmonie zwischen Mensch und Pferd ist nur möglich, wenn das Pferd in seinen artgerechten Verhaltensweisen verstanden wird. Diese muss der junge Mensch erlernen, um in einen Dialog mit dem Pferd treten zu können. Außerdem muss er die spezifische Wahrnehmung von Geräuschen, Farben, Umgebungsbedingungen kennen. Erst dann erfahren das Kind oder der Jugendliche, wie leicht es ist, selbst als "kleiner Mensch" mit einem großen Tier relativ problemlos kommunizieren zu können.

Rahmenbedingungen der Arbeitsgemeinschaft Voltigieren

Die Arbeitsgemeinschaft Voltigieren der St.-Elisabeth-Schule findet einmal wöchentlich im Rahmen einer Doppelstunde in einer Reithalle bzw. auf dem Reitgelände eines Reiterhofes statt. Eine ausgebildete Fachkraft longiert das Pferd. Das Training wird von einer Lehrkraft durchgeführt, die als Übungsleiter (Trainer Leistungssport DSOB-Voltigieren) qualifiziert ist. Die Arbeitsgemeinschaft wird klassenübergreifend angeboten. Maximal zehn Schülerinnen und Schüler können teilnehmen. Die Gruppe wird zu Beginn des Schuljahres zusammengestellt. Dadurch ist sowohl Kontinuität gewährleistet als auch ein Wechsel der Gruppenmitglieder möglich. Besonders begabte Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, mehrere Jahre an der Voltigier-AG teilnehmen zu können.

Zielsetzung und Schwerpunkte der Arbeitsgemeinschaft Voltigieren

Die Schülerinnen und Schüler werden in Anlehnung an die Deutschen Richtlinien Band 3 - Voltgieren der deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) unterrichtet.

Die Schülerinnen und Schüler lernen:

  • Bewegungsspiele
  • Erste Grunderfahrungen im Schritt (Sitz, Knien, Bank)
  • Erste Grundbewegungen im Galopp (Sitz)
  • Gegenseitige Hilfe beimAufsteigen
  • Verschiedene Bewegungsbereiche des Pferdes kennen lernen und "umturnen" (Rücken, Hals, Kruppe, Seite)
  • Übungen mit Materialien
  • Partnerübungen auf dem Pferd
  • Erlernen der E-Pflicht
  • Erlernen einzelner Kürelemente
  • Einübung einer Gruppenkür
  • Teilnahme an einem Voltigier - Wettbewerb innerhalb des Heilpädagogischen Voltigier - Verbundes Westfalen (HPV)

 

 

Kapitel 3 - Lesen und Schreiben/ Unterstützte Kommunikation/ Umgang mit Mengen, Zahlen und Größen - Mathematik

3.1 Lesen und Schreiben

Lesen und Schreiben ist fester Bestandteil des Unterrichts in allen Stufen der St.-Elisabeth-Schule.  Zeitlicher Schwerpunkt des Leselernprozesses ist die Unter- und Mittelstufe. Durch den Stundenplan wird für alle Klassen in diesen Stufen die Unterrichtszeit so festgelegt, dass täglich in klassenübergreifenden Lerngruppen unterrichtet werden kann. Die Gruppenbildung erfolgt in der Regel entsprechend den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Lesen und Schreiben.

3.1.1 Lesen

Zum Lesenlernen gehört nicht nur das Lesen von Buchstaben und Schrift, sondern auch das Verstehen von Gegenständen, Situationen, Bildern, Bildzeichen und Signalen. Die Schüler und Schülerinnen lernen in ihrer Umwelt nach Zeichen zu suchen, die ihnen etwas sagen. Dieser erweiterte Leseunterricht geschieht in Verbindung mit der schrittweisen Erschließung der Umwelt und hat auch eine Berechtigung für Schüler und Schülerinnen, die im Augenblick noch keinen Zugang zur Buchstabenschrift finden oder nicht sprechen können. Im Mittelpunkt dieses Leseunterrichts steht die Suche nach Sinngehalten in allen Bereichen der menschlichen und gegenständlichen Welt.

Lesen an der St-Elisabeth-Schule ist deshalb in einem weiteren Sinne zu verstehen, nämlich als Wahrnehmen, Deuten und Verstehen von konkreten, bildhaften oder abstrakten Zeichen und Signalen, die sprachfrei oder sprachgebunden sein können.

3.1.1.1 Die sechs Stufen des Leselernprozesses

Der Leselernprozess gliedert sich in folgende sechs Stufen, die durch Beispiele erläutert werden:

  • Situationslesen: Die Mutter legt die Tischsets auf den Tisch, das Kind sieht zu und entnimmt der Situation, dass es bald etwas zu essen bekommt.
  • Bilderlesen: Fotos, Malereien, Zeichnungen mit großer Wirklichkeitsentsprechung wiedererkennen.
  • Bildzeichenlesen: Verkehrszeichen, Piktogramme wie Toilettenzeichen, Warnzeichen, Pflegezeichen in Wäschestücken, Richtungspfeile
  • Signalwortlesen: Namensschilder, Formenschilder, Warenbezeichnungen, Hinweisschilder, Ver- und Gebotsschilder
  • Ganzwortlesen: Namen, Wochentage, Mama, Papa, Ganzwörter aus der Lebensumwelt unabhängig von der Situation wiedererkennen
  • Schriftlesen: Fremde Einzelwörter, Sätze und Texte unterschiedlich gedruckt und evtl. geschrieben wiedererkennen und deren Sinn erfassen. Altersunabhängig werden jeder Schüler und jede Schülerin ihren Möglichkeiten entsprechend auf der jeweiligen Stufe gefördert.

3.1.1.2 Phonologische Bewusstheit

Neben den sechs Stufen des Leselernprozesses spielt die Phonologische Bewusstheit eine wichtige Rolle. Sie ist immer paralleler Bestandteil im Leselernprozess.

Phonologische Bewusstheit ist das Wissen darüber, wie ein Buchstabe klingt. Sie wird in der St-Elisabeth-Schule bereits im ersten Schuljahr und auch in späteren Schulbesuchsjahren trainiert durch:

  • Grundlegende Spiele zur Hörwahrnehmung (z.B. Häschen piep einmal", "Deckengeist" u. ä.)
  • Reime und Vergleich ähnlich klingender Wörter (z.B. /Kanne/ - /Wanne/ - /Tanne/ - /Tonne/)
  • Silben klatschen oder auf Instrumenten spielen
  • ABC-Verse, ABC-Lieder und Quatschlieder (z.B. "Drei Chinesen mit dem Kontrabass")
  • Einsatz von Lautgebärden: jedem Buchstabenbild wird eine bestimmte Geste zugeordnet, die es den Schülern erleichtert, sich das Buchstabenbild und den Buchstabenklang zu merken
  • Spiele wie "Stille Post", in denen nur einzelne Buchstaben und Silben geflüstert werden
  • Buchstabenpuzzles, -dominos und -memorys

An-, In- und Auslautübungen (auch am PC und am interaktiven Whiteboard): eine Buchstabenkarte wird verschiedenen Dingen oder Abbildungen zugeordnet, die mit diesem Buchstaben beginnen, ihn beinhalten oder mit diesem Buchstaben enden

3.1.1.3 Unterrichtswerke zum Lesenlernen

An der St.-Elisabeth-Schule werden Leselehrgänge eingesetzt, die im Sinne des erweiterten Lesebegriffs gestaffelt sind. Sie beginnen bei der Handhabung eines Bildzeichen- und Gebärdensystemes (GuK, Schau doch meine Hände an) und gehen über die Werke zur phonologischen Bewusstheit (Lobo) zum Leselehrgang (Momel). Für ältere Schüler und Schülerinnen, die Schwierigkeiten beim Zusammenschleifen von Lauten zu einem Wort haben, ggf. aber schon einige Laute kennen, steht der Kieler Leseaufbau zur Verfügung. Er arbeitet nach der Methode des Silbenlesens. Der Kieler Rechtschreibaufbau schließt an den Kieler Leseaufbau an und vermittelt Lese- und Rechtschreibkompetenzen.

3.1.1.3.1 Gebärden- und Bildzeichensysteme

siehe "Unterstützte Kommunikation"

3.1.1.3.2 Materialien zur phonologischen Bewusstheit[1]

Zur Förderung insbesondere der phonologischen Bewusstheit stehen an der St.-Elisabeth-Schule entsprechend der sprachlichen Voraussetzungen das Lobo-Kindergartenprogramm oder das Lobo-Schulprogramm[2] zur Verfügung (Fröhlich, Metz, Petermann 2010).

Die kindergarten- und schulbasierte Förderung "Lobo vom Globo" stellt eine universelle Präventionsmaßnahme dar. Ziel des Programms ist es, den Kindern einen Einblick in die Lautstruktur der gesprochenen Sprache zu geben und durch den spielerischen Charakter Freude im Umgang mit der Sprache zu vermitteln. Die spezielle Förderung soll Lese-Rechtschreibschwierigkeiten vorbeugen und den Einstieg in den Lese- und Schriftspracherwerb erleichtern.

3.1.1.3.3 Momel[3]

Für die Arbeit im Erstleseunterricht ist der Leselehrgang "Momel" das verbindliche Unterrichtswerk an der St.-Elisabeth-Schule.

Der synthetisch-analytische Lehrgang "Momel", herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft schwäbischer Sonderschullehrer unter der Leitung von Josef Dreher und Reiner Pfaffendorf aus dem Jahre 2001 (mit fortlaufender Überarbeitung), ist ein Leselehrwerk, das speziell für Förderschulen entwickelt wurde. Ausgangspunkt ist hierbei der einzelne Laut und die damit verbundenen phonetisch-phonologischen Prozesse.

In allen zum Lehrwerk gehörenden Materialien steht Momel aus dem fiktiven Momelland, der zu Menschen (Familie Maler) zu Besuch kommt, als Identifikationsfigur im Vordergrund. In authentischer Auseinandersetzung erlebt Momel verschiedene Gefühle, die Kinder in unterschiedlichen Altersstufen bewegen (z.B. Ängste, Zuneigung, Heimweh oder Eifersucht). Momel wird zu einem Vorbild beim Lernen und beim Verhalten in Familie, Freizeit, Schule und Umwelt.

3.1.1.3.4 Kieler Leseaufbau[4]

Als weiteres Unterrichtswerk für die Arbeit im Leselernprozess ist der Kieler Leseaufbau zu sehen. Er richtet sich vor allem an die Schüler und Schülerinnen, die weitestgehend alle Laute kennen, aber noch Probleme beim Zusammenschleifen von Lauten haben. Die dem Kieler Leseaufbau zugrundeliegende Methode des Silbenlesens wirkt dem entgegen.

Der Kieler Leseaufbau wurde von Lisa Dummer - Smoch und Renate Hackethal herausgegeben. Er wurde in mehrjähriger Praxis an Kindern und für Kinder, die in ihrem Erstleseunterricht gescheitert waren, erarbeitet und stellt ein vielfach verwendetes Fördermittel dar, das von den Autorinnen nach eigenen Angaben auch bei der Arbeit mit analphabetischen Erwachsenen eingesetzt wurde.

Ein nach dem Kieler Leseaufbau entwickeltes Werk, mit dem an der St.-Elisabeth-Schule neben dem ursprünglich nach dieser Methode entwickelten Material gearbeitet wird, ist GEIST-REICH.

3.1.1.3.5 Kieler Rechtschreibaufbau[5]

Der Kieler Rechtschreibaufbau schließt sich an den Kieler Leseaufbau an und unterstützt den weiteren Erwerb der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten.

3.1.1.3.6 Schreiben mit Symbolen[6]

Schreiben mit Symbolen ist eine Lernsoftware, die nach dem Prinzip Lesen durch Schreiben funktioniert. Nachdem ein Schüler oder eine Schülerin ein Wort geschrieben hat, erscheint auf dem Display das passende Symbol und auf Wunsch auch die entsprechende Sprachausgabe, so dass sofort die Möglichkeit zur Selbstkontrolle besteht. An der St.-Elisabeth-Schule kann das Programm "Schreiben mit Symbolen" ergänzend zu den oben beschriebenen Lehrwerken eingesetzt werden. Über den didaktischen Server ist es für jede Klasse verfügbar.

3.1.2 Schreiben (Handgeschicklichkeit)

Das Erlernen des Schreibens ist integraler Bestandteil des gesamten Leselernprozesses. Dabei werden die dem Lesen zugrunde liegenden Verfahren, Methoden und Medien genutzt. Beim Schreibenlernen werden insbesondere die persönlichen Voraussetzungen jedes einzelnen Schülers und jeder einzelnen Schülerin berücksichtigt. In vielfältiger Weise werden Symbole und Wörter zerlegt und zusammengesetzt. Mehrsinnige und vielfältige Maßnahmen  wie z. B. des Auslegens, Schneidens und Aufklebens von Teilen des Leseobjektes oder das Schreiben mit dem Computer sind als Teil des Schreiblernprozesses zu verstehen. Parallel wird entsprechend der motorischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler die Handschrift gelehrt. Im Wesentlichen bildet die Druckschrift mit großen und kleinen Buchstaben die Grundlage des Schreibenlernens.

Das Erlernen der Handschrift setzt eine entsprechende Handgeschicklichkeit voraus, die innerhalb des Lese- und Schreiblernprozesses aufgebaut und trainiert wird.

Die Entwicklung der Handgeschicklichkeit ist ein aufeinander aufbauender Prozess, der vom Umfeld und von der Förderung des einzelnen Schülers oder der einzelnen Schülerin abhängt. Wenn Entwicklungsschritte ausgelassen oder die Fertigkeiten nicht oder nur unzureichend erlernt werden, kann ihre weitere Entwicklung beeinträchtigt sein. An der St.-Elisabeth-Schule orientieren wir uns an den Entwicklungsschritten nach Pauli & Kisch[7].

Eine gute Handgeschicklichkeit setzt sich aus den kompliziertesten und differenziertesten Bewegungsabläufen zusammen, zu denen der Mensch fähig ist. Sie besteht aus einer Reihe unterschiedlicher Teilaspekte:

  • Hand- und Fingerkraft, Kraftdosierung
  • Schulter- und Ellenbogen- Gelenksbeweglichkeit
  • Handgelenksbeweglichkeit
  • Fingergelenksbeweglichkeit
  • Zielgenauigkeit
  • Hand-Hand-Koordination
  • Händigkeit
  • Taktile und kinästhetische Wahrnehmung

Zur Förderung der oben genannten Teilaspekte der Handgeschicklichkeit wird an der St.-Elisabeth-Schule nach der Handreichung "Geschickte Hände"[8] gearbeitet.

Neben dem oben genannten Werk stehen noch graphomotorische Schwungübungen zur Verfügung. Sie sind grundsätzlich einsetzbar als Vorübung zum Schreibenlernen. Sie gliedern sich in sechs aufeinander aufbauende Stufen:

[1] Fröhlich, Metz, Petermann: Förderung der Phonologischen Bewusstheit und

sprachlicher Kompetenzen - Das Lobo-Kindergartenprogramm - , Göttingen 2010

(Hogrefe)

[2] Fröhlich, Metz, Petermann): Für Drachenhelfer: Das Arbeitsheft für Kinder zum Lobo- Schulprogramm - Schulbasierte Förderung der phonologischen Bewusstheit und sprachlicher Kompetenzen - , Göttingen 2010 (Hogrefe)

[3] Dreher, Pfaffendorf (Hrsg.): Momel lernt lesen; Fibel 1, 2, 3, Donauwörth 2008 (Auer-Verlag)

Dreher, Pfaffendorf (Hrsg.):  Momel Lehrerhandbuch 1 2 3, Donauwörth 2008 (Auer-Verlag)

Dreher, Pfaffendorf: Weitere Medien sind unter dem Stichwort "Momel" in der gleichen Reihe erhältlich

[4] Dummer-Smoch, Hackethal: Kieler Leseaufbau - Handbuch - , Kiel 2011 (veris-Verlag)

[5] Dummer-Smoch, Hackethal: Kieler Rechtschreibaufbau - Handbuch - Kiel (veris-Verlag)

[6] Widgit Software LTD: Schreiben mit Symbolen 2000 - CD-ROM - Software, 2000

[7] Pauli & Kisch: Geschickte Hände - Feinmotorische Übungen für Kinder in spielerischer Form - , Dortmund 2011 (Verlag modernes lernen)

[8] Pauli & Kisch: Handgeschicklichkeit bei Kindern - Spielerische Förderung von 4 - 10 Jahren. Dortmund 2008 (Verlag modernes lernen)

1.

Kritzelbewegungen


großräumige, nicht eingegrenzte Kritzelbewegungen, die immer kleinräumiger und gebundener werden

2.

Nachvollziehen von Strichen


  1. Striche (einfache Linien ohne bestimmte Anfangs- und Endpunkte; erst kleine Striche, dann längere);
  2. Zielstriche (beidseitig begrenzt; erste einfachere senkrechte Zielstriche jeweils in der Länge variiert; erste Richtungsänderungen)

3.

Punkte


Freies Punktieren: mit einem Stift exakte Punkte ausführen und nicht "dicke" Punkte in Form von ausgefüllten Kreisen; beim Punkt muss der Stift jedes Mal abgesetzt und wieder neu angesetzt werden

4.

Bögen und Kreise


erste große Bögen im freien Raum, die immer kleiner und eingegrenzter werden; dann Kreise in verschiedenen Größen und Anordnungen; dann Kreise und Bögen in der Fortbewegung, also spiralartig und in ihren Verbindungen, also in Achterschwüngen

5.

Zielpunktieren


Punkte, die an einer bestimmten vorgegebenen Stelle zu platzieren sind

6.

Kombinationen und Muster


alle bisher erlernten Elemente zusammengefasst und auf verschiedenste Weise miteinander kombiniert

3.2 Unterstützte Kommunikation

Ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler der St.-Elisabeth-Schule verfügt über eine eingeschränkte Lautsprache. Aus diesem Grund ist seit dem Jahr 2000 der Bereich "Unterstützte Kommunikation" als zentraler Bestandteil der schulischen Förderung und Entwicklung im Schulprogramm festgelegt.

3.2.1 Begriffsklärung

"Unterstützte Kommunikation" (abgekürzt "UK") beinhaltet den Oberbegriff für alle pädagogischen und therapeutischen Maßnahmen, die eine Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten bei Menschen ohne bzw. mit schwer verständlicher Lautsprache zum Ziel haben.

"Unterstützte Kommunikation" steht für "Augmentative and Alternative Communication" (AAC) und bezeichnet nonvokale und nonverbale Kommunikationsmedien und -systeme, die ergänzend bzw. ersetzend zur Lautsprache als Kommunikationsmedium eingesetzt werden können. Die bereits vorhandenen Ausdrucksmöglichkeiten können erweitert und zusätzlich durch individuelle Kommunikationshilfen ergänzt werden. Bei der in der St.-Elisabeth-Schule praktizierten "Unterstützten Kommunikation" kann zwischen Kommunikation ohne Hilfsmittel (körpereigene Kommunikationsformen) und der Kommunikation mit Hilfsmitteln (sowohl elektronische als auch nicht elektronische) unterschieden werden.

3.2.2 Kommunikationsformen an der St.-Elisabeth-Schule

3.2.2.1 Kommunikation ohne Hilfsmittel (körpereigene Kommunikationsformen)

Zu den körpereigenen Kommunikationsformen zählen u.a. die Nutzung von Lautsprachresten, Atem und Atemrhythmus, Blickbewegungen, Mimik, Zeigebewegungen, konventionelle und individuelle Zeichen für Ja/Nein, Gesten, Gebärden, Gebärdensprache und nicht zuletzt die gesprochene Sprache.

Eine besondere Bedeutung im Bereich der körpereigenen Kommunikationsmöglichkeiten innerhalb der Unterstützten Kommunikation an der St.-Elisabeth-Schule besteht in der Nutzung von Gebärden. Vom sprechenden Kommunikationspartner parallel zur Lautsprache eingesetzt, verbessern sie das Verstehen, da sie neben dem auditiven auch den visuellen Sinneskanal ansprechen. Oftmals versucht sich die nichtsprechende  bzw. unterstützt kommunizierende Person bereits spontan über Gestik oder selbst entwickelte Zeichen verständlich zu machen. Die Vermittlung und der Gebrauch von standardisierten Gebärden erhöhen den Wortschatz und damit die Kommunikationsmöglichkeiten.

An der St.-Elisabeth-Schule werden die Gebärdensammlung "Schau doch meine Hände an" vom Bundesverband ev. Behindertenhilfe, Diakonie Verlag[1], die GuK-Karten (Gebärden-, Bild- und Wortkarten zur Gebärden-unterstützten-Kommunikation)[2] sowie ergänzend die Gebärdenlexika von Maisch/Wisch[3] eingesetzt.

Gebärden werden vom ersten Schuljahr an in den Unterricht mit einbezogen. Nicht nur die unterstützt kommunizierenden Schüler lernen die Gebärden, sondern die gesamte Bezugsgruppe lernt ebenfalls mit. Alle Schülerinnen und Schüler erfahren so in ihrer Sprache eine motorische Unterstützung. Die Gebärden haben in der Regel einen direkten Zusammenhang mit dem darzustellenden Begriff. Es werden sozusagen nur "Schlüsselwörter" gebärdet.

Das GuK-Arbeitsmaterial, das in den Vor- und Unterstufen zum Einsatz kommt, ermöglicht zahlreiche kindgemäße Spiele und kann zu unterschiedlichen Übungen eingesetzt werden. Die stabilen Karten in Postkartengröße können nach Themen geordnet zusammengestellt werden (z.B. "Meine Tiere", "Was ich gerne spiele", "Das kann man alles essen" usw.).

3.2.2.2 Kommunikation mit Hilfsmitteln (elektronische und nicht elektronische)

In der Kommunikation mit Hilfsmitteln unterscheidet man zwischen elektronischen und nicht elektronischen Kommunikationshilfen.

Nicht elektronische Hilfen sind z.B. reale Gegenstände, Fotos, Zeichnungen, Bilder, grafische Symbole aus Symbolsammlungen oder -systemen, Kommunikationstafeln sowie die geschriebene Sprache. Neben vielen Fotosammlungen erhalten die Bild-/Symbolsammlungen bzw.- systeme eine besondere Bedeutung. An der St.-Elisabeth-Schule werden hauptsächlich die PCS-Symbole (Picture-Communication-System) eingesetzt. Diese Symbolsammlung steht in Form der Computer-Software "Boardmaker" allen Mitarbeitern zur Verfügung. Es dürfen aber auch andere Symbolsysteme genutzt werden, wenn diese leichter zugänglich sind und dem / der Unterstützt Kommunizierenden besser entsprechen. Verbindlich ist die Verwendung der PCS - Symbole für die Erstellung des Stundenplans.

Zu den elektronischen Kommunikationshilfen zählen einfache Sprachtasten, kompakte Sprachausgabegeräte sowie PCs und Notebooks. Die St.-Elisabeth-Schule hat im Laufe der Jahre ihren Fundus an diversen elektronischen Hilfsmitteln immens erweitern können. Hierzu zählen einfache Geräte zur Kommunikationsanbahnung wie BigMack, One-Step-Communicator, Step-by-Step-Communicator, Powerlink-Anlagen zur Ansteuerung elektronischer Geräte, Gotalk 4, 9, 20+, LightTalker, usw. Überdies besitzen mehrere Schüler mittlerweile eigene Sprachausgabegeräte wie z.B. SmallTalker mit der Quasselkiste 45, der Wortstrategie 60 oder der Wortstrategie 85, Dynavoxgeräte, MinoMo und MightiMo oder Sprachausgabegeräte mit Augenansteuerung wie z.B. MyTobii Ceye.

Weiterhin steht jeder Klasse wenigstens ein eigener Computer oder ein Laptop zur Verfügung. So kann in jedem Unterrichtsraum über den Didaktischen Server die Software "Boardmaker"[4] oder "SMS2000"[5] (Schreiben mit Symbolen) genutzt werden. Im Lehrerbüro wurde für alle Lehrpersonen zugänglich ein Computer speziell für "Unterstützte Kommunikation" eingerichtet. Auf diesem können beispielsweise Kommunikationstafeln mit dem Boardmakerprogramm oder Symbolkarten bzw. Arbeitsblätter mit dem SMS-Programm erstellt werden.

3.2.3 Beratungskonzept "Unterstützte Kommunikation"

Seit 2004 besteht an der St-Elisabeth-Schule ein fachlich erarbeitetes Beratungskonzept für "Unterstützte Kommunikation" (siehe auch Kapitel "Beratung").

Zwei Beratungslehrerinnen sind in Zusammenarbeit mit der Sprachtherapeutin dafür zuständig, Kolleginnen und Kollegen im Bereich UK zu beraten und mit Hilfe einer ausführlichen Diagnostik kommunikative Fördermöglichkeiten für betroffene Schüler zu entwickeln und anzubahnen.

Die durch die Teilnahme an zahlreichen Fortbildungsmaßnahmen und Fachtagungen, durch Erfahrungen und durch Literatur erworbenen Kompetenzen der Beratungslehrerinnen werden von ihnen als Multiplikatorinnen an das Gesamtkollegium weitergegeben. Das Beratungskonzept hilft so, Unterstützte Kommunikation im Schulalltag immer mehr zu verbreiten und den Einsatz von Sprachausgabegeräten, Kommunikationstafeln, Gebärden usw. zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Überdies trägt es zu einer Verbreitung von UK auch bei Eltern, Bezugspersonen, Therapeuten etc. und damit letztlich zu einer gesellschaftlichen Verbreitung von Unterstützter Kommunikation bei.

Weiterhin hat die Einrichtung des Beratungskonzeptes die Zusammenarbeit der St.-Elisabeth-Schule mit anderen Institutionen (Kindergärten, Werkstätten für behinderte Menschen,  Wohneinrichtungen, Familienunterstützender Dienst) gefördert und gestärkt. Das System der Unterstützten Kommunikation wird somit erfolgreich an weitere Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen vermittelt.

3.2.4 Einrichtung von UK-Gruppen von der Sekundarstufe 1 A bis zur Berufspraxisstufe

In sogenannten "UK-Gruppen" innerhalb der Sekundar- und der Berufspraxisstufe erhalten unterstützt kommunizierende Schüler neben dem Unterricht in der Klasse die Möglichkeit, ihre Sprachgeräte auch in der Öffentlichkeit einzusetzen. So werden z.B. Besuche auf dem Wochenmarkt, im Supermarkt oder im Café durchgeführt, bei denen die Schüler so selbstständig wie möglich Waren einkaufen und lernen, sich  mit Hilfe von elektronischen Hilfsmitteln zu verständigen.

Auf diese Weise lernen die Schülerinnen und Schüler Hemmschwellen im Umgang mit dem Sprachausgabegerät zu überwinden, welche auftreten können, sobald sie in einer konkreten Situation vor allem im Umgang mit nicht so vertrauten Personen auf das Gerät angewiesen sind.

[1] Evangelische Behindertenhilfe e. V.: Schau doch meine Hände an, Berlin 2000 (Diakonie - Verlag)

[2] Wilken: Sprechen lernen mit GuK, Gebärden-unterstützte Kommunikation, Lauf a. d. Pegnitz 2000 (Deutsches Down Syndrom Infocenter)

  Wilken: Sprechen lernen mit GuK 2, Gebärden-unterstützte Kommunikation, Lauf a. d. Pegnitz 2003 (Deutsches Down Syndrom Infocenter)

[3] Maisch, Wisch: Gebärdenlexikon, Bd. 1 Grundgebärden,  Hamburg 1998 (Verlag Hörgeschädigte Kinder gGmbH, Hamburg)

Maisch, Wisch: Gebärdenlexikon, Bd. 2 Mensch,  Hamburg 2000 (Verlag Hörgeschädigte Kinder gGmbH, Hamburg)

 Maisch, Wisch: Gebärdenlexikon, Bd. 3 Natur,  Hamburg 2002 (Verlag Hörgeschädigte Kinder gGmbH, Hamburg)

Maisch, Wisch: Gebärdenlexikon, Bd. 4 Aufbaugebärden,  Hamburg 1994 (Verlag Hörgeschädigte Kinder gGmbH, Hamburg)

[4] Mayer-Johnson: Boardmaker, Software (CD-rom) und Benutzerhandbuch, Solana Beach USA 2008

[5] Widgit Software LTD: Schreiben mit Symbolen 2000 - CD-ROM - Software, 2000

3.3 Umgang mit Mengen, Zahlen und Größen - Mathematik

Die Mathematik mit ihren verschiedenen Aspekten ist fester Bestandteil des Unterrichts in allen Stufen der St.-Elisabeth-Schule. Die Voraussetzungen werden hauptsächlich im Eingangsbereich der Primarstufe geschaffen, indem hier zunächst der vorzahlige Bereich ("Pränumerischer Bereich") behandelt wird. In der Primar- und Sekundarstufe wird der Schwerpunkt auf den numerischen Bereich gelegt. Durch den Stundenplan wird für alle Klassen in diesen Stufen die Unterrichtszeit so festgelegt, dass klassenübergreifende Lerngruppen stattfinden können. Die Gruppenbildung erfolgt in der Regel entsprechend den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im mathematischen Bereich.

3.3.1 Der pränumerische Bereich

Um mit Zahlen, Mengen und Größen umgehen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden. Somit behandelt der pränumerische Bereich mathematische Vor-Kompetenzen. Alle kategorie- und vorstellungsbildenden Denkprozesse, die der Bildung des Zahlbegriffs und dem Operieren mit Zahlen (numerischer Bereich) vorausgehen, werden durch die Pränumerik definiert. Der pränumerische Bereich umfasst verschiedene Teilkompetenzen, die im Folgenden kurz erläutert werden.

Die St.-Elisabeth-Schule orientiert sich im Rahmen der Pränumerik vorrangig an Carin de Vries. Sie beschreibt folgende Aspekte, die wichtig sind, um in den "Zahlbereich" übergehen zu können:

  • Körperschema als Grundlage der räumlichen Orientierung und Orientierung im Raum

    Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein vollständiges Bild ihres Körpers. Wenn es vorliegt, kann sich der Mensch auch besser in der Umgebung orientieren. Da der Körper immer in Beziehung zu einem Raum steht, ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler möglichst aktive Raumerfahrungen machen können.

  • Gruppen und Untergruppen bilden nach Gebrauchswert

    Die Schülerinnen und Schüler sortieren hier Gegenstände noch nicht nach Form, Farbe, Größe,…, sondern nach Merkmalen (Sachen zum Essen, Sachen zum Spielen, Sachen zum Malen,…)

  • Merkmale von Gegenständen feststellen

    Objekte werden nun aufgrund von Gegensatzmerkmalen (klein-groß; dick-dünn; kurz-lang,…) miteinander verglichen.

  • Gruppen und Untergruppen nach erarbeiteten Merkmalen bilden

    Hier werden die Merkmale von Gegenständen (Personen,...) gezielt nach vorgegebenen Merkmalen, Gruppen und Untergruppen zugeordnet und sortiert. Wenn Merkmale wie z.B. groß - klein, dick - dünn, usw. erarbeitet wurden, werden diese in Gruppen und Untergruppen unterteilt.

  • Raumbegriffe bilden und Raumwahrnehmung

    Zum Lesen von Zahlen und Ziffern sind Kompetenzen im Bereich der Raum-Lage besonders wichtig (Bsp.: um zu verstehen, welche Zahl "vor" der  Zahl   8 steht, muss der Raumordnungsbegriff "vor (mir)" verstanden sein).

  • Reihen bilden

    Hier werden Gegenstände gemäß einer festgelegten Regel in eine Reihe gebracht. Bei dieser Seriation werden neben dem Bilden von Gruppen auch Vergleiche zur Festlegung einer bestimmten Reihung gezogen z.B. von "groß" nach "klein". Die Reihenbildung bereitet auf die Mächtigkeitsaussage und Stellung der Zahl in der Reihe vor.

  • Gleichheit von Gegenstandsmengen erfassen

    Hier werden Mengen nachgelegt und die Anordnung wird weitgehend eingehalten, so dass sich aus dem optischen Vergleich nach und nach  Strategien wie der 1:1-Vergleich herstellen lassen (vgl. de Vries 2006, 131).

  • Stück-für-Stück-Zuordnungen bilden 

  • Stück-für-Stück-Zuordnungen lassen sich als Zuordnung von Mengen zueinander beschreiben. Ein Element der ersten Gruppe wird einem Element einer anderen Gruppe zugeordnet. Beispielsweise wird jedem Teddybär ein Hut aufgesetzt. Bei der Stück-für-Stück-Zuordnung wird auch ein Mengenvergleich möglich. Dieser spielt hier ebenfalls eine große Rolle.

3.3.2 Der numerische Bereich

Unter dem numerischen Aspekt versteht man in der Mathematik den Bereich der Zahlenlehre. Hierbei steht im Mittelpunkt, mathematische Mittel (Zahlen, Operationen etc.) kennen und anwenden zu lernen. Mit diesem Rüstzeug sollen dann mathematische Probleme gelöst werden. An der St.-Elisabeth-Schule baut sich dieser Bereich wie folgt auf:

  • Aufbau des Zahlbegriffs

    Das Themenfeld Aufbau des Zahlbegriffs ist mit den Bereichen Rechenoperationen (s.u.) und Zahlenraum (s.u.) eng verknüpft. Man unterscheidet im Rahmen des Zahlbegriffes den Zählzahlaspekt (Zahlreihen: eins, zwei, drei), den Anzahlaspekt (Mächtigkeit von Mengen, "Kardinalzahlaspekt"), den Ordnungszahlaspekt (Ordnungszahlen erster, zweiter, "Ordinalzahlaspekt") sowie den Codierungsaspekt (z.B. Telefonnummer). Später kommen dann noch der Maßzahl- und der Operatoraspekt hinzu (vgl. Hasemann 2003, 67f). Das Zählen scheint nach aktuellen mathematik-didaktischen Erkenntnissen ein besonders wichtiger und zugleich einfacher Zugang zum Erwerb eines Zahlkonzeptes zu sein und sollte daher im Anfangsunterricht besondere Beachtung erfahren.

  • Rechenoperationen

    "Rechenaufgaben stellen im Prinzip symbolisch dargestellte Situationen und Handlungsabläufe dar. Je enger  ein Bezug zwischen handlungsorientierten Übungen im Unterricht und Alltag und angebotenen Arbeitsblättern für die SuS zu erkennen ist, desto eher können sie Einsicht in diese Zusammenhänge gewinnen" (de Vries, 57). Ausgehend vom Zerlegen/ Ergänzen oder vom Vorgänger/ Nachfolger können die Addition und Subtraktion schrittweise erfasst werden. Die Multiplikation wird als mehrmaliges Ausführen der Addition verstanden. Die Division ist die Umkehrung der Multiplikation.

  • Erarbeitung des Zahlenraumes

    Die Zahlen werden nach und nach eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich so verschiedene Zahlenräume (Zahlenraum bis 10, Zahlenraum bis 20, erweiterter Zahlenraum). Hierbei erlangen sie Einblicke in das Stellenwertsystem und können mit Hilfen bessere Zahlvorstellungen und Zusammenhänge erlangen.

    Ebenso wird das sog. Sachrechnen thematisiert. An der St.-Elisabeth Schule besteht das oberste Ziel des Sachrechnens darin, dass die SuS mathematische Zusammenhänge und Alltagsprobleme in ihrer Lebenswelt entdecken, wahrnehmen und diese unter Zuhilfenahme mathematischer Operationen lösen.

  • Umgang mit Maßen

Der Umgang mit Maßen (Geld, Länge, Gewicht, Temperatur, Zeitstrukturen, Flächen, Volumina) ist für die selbstständige Bewältigung vieler Lebenssituationen von großer Bedeutung. Im Rahmen des Mathematikunterrichts setzen sich die Schülerinnen und Schüler der St.-Elisabeth-Schule mit diesen Maßen auseinander. Über alltägliche Situationen (z.B. Einkauf für ein Frühstück,…) wird der konkrete Umgang geübt.

3.3.3 Geometrie

Ein wesentliches Merkmal von Welt ist ihre vorwiegend geometrische Struktur. Überall begegnen die Schülerinnen und Schüler geometrischen Formen. An Formen in der Ebene erfahren sie deren grundlegende Eigenschaften und erwerben sachgemäße Begriffe. Weiterführend werden nach Möglichkeit auch geometrische Körperformen und die Symmetrie thematisiert.

3.3.4 Stochastik

Die Stochastik ist unterteilt in die Bereiche: 1. Kombinatorik (àKombinationsmöglichkeiten), 2. Die Wahrscheinlichkeit (à beispielsweise Zufälle/Gewinnchancen erfassen) und 3. Statistik, (à Statistiken erstellen). Da es im Themenbereich der Stochastik um Zugangsweisen und Bearbeitungswege geht, können die Schülerinnen und Schüler viel handlungsorientierte Aufgaben und Alltagsprobleme vertiefen.

3.3.5 Unterrichtsprinzipien im Rahmen des Mathematikunterrichts

Mit dem Mathematikunterricht an der St.-Elisabeth-Schule soll erreicht werden, dass sich die Schülerinnen und Schüler ihre Umwelt erschließen, sie strukturieren und sie besser verstehen können (vgl. SCHMITZ/ SCHARLAU 1994). Um solche Strukturen bilden zu können, ist man u.a. auf verschiedene Größen angewiesen (à Geldwerte, Uhrzeiten,…). Dabei besteht immer eine Verbindung zu mathematischen Prozessen. So kann in Anlehnung an das alltägliche Geschehen der bewusste Umgang mit Mengen und Zahlen aufgebaut werden. Hier wird ein ganzheitlich orientierter Ansatz verfolgt, "der sehr sorgfältig die Grundlagen schafft für ein sehr individuelles Verständnis von Eigenschaften, Relationen, Größen, Mengen, Zahlen und den Beziehungen derselben" (LANZINGER 1997).

3.3.5.1 Das E-I-S-Prinzip

An der St.-Elisabeth-Schule werden mathematische Inhalte so aufbereitet, dass sie für die Schülerinnen und Schüler möglichst gut nachvollziehbar sind: "vom Greifen zum Be-greifen". Der Mathematikunterricht wird somit bevorzugt nach dem E-I-S-Prinzip (Jerome Bruner) aufgebaut. Hier werden üblicherweise verschiedene didaktisch-methodische Phasen durchlaufen:

1. enaktive Ebene (Handlungsstufe): Phase des Handelns mit konkretem Material (-> mit echten Gegenständen)

2. ikonische Ebene (Bilderstufe): Phase der bildhaften Darstellung. Hier wird eine konkrete Operation bildlich dargestellt. Bei dieser Abstraktionsstufe handelt es sich um einen Schritt zur Verinnerlichung.

3. symbolische Ebene (Symbolstufe): Phase der symbolischen Darstellung (-> Zeichen). Das bedeutet, dass aus bildlichen Abbildungen nun Gleichungen mit Ziffern werden.

4. Phase der Automatisierung: Grundaufgaben werden auswendig gespeichert, können aber mit einer gegenständlichen Aufgabe/einer konkreten Darstellung verknüpft werden.

3.3.5.2 Sinnes- und Mathematikmaterialien nach Maria Montessori

Maria Montessori räumt der Mathematik einen großen Wert für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes ein. Sie spricht von der Existenz des "mathematischen Geistes", der sich beim Kind zeigt, sobald es zu vergleichen, zu ordnen, zu zählen und zu messen beginnt.

Um den Aufbau von Denk- und Ordnungsstrukturen beim Kind von Anfang an zu unterstützen, entwickelte Maria Montessori die Sinnesmaterialien. Hier sind  abstrakte Eigenschaften wie Farbe, Form, Größe etc. vergegenständlicht. Maria Montessori entwickelte ein System von Materialien, das den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, mit mathematischen Eigenschaften handelnd umzugehen. Da dieses dem handlungsorientierten Lernen an der St.-Elisabeth-Schule sehr entgegenkommt, werden solche Materialien im Mathematikunterricht eingesetzt.

3.3.5.3 Aktiv-entdeckendes Lernen

Das Prinzip des entdeckenden Lernens basiert auf der Annahme, dass das "Lernen umso wirkungsvoller ist, je mehr es vom Lernenden als sein eigenes Anliegen betrachtet wird, je mehr der Lernende initiativ und aktiv den [Lernvorgang] bestimmt" (Winter 1994, S.14). Um den Schülern und Schülerinnen entdeckendes Lernen zu ermöglichen, bedarf es ergiebiger Aufgaben für den Unterricht, die zum Erforschen und Entdecken anregen

(vgl. https://pikas.dzlm.de/material-pik/haus-7-gute-aufgaben).

Kapitel 4 - Neue Technologien/ Verkehrserziehung/ Sachunterricht

4.1 Medien

Im Sinne des Leitziels der St.-Elisabeth- Schule sollen die Schüler befähigt werden, auch die für ihre Zukunft so wichtigen digitalen  Medien sinnvoll zu nutzen. Das heißt, den Schülern soll eine aktive und kritische Mediennutzung ermöglicht werden. Dem liegt ein umfassender Kompetenzrahmen zu Grunde, der den Schülern einen selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Umgang mit Medien ermöglichen soll.

4.1.1 Ausstattung der Schule

4.1.1.1 Hardware in den Räumlichkeiten allgemein

Alle Klassenräume, Fachräume, Besprechungsräume, Lehrerarbeitszimmer, Forum und Sekretariat verfügen über einen Netzwerkanschluss (Netzwerkkabel) und über eine kabellose Verbindung (Wireless-LAN) zum Server der Schule.

In jedem Raum besteht die Möglichkeit gleichzeitig auf das Schulnetzwerk bzw. auf das Internet zuzugreifen.

4.1.1.2 Hardware in den Klassenräumen

In jedem Klassenraum befindet sich in der Regel:

  • Notebook
  • Drucker (in den meisten Klassen)
  • Netzwerkzugang
  • Internetzugang
  • Whiteboard inklusive Mini-PC (in den meisten Klassen)
  • Schülerarbeitsplätze mit einem zusätzlichen Touch-Screen Monitor ausgestattet (in einigen Klassen)

Zusätzlich gibt es in den einzelnen Stufen weitere Notebooks.

IPads:

Im Bereich Unterstützte Kommunikation werden IPads im Unterricht eingesetzt. Sie sind bei ITunes registriert und können auf diesem Wege mit entsprechenden Apps ausgestattet werden.

4.1.1.3 PC-Wagen / Mobiler Computerraum

Ein PC-Wagen (mobiler PC-Raum) mit einem Lehrer-Notebook und sechs Schüler- Notebooks, Beamer, All-in-One Drucker und Lautsprecheranlage für Video - und Filmarbeiten stehen den einzelnen Klassen zusätzlich zur Verfügung.

4.1.2 Intranet und Internet in der Schule

4.1.2.1 Zentralnetzwerk der Schule (Intranet)

Das Schulnetzwerk (Intranet) basiert auf einem Windows-Serversystem. Der Windows-Server besteht aus einem Terminal- und einem Fileserver. Alle Klassenräume, Fachräume, Besprechungsräume, Lehrerarbeitszimmer, Forum und Sekretariat verfügen über einen Netzwerkanschluss (Netzwerkkabel) und zum größten Teil bereits über Wireless-LAN  zum Server der Schule. Über eine Remote-Desktop-Verbindung hat jeder Mitarbeiter einen passwortgeschützten Zugang zum Server.

4.1.2.2 Internet-Zugang 

In jedem Raum besteht die Möglichkeit gleichzeitig auf das Schulnetzwerk oder auf das Internet zuzugreifen.

4.1.2.3 Software für Lehrer und Schüler

Sowohl für die Schülerinnen und Schüler und für die Lehrkräfte steht verschiedene Software zur Verfügung. Diese befindet sich zum Teil auf den lokalen Systemen (Laptops) bzw. auf dem Schulserver. Zu diesem Server haben auch die Schülerinnen und Schüler einen passwortgeschützten Klassenzugang mit entsprechend angepassten Nutzungsrechten.

Zu folgenden System-und Anwenderprogrammen haben die Schülerinnen und Schüler derzeit Zugang: Microsoft Word, Excel, Publisher, Picture-Manager, Chrome-Browser.

Folgende Lernsoftware ist über den Server bzw. auf einigen lokalen Systemen zu erreichen:

  • Boardmaker: PC-Symbolsystem für die Einrichtung von Talkern
  • Phono Logo: Förderung der phonologischen Bewusstheit
  • Budenberg: Mathematik, Lesen und Schreiben, Sachkunde, Englisch (Grund- und Förderschulbereich)
  • Wahrnehmung: Trainingsprogramm für audiovisuelle Wahrnehmung
  • Schulschriften: Sammlung von genormten Druck- und Schreibschriften
  • Lernwerkstatt GS7, 8, 9: Umfangreiche Übungen für die Bereiche Deutsch, Mathe, Sachunterricht und Logik
  • Forte: Professionelles Notenprogramm
  • Stuttgarter Multimedia-Bibel: Die Bibel in Text, Bild, Ton und Video
  • TOM: Förderung der Wahrnehmung
  • Talkeremulation
  • Zabulo: Lernmaterial mit System
  • Picto-Selector: Anwendung zur Erstellung von Piktogrammtafeln

 4.1.2 Umgang mit Hardware 

Der Computer ist beliebt wie kein anderes Medium bei Schülerinnen und Schüler fast aller Altersgruppen. Er motiviert sie auf unterschiedliche Art und Weise zum Lernen. Eine besondere Neugier gilt dem Internet. Hier sind die Schülerinnen und Schüler hochgradig motiviert, bestimmte Informationen in Text und Bild zu unterschiedlichen Themen ausfindig zu machen. Erfahrungsgemäß sind Computer als Medium für individuelle Förderung besonders gut einzusetzen, weil sie folgende Vorteile bieten:

  • Anpassung an den individuellen Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler
  • Rückmeldungen, ob eine Aufgabe richtig oder falsch gelöst wurde, erfolgen unmittelbar
  • Rückmeldungen erfolgen wertneutral
  • die Übungsintensität ist höher als beim herkömmlichen Unterricht
  • jeder lernt in seinem individuellen Tempo
  • die Aufgaben können nach Belieben wiederholt werden
  • die meisten Programme verfügen über Anschauungsmittel auf der Bildebene
  • Verstärkung des selbständigen Arbeitens und Lernens durch programmeigene Hilfestellungen verschiedener Software
  • unendliche Geduld
  • Übungsmöglichkeiten zur auditiven und visuellen Wahrnehmung

Allen Klassen wird der Zugang zu unseren schulischen Medien ermöglicht. Grundsätzlich soll dabei zwischen Computerunterricht und Computern im Unterricht unterschieden werden.

4.1.2.1 Einsatz im Unterricht

Hier steht eindeutig die Didaktik vor der Methodik, denn der Computer kann und soll herkömmliche Medien in der Schule nicht ersetzen. Dennoch besitzt er wesentliche Vorteile, die Unterricht bereichern, erleichtern und effektiver machen können. Der Computer wird eingesetzt als gezieltes Förderinstrument, zur aktuellen Internetrecherche, zum Ausdruck von aktuellen Dokumenten etc.

Gerade an Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung spielen Differenzierungen eine wichtige Rolle. So bieten neuere Lernprogramme, vor allem im Wahrnehmungsförderungsbereich, Sachunterricht, Lesen, Schreiben und Rechnen viele bereits aufgezeigte Vorteile (siehe 4.1.2).

So wird in der Primarstufe häufig z.B. das Scanner-Teller-Lernspiel "Tom" und ab den Sekundarstufenklassen 1 das Programm "Budenberg" für Grund- und Förderschulen sowie die "Lernwerkstatt" eingesetzt. Diese Programme ermöglichen in den Bereichen Mathematik, Sprache und Logik eine Vielzahl von Übungen, Spielen und Gestaltungen zur Sicherung des vorhandenen Wissens, zum Erwerb neuer Kenntnisse und Fähigkeiten, zur Förderung des logischen Denkens und räumlich-visueller Wahrnehmungsfähigkeiten.

4.1.2.2 PC als Gegenstand des Unterrichts (Computerunterricht)

Hier steht der Computer als Medium im Vordergrund und wird beginnend als Unterrichtsmedium zum Selbstzweck. Er wird als Werkzeug kennen gelernt und handhabbar gemacht. Grundkenntnisse sollen angebahnt werden.

4.1.3 Umgang mit dem Internet

4.1.3.1 Möglichkeiten und Gefahren

Im Rahmen des Unterrichts im Umgang mit Medien sollen die Schüler besonders auf die Gefahren des Internets hingewiesen werden.

Sie sollen für den Umgang mit persönlichen Daten sensibilisiert werden (z. B.: "Welche Bilder und Informationen stelle ich in das Internet? Welche Einstellungen verwende ich bei den Internetprofilen in den sozialen Netzwerken?"). Ihnen soll bewusst gemacht werden, dass Informationen, die einmal im Internet veröffentlicht wurden, dort dauerhaft erhalten bleiben und auch aus angeblich geschützten Räumen an Dritte weiter gegeben werden können.

Um den Schülern die Eindringlichkeit der Probleme deutlich zu machen, wird auch auf aktuelles Filmmaterial des Medienzentrums zurückgegriffen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die rechtliche Verbindlichkeit und die Konsequenzen von Vertragsabschlüssen im Internet. (z. B. Versteigerungsplattformen, Kauf- und Tauschbörsen).

Außerdem soll auf die Problematik von unerlaubten Raubkopien von Computerprogrammen, Audio- und Videodateien und Computerspielen und deren strafrechtliche Verfolgung hingewiesen werden.

4.1.3.2 Regeln für die Internetnutzung in der Schule

Um die Schule aus den Problematiken der Weitergabe von privaten Informationen klar herauszuhalten, sollten im Rahmen des Unterrichts und in der Schule keine persönlichen Internetadressen (weder von Schülern noch von Mitarbeitern) genutzt werden. Außerdem erhalten nur Schüler in einer direkten Betreuung Zugang zum Internet

4.1.4 Lernen mit dem Whiteboard

Das Whiteboard ist eine elektronische Tafel, die den Computerbildschirm mittels eines Beamers wiedergibt und auf der mit Hilfe eines elektronischen Stifts der Computer fernbedient werden kann. Der elektronische Griffel ermöglicht es weiterhin das Monitorbild auf dem Board durch eigene Texte oder Zeichnungen zu modifizieren. Mit einem Klick schaltet man das Board in den Flipchart - Modus, um auf einer weißen Tafel zu schreiben oder vorgefertigte Hefteinträge aufzurufen. 

Ziele:

  • Bedienung des Whiteboards
  • Vergrößerung der Motivation der Schüler für den Wissenserwerb, die Organisation des erworbenen Wissens und die Anwendung zum kreativen Wissenstransfer
  • Schnellerer Zugriff auf abrufbares Wissen aus Dateien, Datenbanken, jeglicher Art von Software und aus dem Internet im Klassenzimmer
  • Effektiveres Arbeiten für Lehrer und Schüler durch problemlose Integration von zuhause vorbereiteten Unterrichtsbeiträgen in den Unterricht
  • Wissenssicherung durch Speichermöglichkeit und Abrufmöglichkeit in der nächsten Stunde bzw. auch zuhause

4.1.5 Kompetenzraster im Bereich Medien

4.1.5.1 Primarstufe

4 Medien Tabelle 1

4.1.5.2 Sekundarstufe 1

4 Medien Tabelle 2

4.2 Verkehrserziehung

Die Verkehrserziehung nimmt einen wichtigen Platz an unserer Schule mit ihrer lebenspraktischen Ausrichtung ein und soll die Selbstständigkeit, das Regelverhalten und die Eigenverantwortung der Schüler stärken. Die nachfolgende Schwerpunkt- und Zielformulierungen sind als Anhaltspunkte gedacht und können in Abhängigkeit zu den unterschiedlichen Fähigkeiten der einzelnen Schüler variieren.

4 Verkehr Tabelle 14 Verkehr Tabelle 2

4.3.1 Schulgarten

Der Schulgarten der St.-Elisabeth-Schule besteht aus mehreren Bereichen, die durch einzelne Lerngruppen, Klassen und Stufen genutzt bzw. betreut werden.

Folgende Bereiche gehören zum Schulgarten der St.-Elisabeth-Schule:

  1. 8 Klassenbeete
  2. 1 Hochbeet
  3. 1 Staudenbeet
  4. 1 Beet mit Beerensträuchern
  5. 1 Gewächshaus
  6. 1 Geräteschuppen

1. Klassenbeete

Die acht Klassenbeete werden zu Beginn eines jeden Schuljahres an Klassen der Primarstufe und Sekundarstufe 1 A oder der Ergotherapie für ein Schuljahr fest vergeben. Die Schüler sollen lernen, in dem Beet Blumen zu pflanzen, Blumen auszusähen oder Gemüse zu ziehen. Bei der Pflege des Beetes und der Pflanzen sollen die Schüler lernen, die Pflanzen bei Bedarf zu gießen, das Beet regelmäßig vom Unkraut zu befreien und den Boden mit einem Grubber aufzulockern.

2. Hochbeet

Das barrierefreie Hochbeet kann ebenfalls für das Aussähen von Blumen oder das Ziehen von Gemüse genutzt werden. An diesem Beet arbeiten Schüler, die z. B. im Rollstuhl sitzen oder einen Steh- oder Lauftrainer nutzen.

3. Staudenbeet

Das große Staudenbeet im Schulgarten wird von Lehrern und Schülern der Berufspraxisstufe betreut. In diesem Beet fallen das ganze Jahr über viele Arbeiten an. Die Schüler sollen lernen, in dem Beet regelmäßig das Unkraut zu ziehen, kleine Steine aufzusuchen und den Boden mit einem Grubber aufzulockern. Im Herbst sollen sie den Garten winterfest machen und z. B. verblühte Stauden zurückschneiden oder Blumenzwiebeln setzen. Im Frühjahr müssen der Boden nach den Wintermonaten gelockert, die Rotbuchenhecke beschnitten und vorgezogene Blumen eingepflanzt werden.

4. Beet mit Beerensträuchern und Kräutern

Das Beet mit den Beerensträuchern steht allen Klassen zur Verfügung, wird aber von Lehrern und Schülern der Sekundarstufe 1 A oder Berufspraxisstufe gepflegt. Die Schüler sollen lernen, wie man Sträucher an Pfählen befestigt und wie man sie zur Erntezeit mit Netzen vor Vögeln schützt. Die geernteten Beeren und Kräuter können dann im Hauswirtschaftsunterricht der einzelnen Klassen von den Schülern verarbeitet werden.

5. Gewächshaus

Das Gewächshaus wird überwiegend von Klassen der Sekundarstufe 1 A und Berufspraxisstufe genutzt. Die Schüler sollen dort lernen, Jungpflanzen zu pikieren und vorzuziehen oder Gemüse wie Gurken, Paprika oder Tomaten anzupflanzen und zu ernten.

6. Geräteschuppen

Im Geräteschuppen werden alle Arbeitsgeräte aufbewahrt, die für die sachgerechte Arbeit in den Beeten des Schulgartens benötigt werden. Zudem wird dort Blumen- und Pflanzerde in Säcken gelagert, die für verschiedene Pflanzarbeiten im Schulgarten oder in den einzelnen Klassen benötigt wird. Die Schüler sollen im Geräteschuppen lernen, den Raum in Ordnung zu halten und die Gartengeräte am Ende des Gartenjahres mit Wasser und Bürste zu säubern und ggf. einzuölen.

 

Kapitel 5 - Religiöse Erziehung

5 Religiöse Erziehung

Die religiöse Erziehung soll dazu beitragen, dass die Schüler und Schülerinnen teilhaben können an der Erfahrung der Menschen, sich auf eine religiöse Wirklichkeit zu beziehen. Sie geschieht unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Konfessionen der Schülerinnen und Schüler. Als ganzheitliches Lernen ist die religiöse Erziehung in die alltäglichen Unterrichtssituationen eingebunden und bleibt nicht nur auf ausgewiesene Religionsstunden beschränkt. Gleichzeitig erfahren die Schülerinnen und Schüler jedoch im Religionsunterricht eine besondere Erarbeitung religiöser Inhalte und Fragestellungen. Im Rahmen der organisatorischen Möglichkeiten und der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler wird den unterschiedlichen konfessionellen Voraussetzungen Rechnung getragen durch die Thematisierung der Unterschiedlichkeit und durch innere und äußere Differenzierung.

5.1 Grundlagen

  • Grundlagenplan für den katholischen Religionsunterricht an Schulen für Geistigbehinderte (Hrsg.: Zentralstelle Bildung der Deutschen Bischofskonferenz, München 1999)
  • Lehrplan Evangelische Religion - Schule für Geistigbehinderte (Hrsg.: Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1992)

5.2 Religionsunterricht

Die folgende Zuordnung von Unterrichtsinhalten soll den Bezug zwischen altersbedingten Lebenssituationen und den darauf bezogenen Schwerpunkten des Religionsunterrichtes ermöglichen. Die Inhalte werden im Regelfall in den entsprechenden Stufen behandelt. Nur in begründeten Einzelfällen können Themen ausgeblendet werden. Das Lernniveau, auf dem die Inhalte erarbeitet werden, wird durch die Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler bestimmt.

5-2 Tabelle Religion

5.3 Religiöses Leben in der Schule

Das religiöse Leben in der Schule findet seinen Ausdruck u.a. in Gottesdiensten bzw. in religiös fundierten Festen, die mit der gesamten Schulgemeinschaft in einem festgelegten Rhythmus zu bestimmten wichtigen und wiederkehrenden Anlässen gefeiert werden.

Die Gestaltung der Feste mit zugehörigem Gottesdienst liegt in der Verantwortung einer bestimmten Schulstufe.

Im Laufe eines Schuljahres sind folgende Festgottesdienste vorgesehen:

  • zum Schuljahresbeginn für alle
  • für die Schulanfänger
  • zum Schulnamenstag
  • zu Ostern
  • zur Schulentlassung
  • zur Adventszeit an den vier Adventsmontagen

Neben den Schulgottesdiensten gibt es Gottesdienste, die auf Stufen- und/oder auf Klassenebene durchgeführt werden. Die Gottesdienste finden entweder in der Schule, in den Kirchen am Schulort oder in den Heimatgemeinden der Schülerinnen und Schüler statt. Ein täglich wiederkehrender Gebetsanlass ist die gemeinsame Mittagsmahlzeit.

5.4 Sakramente

Die Vorbereitung auf den Empfang der Sakramente ist Aufgabe der Heimatgemeinden. Dadurch sollen die Schüler und Schülerinnen in das Leben ihrer Gemeinde integriert werden (z. B. Kommunion, Firmung bzw. Konfirmation). Ergänzend und unterstützend nimmt die Sakramentenkatechese im Religionsunterricht der St.-Elisabeth-Schule einen wichtigen Platz ein.

5.5 Tage religiöser Orientierung (TRO)

Tage religiöser Orientierung an der St.-Elisabeth-Schule sind seit vielen Jahren ein schulpastorales Angebot für die Schülerinnen und Schüler der Berufspraxisstufe im ersten Berufspraxisstufenjahr und werden in der Regel in Kooperation mit dem Bischöflichen Generalvikariat in Münster durchgeführt.

In einer "Inselsituation", fernab vom Schulalltag, besteht hier die Möglichkeit, religiöse Erfahrungen mit sich selbst und in der Gemeinschaft der Mitschülerinnen und Mitschüler zu machen und Orientierung in eigenen Fragen des Lebens und Glaubens zu finden.

Grundlagen und Zielsetzung

Jede Kultur und jede Religion nimmt den Übergang vom Kind sein zum Erwachsenwerden wahr. Jungen Menschen soll für den Weg des Erwachsenwerdens Hilfe auch aus dem Glauben angeboten werden. Religiös wird dabei nicht enggeführt als Vermittlung von Glaubensinhalten, sondern meint all das, was im Leben Orientierung gibt, bedeutsam und wertvoll ist. Zum anderen geschieht an TRO auch die Begegnung mit Menschen, denen ihr christlicher Glaube wichtig ist und die diesen Glauben in ihren Alltag integrieren.

TRO sind keine Klassenfahrt, sondern sie haben etwas mit Arbeit, Austausch, Konzentration, Gespräch, Auseinandersetzung zu tun. Sie werden gestaltet als Unterbrechung im Schulalltag, als Möglichkeit, neue Horizonte zu entdecken.

TRO sind eine Schulveranstaltung. Von daher übernimmt die Schule die Verantwortung und Aufsichtspflicht. Diese Veranstaltung findet während der Schulzeit, aber außerhalb von Schule und Unterricht in einem Bildungs- oder Tagungshaus statt. (Für diese Maßnahme gewährt das Bistum Münster sowohl für Teilnehmer als auch für die Belegung bestimmter Häuser finanzielle Zuschüsse.) - Da es noch immer nicht einfach ist, Häuser zu finden, die behindertengerecht gebaut und eingerichtet sind, können für Schüler mit schweren mehrfachen Behinderungen und sehr hohem Pflegeaufwand TRO auch im Schulgebäude oder in dessen Nähe stattfinden. Der zeitliche Rahmen (Tagesanfang und -ende) orientiert sich dann ebenfalls an der täglichen Unterrichtszeit. Die Veranstaltung dauert in der Regel 3 - 5 Tage.

Organisation und Gestaltung

Die Lehrer der Schule organisieren diese Veranstaltung und tragen die Aufsichtspflicht und Verantwortung dafür. Sie geben als Begleiter den Schülerinnen und Schülern sowie den Referenten wirksame Hilfestellungen. Referenten des Bischöflichen Generalvikariates, die die entsprechenden Kompetenzen mitbringen, sind für die inhaltliche Gestaltung und Durchführung der TRO verantwortlich.

Der Einsatz von Referenten erweist sich auch an der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung als besonders positiv. Die für die Schülerinnen und Schüler unbekannten Referenten treten nicht als Lehrer vor die Klasse. Sie nehmen eine andere Rolle ein, da der inhaltliche Schwerpunkt der TRO ebenfalls nicht in schulischen Zusammenhängen liegen soll, sondern in den persönlichen Lebensbereichen und -perspektiven der Schülerinnen und Schüler. So erhöht der Einsatz von Referenten die Chance auf ein größeres Sich-Öffnen und freieres Sprechen und Beteiligen der Schülerinnen und Schüler.

An der Auswahl der Inhalte sowie der Bearbeitungs- und Darstellungsformen werden die Schülerinnen und Schüler aktiv beteiligt. Dies setzt eingehende Gespräche aller Teilnehmenden in kooperativer Form  als Vorbereitung auf TRO voraus.

Mögliche Themen von TRO können sein:

  • Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler: was ist mir wichtig und bedeutsam: Themen wie Liebe, Freundschaft, meine Zukunft…
  • Bewusste Gestaltung von Gemeinschaft
  • Betrachten und Reflektieren der eigenen Persönlichkeit (Alltag unterbrechen, um über das eigene Leben nachzudenken, ins Gespräch zu kommen, neue Erfahrungen zu machen…)

Als Methoden eignen sich ebenso kognitive wie ganzheitliche kreative und erlebnisorientierte Arbeitsverfahren. Gesprächsintensive Phasen wechseln mit gruppendynamischen Aktionen und Kooperationsspielen. TRO bieten auch Angebote von Stille, Meditation, Entspannung, Gebet und Gottesdiensten in vielfältigen Formen. Eine ausführliche Reflexionsrunde am Tagesende festigt die gemachten Erfahrungen. TRO bieten so die Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit zu stärken, Strategien für Problemlösungen zu entwickeln, Selbsteinschätzung zu trainieren, Selbstvertrauen und Selbstachtung zu fördern.

(siehe auch: https://www.bistum-muenster.de/schulpastoral/referat_tage_religioeser_orientierung/)

5.6 Kinderbibelwoche der Primarstufe

Das gemeinsame Projekt, die Gestaltung und das Erleben einer Kinderbibelwoche, ist eine große Chance für die Schulgemeinde. Kinderbibelwochen als Teil des Schulprogrammes bieten eine gute Möglichkeit, mit Kindern aktiv zu werden. Auf kreative, altersgemäße und ansprechende Art können Schüler für biblische Geschichten begeistert werden. Kinder sollen in einem zeitlich begrenzten Projekt mit Glauben und Bibel vertraut gemacht werden und erfahren, dass Gemeinschaft im Rahmen einer biblischen Thematik eine lebenswichtige, spannende und fröhliche Sache ist. Wir wollen, dass Kinder das Evangelium hören: "Gott wendet sich euch in Jesus Christus zu und ihr könnt ihm vertrauen." In den Klassen, aber auch klassenübergreifend in Kleingruppen kommt es für Kinder und die mitarbeitenden Lehrkräfte zu intensiven Begegnungen untereinander und mit Glauben und Bibel.

Für Schüler und Schülerinnen der Primarstufe, für das Kollegium und die Mitarbeitenden ist das Projekt der Bibelwoche eine Herausforderung, da der gewohnte Schulalltag unterbrochen wird. "Unterbrechung" wird in der theologischen Literatur bezeichnet als ein "anderes Wort für Religion".

In solidarischer Arbeit und der Sorge füreinander, in dem gemeinsamen Erleben einer biblischen Geschichte, in Gebet und Gesang, in neuen Formen von Gemeinschaft wird das Leben in der Schule bereichert.

An der St.-Elisabeth-Schule findet in jedem Jahr in der Woche vor den Osterferien die Kinderbibelwoche mit Primarstufenschülerinnen und -schülern im Alter von 8-12 Jahren statt. Die konkrete Umsetzung wird jeweils einer Vorbereitungsgruppe übertragen.

Beispiel für einen Tagesverlauf in der Bibelwoche:

1. Stunde

Gemeinsamer Einstieg in das Thema des Tages

2. bis 4. Stunde

Erarbeiten des Themas in Workshops


Mittagessen in den Klassen


Pause

5. Stunde

Gegenseitiges Vorstellen erster Ergebnisse

6. Stunde

Abschluss im Klassenverband

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Abschluss der Kinderbibelwoche ist am letzten Schultag vor den Osterferien ein Gottesdienst in der evangelischen Kirche mit der ganzen Schulgemeinde.

5.7 Adventsbesinnung als besonderes Angebot in der Adventszeit

Jeweils an den Montagen im Advent und am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien findet in der ersten Unterrichtsstunde eine Adventsbesinnung statt. Mit diesem schulischen Angebot sollen die Schülerinnen und Schüler erfahren können, dass die Adventszeit sich nicht auf Brauchtum und Konsum beschränkt. Die Adventszeit soll den Schülerinnen und Schülern als eine Zeit des Suchens, Hoffens und Wartens vermittelt werden. Sie sollen erfahren, dass viele Menschen im Weihnachtsgeschehen eine wichtige Antwort auf ihre Fragen finden bzw. gefunden haben. Die Schülerinnen und Schüler sollen spüren, dass sie für sich selbst Antworten finden und geben können. Die Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler ist obligatorisch.

Die Klassen der Eingangsphase, Primar- und Sekundarstufe treffen sich in der Begegnungshalle. Inhaltlich wird die Besinnung von der Sekundarstufe 1 A vorbereitet. Auf einer Stufenkonferenz wird ein Vorbereitungsteam gebildet, das sich aus jeweils einer Lehrkraft aus jeder Klasse zusammensetzt. Der Stufensprecher übernimmt dabei die koordinierenden Aufgaben. Das Vorbereitungsteam setzt die inhaltlichen Schwerpunkte, benennt das jährliche Thema, trifft Entscheidungen bei der Liedauswahl und koordiniert bzw. delegiert alle anfallenden Aufgaben. Jede Klasse bereitet dann jeweils eigenverantwortlich einen Aspekt oder Teilabschnitt des aktuellen Themas vor.

Elemente der Adventsbesinnung sind Adventlieder und Geschichten. Die Geschichten werden gemeinsam mit den Schülern präsentiert. Die Präsentation kann durch szenisches Spiel, Erzählen, Videoclip, Chorgesang, Puppenspiel usw. erfolgen. Thematisch besteht immer ein Bezug zur Weihnachtsgeschichte.

Der Adventskranz befindet sich in der Mitte der Begegnungshalle und die Krippenlandschaft ist bereits im Eingangsbereich aufgebaut, so dass der Bezug zum Advent als Vorbereitung auf das Weihnachtsfest durchgängig sichtbar ist.

Die Klassen der Berufspraxisstufen treffen sich zeitgleich zu der Adventsbesinnung für die Klassen der Eingangsphase bis Sekundarstufe 1 B an drei bis vier Montagen in der Adventszeit im Forum oder Mehrzweckraum. In Ausnahmefällen liegt der vierte Termin auf dem letzten Schultag. Die Adventsbesinnung beginnt um 9:00 Uhr und dauert ungefähr eine halbe Stunde.

Ziel ist es, den älteren Schülerinnen und Schülern eine altersangemessene Form der Adventsbesinnung anzubieten. Die Vorbereitung wird innerhalb der Stufenkonferenz festgelegt und liegt bei den Lehrkräften der Berufspraxisstufe. Gelegentlich kann auch ein Pfarrer oder anderer Seelsorger bzw. eine auswärtige Persönlichkeit einbezogen werden, um ein Thema inhaltlich besonders authentisch zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler werden bei der Themenauswahl und der inhaltlichen Gestaltung einbezogen.

Der Raum wird für die Adventsbesinnung abgedunkelt und mit Kerzen beleuchtet. Die Stühle für die Schüler und Lehrer stehen in einem großen Oval oder in einer U-Form mit Blick auf eine Projektionswand. Für die einzelnen Termine werden Lieder, Bilder und Texte ausgewählt sowie Meditationen und Schüleraktionen vorbereitet.

Geschichten und Themen sollen den Bezug zur jetzigen und zukünftigen Lebenssituation der Schüler der Berufspraxisstufe wie Arbeiten, Wohnen und Freizeit herstellen. Die gemeinsame Besinnung soll das Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl der erwachsenen Schüler der Berufspraxisstufe stärken und eine kleine, besinnliche Ruheinsel im Schulalltag bieten.

Am Ende der Adventsbesinnung haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, noch eine Zeit im abgedunkelten Forum bei Kerzenschein und besinnlicher Musik zu verweilen. Der Adventsbesinnung kann sich z. B. ein gemeinsames Frühstück anschließen.

5.8 Religiöse Schulwoche

Die Religiöse Schulwoche ist ein ökumenisches Angebot der evangelischen und katholischen Kirche für alle Schulen. Sie findet auch an der St.-Elisabeth-Schule statt. Jeder Schüler soll einmal in seiner Schullaufbahn an einer Religiösen Schulwoche teilnehmen können. Dazu kommen (sechs bis acht) Moderatoren des Projektes "Religiöse Schulwoche" von der Abteilung Schulpastoral des Bistums Münster und vom Pädagogischen Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen eine Schulwoche lang in die St.-Elisabeth-Schule. Innerhalb des normalen Schulalltags werden in den Klassen der Sekundarstufe 1 B Gespräche bzw. Prozesse angeregt und begleitet, in denen es um Fragen der Lebensgestaltung, um Zukunfts- und Glaubensfragen geht. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der lebensbezogenen Seelsorge. Bei der Planung und Durchführung werden die Moderatoren durch die Schulseelsorger beraten und unterstützt. Für jede Klasse ist ein Unterrichtsblock pro Tag eingeplant.

Es geht darum:

  • dem/der Einzelnen Anstöße zu geben bei der Frage nach der eigenen Identität.
  • Erfahrungen eines besseren gegenseitigen Verstehens und Miteinander-Umgehens zu ermöglichen.
  • eine zuversichtliche Lebenseinstellung zu fördern und zu verantwortlichem Handeln zu ermutigen.
  • die Auseinandersetzung mit Fragen der religiösen Dimension des Lebens zu fördern.

Das Angebot richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer Religions- oder Konfessionszugehörigkeit.

Ein Termin rechtzeitig vor der Schulwoche wird dazu genutzt, die teilnehmenden Klassen kennenzulernen und die Schüler zu informieren.

Folgende Veranstaltungen  sind über die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern hinaus Bestandteile der Religiösen Schulwoche:

  • Ein Gesprächsangebot für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unabhängig von Ihren Fächern und ihrer Religionszugehörigkeit. Ziel ist es, den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu gebenbewusst "Atem zu holen", den Alltag, die Mühle des Hetzens und des Gehetzt-werdens für einige Minuten zu "unterbrechen".
  • Ein Gesprächsabend für Eltern aller Schülerinnen und Schüler zur Thematik:"Beruf-Arbeit-Kinder-Haushalt-und wo bleibe ich?Was mir Kraft für den Alltag gibt."
  • Ein ökumenischer Abschlussgottesdienst am letzten Tag der Schulwoche.

5.9 Schulseelsorge

 

S  Sehnsüchte wecken

C  Christliches Menschenbild

H  Hören

U  Unterricht und mehr

L   Liebe, Lust und Leid

S  Schülerinnen und Schüler

E  Erfahrungen austauschen

E  Eigenverantwortlichkeit fördern

L   Lernorte des Glaubens schaffen

S  Seelenpflege

O  Orientierungspunkte geben

R   Religion

G  Gottesdienste  feiern

E   Ermutigen

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" Mt.18,20

Schülerin oder Schüler, Lehrerin oder Lehrer, Mitarbeiterin oder Mitarbeiter in einer Ganztagsschule zu sein, heißt nicht nur, viele Stunden des Tages miteinander verbringen, sondern auch  das Leben in all seinen Facetten zu teilen.

Bei einer Schule in kirchlicher Trägerschaft führt diese Ausgangslage dazu, einen  Rückbezug auf die Frohe Botschaft ins Blickfeld zu rücken und die enge Verbindung zwischen Lebensweg und Glaubensweg zu gestalten und zu reflektieren. Die Schulgemeinschaft wird unter dieser Perspektive zur Schulgemeinde, auch zur Gemeinde in kirchlichem Sinne.

An der St.-Elisabeth-Schule  leben und arbeiten Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Menschen in unterschiedlichen Rollen und mit einem ganz verschiedenen Erfahrungshintergrund. Ziel der Schulseelsorge ist es, das Leben in der Schule mitzugestalten.  Lehrkräfte engagieren sich als Schulseelsorger, um gemeinsam mit den weiteren Lehrkräften und  Mitarbeitenden die Schülerinnen und Schüler  in ihrer Entwicklung zu begleiten, eine wertschätzende Kommunikation zwischen Eltern, Lehrern, Therapeutinnen, Schülern, Hausmeistern und Mitarbeitern im Sekretariat zu fördern und zu einer Schulentwicklung im Sinne einer humanen und solidarischen Schule beizutragen sowie zu einem Leben aus christlichem Geist zu ermutigen. Dafür ist es entscheidend, mit möglichst vielen Menschen unserer Schule in Kontakt zu kommen und miteinander im Austausch zu sein. Wir wollen Begegnungsfelder schaffen, Sensibilität für die Anliegen der Menschen zeigen, Menschen da abholen, wo sie stehen.

Schwerpunkte der Schulseelsorge sind

  • die kollegiale Begleitung in beruflichen und persönlichen Zusammenhängen
  • Zusammenarbeit in der Planung und Gestaltung religiöser Feiern, zum Beispiel der Gestaltung eines Wortgottesdienstes am ersten Tag eines jeden Schuljahres
  • Gestaltung einer Eucharistiefeier am Schulnamenstagssfest im November
  • Gestaltung eines Gottesdienstes zur Entlassfeier am Endes des Schuljahres
  • Messdienerarbeit

Wortgottesdienste werden meistens in Eigenregie durchgeführt. Zu Eucharistiefeiern werden die örtlichen Priester eingeladen.

Initiiert bzw. begleitet wurden und werden

  • die jährlich stattfindenden Kinderbibeltage der Primarstufe, die mit einem evangelischen Gottesdienst für die ganze Schulgemeinde abschließen
  • Schülerinnen undSchüler in der Sakramentenkatechese (Erstkommunion, Firmung) in der Konfirmation, indem Kontakte zu den Heimatgemeinden gepflegt und katechetische Inhalte im Unterricht aufgegriffen werden
  • die Religiöse Schulwoche für die Sekundarstufe 1B und Berufspraxisstufe;
  • die Impulse zur Advents- und Fastenzeit
  • ein Leitfaden für den Umgang mit Tod und Trauer in der Schule

Besonders ist die Schulseelsorge angesprochen in akuten Ausnahmesituationen, wie Krankheit oder Todesfälle von Schülern, Lehrern oder Angehörigen, die eine einfühlsame Zuwendung und Begleitung erfordern.

Die Schulseelsorge wird wahrgenommen von zwei Lehrkräften (einer evangelischen und einer katholischen), die sich ehrenamtlich dieser Aufgaben widmen und sich in schulpastoralen Fragen aus- und fortbilden.

Wenigstens einmal jährlich findet ein gemeinsames Gespräch der Schulseelsorger mit der Schulleitung statt.

 

Kapitel 6 - Snoezelen/ Fördergruppen/ Schule und Therapie/ Schüler mit herausforderndem Verhalten/ Autismus

6.1 Snoezelen

6.1.1 Snoezelen - was ist das?

Der Begriff "Snoezelen" stammt aus der holländischen Sprache und setzt sich aus den Wörtern "snuffelen (schnuppern) und "doezelen" (dösen, ausruhen, entspannen) zusammen.[1]

Snoezelen beruht auf der Aktivierung primärer Sinnesreize und soll Sinneserfahrungen im Bereich des

  • Fühlens,
  • Riechens,
  • Tastens,
  • Sehens,
  • Hörens,
  • Körperempfindens und
  • Gleichgewichtssinns

ermöglichen. In einer so ausgerichteten, künstlich geschaffenen Atmosphäre haben Menschen mit eingeschränkter Wahrnehmungsfähigkeit die Möglichkeit, grundlegende Erfahrungen zu machen, um

  • ihre Wahrnehmungsfähigkeit zu verbessern,
  • stereotype Bewegungsmuster zu unterbrechen,
  • Entspannung und Ruhe bzw. Konzentrationsbündelung zu erfahren,
  • Kontaktfähigkeiten anzubahnen und auszubauen,
  • psychosomatische Befindlichkeiten zu verbessern.

6.1.2 Räumliche Bedingungen

Die St.-Elisabeth-Schule verfügt über einen Snoezelraum, in dem vielfältige Medien zur Verfügung stehen, um primäre Wahrnehmungsprozesse zu aktivieren und zu unterstützen. Dieser Raum ist u. a. mit einem Wasserbett, einer Musikanlage, einer "Blubbersäule", diversen künstlichen Beleuchtungen, Trockenduschen, Vibrationsböden, Kuschelkissen sowie einem Duftaromat ausgestattet.

6.1.3 Nutzung des Snoezelraumes

An der St.-Elisabeth-Schule ist "Snoezelen" ein fester Bestandteil im Stundenplan und kann von jeder Klasse in den Unterricht integriert werden. In der Regel erfolgt dies nach klassenspezifischer Notwendigkeit und wird entsprechend der Bedürfnislage der Schülerinnen und Schüler jeweils als Einzelförderung oder als Kleingruppenangebot genutzt. Auch das Fördergruppenkonzept berücksichtigt "Snoezelen".

Snoezelen gilt als ein grundlegendes Angebot für schwer mehrfach und geistig schwerst behinderte Schülerinnen und Schüler und als ein ergänzendes Angebot für alle anderen. Der Snoezelraum kann auch als Raum für die gestaltete Freizeit genutzt werden.

[1] "Snoezelen Eine andere Welt"; Jan Hulsegge,Ad Verheul, Marburg 1989

6.2 Intensivpädagogische Förderung in Fördergruppen

Schülerinnen und Schüler mit Mehrfachbehinderungen sind in der St. Elisabeth-Schule in altersentsprechende Klassen integriert. Für Schülerinnen und Schüler der Vor- bis Oberstufen mit einem zusätzlichen intensivpädagogischen Förderbedarf gibt es zusätzlich verschiedene klassen- und stufenübergreifende Fördergruppen.[1]

In diesen Kleinstgruppen mit zwei bis sechs Schülerinnen und Schülern werden Lernangebote realisiert, die individuell für sie konzipiert sind und insbesondere basalen und motorischen Zielsetzungen folgen.

Der Unterricht in den Fördergruppen wird mehrmals wöchentlich jeweils im Rahmen einer Doppelstunde außerhalb der Stammklasse angeboten. Für die Planung und Durchführung der jeweiligen Fördergruppen sind Förderschul- und Fachlehrer zuständig. Diese werden durch Therapeutinnen und durch die Integrationshelferinnen der jeweiligen Schülerinnen und Schüler unterstützt.

6.2.1 Fördergruppe BASAL

Die Schülerinnen und Schüler dieser Fördergruppe sind ständig auf einen Rollstuhl angewiesen und benötigen für nahezu alle motorischen Aktivitäten Assistenz. Sie bedürfen in einem sehr hohen Maße eines wahrnehmungsorientierten Lernangebotes in einem äußerst ruhigen und entspannten Lernumfeld. Der Unterricht mit der Fördergruppe Basal wird daher im Snoezelraum der St. Elisabeth-Schule durchgeführt. Mit seiner speziellen Ausstattung und den vielfältigen raumgebundenen Medien zur Aktivierung von Wahrnehmungsprozessen bietet er gute Voraussetzungen für dieses Angebot.

Grundlage der Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern ist die intensive Zuwendung durch die Lehrpersonen, die Therapeutinnen und die Integrationshelferinnen. Der ständige Austausch dieses Teams ist eine wesentliche Voraussetzung der Arbeit dieser Fördergruppe. Inhaltlich fußt das Konzept dieser Arbeitsgruppe auf den Ausführungen zur Basalen Stimulation von Andreas Fröhlich[2]. Die Schwerpunkte der Fördergruppe Basal liegen in der Aktivierung der Wahrnehmungsbereiche und der Anregung primärer Körper- und Bewegungserfahrungen. Es geht um ein In-Beziehung-Treten mit den Schülerinnen und Schülern, wobei Kontaktaufnahme und Kommunikation über die Berührung und deren verbale Begleitung funktionieren. So erfahren die Schülerinnen und Schüler über ihre eigenen Körper, dass sie etwas bewegen, verändern und bewirken können und somit stabilisieren und erweitern sie ihren Aktionsraum und gewinnen an Selbstvertrauen. Jede Fördergruppenstunde ist in einen ritualisierten Rahmen mit einer Begrüßung und einem gemeinsamen Abschluss eingebunden. Aufbauend von somatischen, vestibulären und vibratorischen Wahrnehmungserfahrungen werden alle fünf Sinne (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken) mit angeregt:

somatisch (taktil, kinästhetisch)

  • Ab- und Betasten von Körperteilen: streichen, frottieren, abrubbeln
  • Körperteile anheben und schwingen mit Tüchern, Decken
  • Massage mit unterschiedlichen Materialien und Druck
  • Temperatur / Wärme und Kälte fühlen
  • Einreiben des Körpers, Berieseln des Körpers mit Sand, Wasser, Watte u.a.
  • Materialbäder (Bällen, Korken, Bierdeckeln, Bohnen u.a.)

vestibulär

  • Stimulation durch wechselnde Lagerungen
  • Schaukeln und Schwingen im Schwungtuch, Hängematte, Schaukelsitz, Mattenschaukel
  • Wippen: Therapiewippe, Physioball
  • Drehen in der Hängematte, Decke

vibratorisch

  • Vibrationen entlang des Körpers mit Massagestab und -schlauch, Vibrationskissen
  • Eigenbewegung und zusätzliche Impulse durch Lagerung auf dem Wasserbett mit Lautsprecher-Verstärkung
  • Töne, Klänge erzeugen, Schwingungen nachfühlen mit Tamburin, Klangschale 

visuell

  • Lichtquellenanbieten,dieangeschautoderverfolgtwerdenkönnen(Taschenlampe, Lichtkugeln, Lichtsäulen, Discokugel, Lichtfaservorhang u.a.)

auditiv

  • Verbales Begleiten aller Handlungsschritte der Lehrpersonen 
  • Stimme, Herzschlag hören
  • Geräusche mit Körper / Instrumente erzeugen, Musik hören
  • Passives Bewegen zu Geräuschen 

olfaktorisch

  • Bereitstellen verschiedener Düfte (Duftöle, Parfum, Nahrungsmittel u.a.)

gustatorisch

  • Auspinseln des Mundinnenraumes mit Lemonsticks
  • Bereitstellen verschiedener Nahrungsmittel mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen als Kausäckchen oder Getränk

Für jeden einzelnen Schüler bzw. jede einzelne Schülerin werden individuelle Schwerpunkte festgelegt, die vielfältiger Wiederholungen zur Verinnerlichung der Lernerfahrungen bedürfen. Diese Angebote des körperbezogenen und ganzheitlichen Lernens werden im Unterricht in der Stammklasse und durch therapeutische Maßnahmen ergänzt.

6.2.2 Fördergruppe MOVE

Die Fördergruppe wird aus Schülerinnen und Schülern gebildet, die auf einen Rollstuhl und weitere unterschiedliche Hilfsmittel angewiesen sind, aber über motorische Fähigkeiten verfügen, die als Basis intensivpädagogischer Förderung eigenständiger Bewegung außerhalb des Rollstuhls genutzt werden können. Ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten bieten ein hohes Potential zur Förderung der eigenständigen Bewegung auch außerhalb des Rollstuhls wie auch der Förderung des selbstständigen Handelns außerhalb weiterer Hilfsmittel. Alle Schülerinnen und Schüler bringen demnach Voraussetzungen mit, vorhandene Bewegungsmöglichkeiten zu verbessern, um dadurch einen größeren Radius selbstbestimmter Bewegung innerhalb ihres Lebensumfeldes in Schule und Elternhaus zu erreichen. Die Fähigkeit, sich  bewegen zu können, verschafft ihnen die Option, den Alltag so unabhängig wie möglich von Hilfsmitteln und Hilfe durch andere Personen zu bewältigen und damit so eigenaktiv wie möglich zu gestalten.

Grundlage und Orientierung für die Arbeit in der Fördergruppe MOVE bietet das MOVE-Mobilitätstraining nach Bidabe/Lollar für Kinder und Erwachsene mit Behinderung[1]. Der Schwerpunkt dieses Konzeptes ist die Umkehrung der sonst eher üblichen Zielrichtung rehabilitativen Tuns "von unten herauf" wie beispielsweise das Üben von Kriech- und Krabbelfunktionen. Die Bewegungsmuster werden "von oben herab" aufgebaut und beschäftigen sich so von vornherein mit den höheren Fertigkeiten des Sitzens, Stehens und Gehens. Dies schließt eine Verbesserung der Kopfkontrolle, der Position des Schultergürtels, des Rumpfes und eine Stabilisierung der Hüften und Beine und letztendlich der Beweglichkeit der Arme und Hände ein.

Ausgangspunkt für die Auswahl der Aktivitäten und Übungen sind die Bedürfnisse nach der Mitgestaltung des Lebensumfeldes in Alltagssituationen von Schule, Elternhaus und dem dazugehörenden sozialen Umfeld. Zu nennen sind hier beispielhaft die aktive Teilnahme an Unterrichts- und Freizeitaktivitäten, das Bewältigen von Mahlzeiten und der Körperpflege sowie der Kommunikation. Primäres Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler zu aktivieren, das heißt, sowohl individuell ausgerichtete grobmotorische und feinmotorische Angebote zu stellen als auch kommunikativ-soziale Situationen in der Gruppe zu schaffen. Mit möglichst wenig Hilfsmitteleinsatz bzw. manueller Unterstützung sollen dann alle Aktivitäten durchgeführt werden.

Beispielhafte Angebote:

  • Wettspiele,
  • Stationsläufe
  • Hindernisläufe unter Nutzung des Flures, der Treppe, des Schulhofes
  • Arbeiten mit verschiedenen Materialien aus dem Bereich des Bildnerischen Gestaltens am Tisch unter Nutzung des Kunstraumes (z.B. Papier und Kleister, Farben)
  • Szenisches Spiel, Theater
  • Musizieren mit verschiedenen Instrumenten unter Nutzung des Musikraumes

Die Schülerinnen und Schüler sollen ihrem Entwicklungsstand entsprechend sinngebende Handlungen vollziehen, die auch in die Unterrichtsarbeit der jeweiligen Klasse eingebettet sein können bzw. im Elternhaus fortgeführt und umgesetzt werden können.

Ein weiterer positiver Aspekt der Gruppensituation stellt die soziale Interaktion der Schülerinnen und Schüler untereinander dar. In der Fördergruppe MOVE gibt es immer wiederkehrende Abläufe, die die Gruppenzusammengehörigkeit festigen und gleichzeitig eine Orientierungshilfe darstellen. Verantwortlich für die Planung und Durchführung der Fördergruppenstunden ist eine Lehrkraft, die von einer Physiotherapeutin fachlich unterstützt wird, so dass die Einbeziehung physiotherapeutischer Grundlagen als integraler Bestandteil dieses Konzeptes verstanden und umgesetzt wird. Zusätzlich werden die Schülerinnen und Schüler im Regelfall von Integrationshelferinnen unterstützt.



[1] Bidabe, Linda und Lollar, John M.:  MOVE Mobility Opportunities via Education - Mobilitätstraining für Kinder und Erwachsene mit Behinderung,  borgmann publishing 1993

6.2.3 Fördergruppe KÖRPERLICHE AKTIVIERUNG (KA)

In dieser Gruppe werden Schülerinnen und Schüler zusammengefasst, deren besondere Lernchancen dadurch erschlossen werden können, dass ihnen ein größtmöglicher Bewegungsraum angeboten wird. Hierdurch können sie ihr ausgeprägtes Bewegungsbedürfnis aktiv nutzen, um sich auf neue Lernerfahrungen einzulassen. Der Unterricht findet hauptsächlich im Freien statt. Bewegungsorientierte Ansätze werden realisiert durch ausgedehnte Geh- und Wanderstrecken mit integrierten Wahrnehmungserfahrungen. Daneben haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, am Heilpädagogischen Reiten teilzunehmen, Erfahrungen in der Zweikampfsportart Judo unter dem Aspekt der Gewaltprävention zu sammeln und intensive Aktivitäten im Schwimmbad zu entwickeln.

Verhalten ist der außen sichtbare Ausdruck innerer psycho-emotionaler Prozesse, d.h. Befindlichkeiten, Stimmungen, Emotionen. Es ist nicht zuletzt Botschaft und Signal für Wünsche und Bedürfnisse und besonders bedeutsam in dem Fall, in dem die betreffende Person physisch oder psychisch gehindert ist, sich verbal auszudrücken.

Ein Teil der Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung verfügt nicht über die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse und Befindlichkeiten auf sozial angemessene (z.B. wertschätzend-verbale) Weise mitzuteilen. Häufig fallen diese Menschen in ihrer Umgebung durch herausforderndes Verhalten auf. Hierunter wird eine Vielzahl von Verhaltensweisen verstanden, die die Personen selbst (autoaggressive Verhaltensweisen), Personen des Umfelds (fremdaggressive Verhaltensweisen), oder Gegenstände (sachaggressive Verhaltensweisen) beschädigt oder gefährdet. Diese Verhaltensweisen sind in Bezug auf Intensität und Komplexität individuell verschieden und zumeist Ausdruck großer Unsicherheit, Ängstlichkeit bzw. eines gestörten inneren Gleichgewichts.

Als Interventionsmöglichkeit für den Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen gibt es einige ganzheitlich orientierte, die Lebenssituation der jeweiligen Personen analysierende Konzeptionen. Als unterstützende Aspekte beim Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen werden in diesen Konzepten immer auch therapeutische und freizeitorientierte Bewegungsangebote genannt. Besonders für Menschen mit schweren kognitiven Beeinträchtigungen wird hier vor allem die körperliche Aktivierung, der Sport wie z.B. das Schwimmen angeführt. Auch das heilpädagogische Voltigieren als ganzheitlich  - bewegungsorientiertes Angebot oder auch das Snoezelen finden hier ihren Platz.

6.2.3.1 Teilbereiche der Fördergruppe KA

Heilpädagogisches Voltigieren und Reiten

Schwerpunkte/Ziele:

Auf dem Pferd können Menschen mit schwerwiegenden Beeinträchtigungen über die Bewegung mit ihrer Umwelt in Kontakt treten. Mensch und Pferd treten aufgrund ihrer motorischen Interaktion und des Zusammenspiels der Hilfen in einen Bewegungsdialog.

  • Scheidhacker 1996,43 beschreibt dies sehr treffend: " Sprachliche Inhalte sind in einer derartigen Beziehung bedeutungslos, wesentlich ist körperlicher Ausdruck, Mimik, Gestik und emotionale Intention."[1]
  • Laut Kröger 2004: Das Pferd kann im Rahmen der Förderung verhaltensregulierendwirken, indem es auf aggressive Impulsemit fluchttierspezifischen Verhalten wie Unruhigwerden oder Scheuen reagiert.
  • Winnesheidt-Gesse (1994,99): Gerade das Pferd bietet sich als Erfahrungsbereich für Kontakt und Emotion an. Pferde repräsentieren durch ihre Verhaltensweisen, ihre Eigenheiten und ihr Bedürfnis nach einer stabilen Umwelt, gespannt mit Sensibilität für Neues.

Bewegungserziehung: Judo

Schwerpunkte/Ziele:

Mit Hilfe des Judo wird auf sportliche Art und Weise soziales Verhalten aufgebaut, die Kooperationsfähigkeit der Schüler gefördert, Respekt und Höflichkeit gegenüber anderen eingeübt, sowie das dem Judo eigene Wertesystem vermittelt. Der Begründer des Judo formuliert folgende Erziehungsaspekte, die dem Judo innewohnen:

  • körperliche Erziehung: den Körper kräftig, gesund und nützlich machen
  • geistige Erziehung: ernst, aufrichtig, vorsichtig, überlegend, entschlussfreudig, schnell handelnd, geistig ruhig und ausgeglichen
  • partnerschaftliche Erziehung: Studium der Beziehungen zweier kämpfenden Parteien
  • sittliche und moralische Erziehung: Selbstkontrolle, Optimismus, Zufriedenheit
  • emotionale Erziehung: Körpergefühl erleben, Fortschritte erleben

Überträgt man diese Erziehungsaspekte auf die Arbeit in der Schule, so ergeben sich daraus zahlreiche Möglichkeiten:

  • Judo kommt als Kampfsport dem natürlichen Bedürfnis vieler Schülerinnen und Schüler nach körperlichem Kräftevergleich entgegen.
  • Judo ist eine Kampfsportart, die einen unmittelbaren Körperkontakt erfordert und dadurch die Übenden zu hygienischem Bewusstsein und Verhalten erzieht.
  • Judo entwickelt durch das gemeinsame Üben der Partner konditionelle Fähigkeiten im Allgemeinen und die Kraft der Arm- und Rumpfmuskulatur im besonderen.
  • Judo schult vor allem die Koordinationsfähigkeit und ist deshalb auch für Schülerinnen und Schüler mit psychomotorischen Schwächen eine wirkungsvolle Hilfe.
  • Judo erzieht zur Verantwortung und Rücksichtnahme gegenüber dem Übungspartner und damit auch allgemein gegenüber dem Mitmenschen. Judo wirkt damit in idealer Weise der verstärkt zu beobachtenden Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen präventiv entgegen und baut aggressives Verhalten bei Schülerinnen und Schülern ab. Damit fördert Judo ein wichtiges soziales Erziehungs- und Lernziel.
  • Judo unterstützt den Selbsterziehungsprozess des einzelnen, wobei durch die Übungsinhalte die affektiv-emotionalen Lernziele wie Körpergefühl, Konzentration, Selbstwertgefühl, Entschlusskraft und Selbstbeherrschung positiv beeinflusst werden.
  • Judo eignet sich ideal als koedukative Schulsportart. Schülerinnen und Schüler jeder Altersstufe können gleichzeitig unterrichtet werden. Soziales Lernen wird dadurch positiv beeinflusst geschlechtsspezifisches Rollenverhalten kann modifiziert werden. Damit begünstigt Judo durch sein Übungskonzept die Kooperation zwischen Schülerinnen und Schülern.
  • Judo fördert durch die intensive Fallschule die Gesunderhaltung der Schülerinnen und Schüler und trägt damit aktiv zur Unfallverhütung in und außerhalb der Schule bei.
  • Judo eignet sich auch zur Selbstverteidigung. Die Möglichkeit, Angriffe abzuwehren und anderen zu helfen, fördert das Selbstvertrauen und die persönliche Sicherheit nicht nur bei Mädchen.
  • Judo unterstützt kreatives Handeln, indem Schülerinnen und Schüler neue Techniken und Bewegungsabläufe erfinden oder bekannte modifizieren können.

Ein wesentlicher Zielschwerpunkt des Teilbereichs "Judo" liegt im Hinblick auf den besonderen Förderbedarf der Schüler im Bereich Soziabilität im Aufbau prosozialen Verhaltens. Alle Übungen im Judo sind naturgemäß so angelegt, dass nur durch Kooperation und verantwortungsvollem Umgang mit dem Partner ein Lernfortschritt erzielt werden kann.



[1] Zitiert nach  http://www.reittherapie-paderborn.de/konzept.pdf  Koordination und Förderung behinderungsspezifischer bewegungstherapeutischer Maßnahmen - Ein Modell zur Integration Behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener, S. 7f - 11.03.2015

6.2.4 Fördergruppe 4: Autismus

Schülerinnen und Schüler, bei denen eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert wurde, erfahren eine besondere Förderung innerhalb ihrer jeweiligen Klasse. Zusätzlich kann eine Fördergruppe eingerichtet werden, wenn in Einzelfällen eine Anbahnung spezieller Förderung erforderlich erscheint. Dann werden in einem räumlich und zeitlich eindeutig und klar strukturierten wie auch schülerspezifisch ausgerichtetem Lernumfeld Lernsituationen zunächst oft in Einzelförderung geschaffen, die geeignet sind, lebensbedeutsame und individuell bedeutsame Basiskompetenzen anzubahnen und aufzubauen. Dabei kommen autismusspezifische Methoden wie z. B. TEACCH und PECS zum Einsatz, die, so implementiert, in den Unterricht der Klasse einfließen können.

(siehe  auch Kapitel 6.5.2 - Autismus - Darstellung der schulischen Förderung)

6.3 Schule und Therapie

Dem therapeutischen Bedarf der Schüler und Schülerinnen wird gemäß dem ganzheitlichen Förderprinzip durch ein therapeutisches Angebot, das aus den Bausteinen Physiotherapie, Ergotherapie und Sprachtherapie besteht, entsprochen. Dieses therapeutische Angebot ist zeitlich und räumlich fest in den Schulalltag integriert, so dass die einzelnen Förderpläne der Schüler und Schülerinnen mit den individuellen Therapiezielen jederzeit abgestimmt und entsprechend angepasst werden können.

6.3.1 Physiotherapie

Die Schüler und Schülerinnen werden von Therapeuten und Therapeutinnen in Einzelsituationen ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend gefördert und begleitet.

Ergänzend geben die Therapeuten und Therapeutinnen Anregung und Hilfestellung bei der Auswahl und Anpassung der optimalen Hilfsmittel (z.B. Rollstühle, Stehtrainer, orthopädische Schuhversorgungen ... ).

Vorrangiges Ziel der Physiotherapie ist es, den Schüler und Schülerinnen durch sensomotorische Förderung eine bestmögliche Mobilität und Teilhabe im Alltag zu ermöglichen.

6.3.2 Ergotherapie

In der Ergotherapie werden Schülerinnen und Schüler behandelt, wenn ihre Entwicklung verzögert ist und sie in ihrer Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit hiervon betroffen sind.

Folgende Ziele werden verfolgt:

  • Verbesserung der Sinneswahrnehmung
  • Wahrnehmungsverarbeitung
  • Verbesserung der Bewegungsabläufe, der Tonusregulierung und der Koordination
  • Verbesserung der Konzentration und Ausdauer
  • Stärkung der Motivation und Neugierde
  • Unterstützung bei psychischen Erkrankungen
  • Verbesserung bei Lernstörungen
  • Selbstständigkeit im Bereich der Alltagskompetenzen

Grundlage der Ergotherapie an der St.-Elisabeth-Schule ist die Behandlung vorwiegend nach dem Prinzip der sensorischen Integration. In der Einzelsituation werden die Schüler und Schülerinnen unter den Gesichtspunkten verschiedener Diagnostikverfahren beobachtet und gezielt getestet.

Praktische Förderung erfahren diese Schüler und Schülerinnen durch das Angebot verschiedener Materialien, die über die verschiedenen Sinne die Wahrnehmung ansprechen.

6.3.3 Sprachtherapie

Das sprachtherapeutische Förderangebot der St.-Elisabeth-Schule gilt für Schüler und Schülerinnen mit unterschiedlichen Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen oder umfassenden Kommunikationsstörungen.

Es werden spielerische Angebote zur Lautanbahnung, Hördifferenzierung, Wortschatz- und Satzbauerweiterung eingesetzt, sowie Elemente der orofazialen Regulationstherapie und der "Unterstützten Kommunikation" genutzt.

Die Therapie orientiert sich an der Gesamtpersönlichkeit der einzelnen Schüler und Schülerinnen und vermittelt Freude an Sprache und Kommunikation mit dem Ziel, ihre Mitteilungsfähigkeiten im Alltag zu verbessern.

6.3.4 Multidisziplinäre Zusammenarbeit

Um für die einzelnen Schüler und Schülerinnen die bestmöglichen therapeutischen Maßnahmen neben der pädagogischen Förderung zu gewährleisten, ist die Kooperation zwischen Therapeuten und Therapeutinnen, Lehrern und Lehrerinnen, Ärzten und Ärztinnen und Eltern von größter Bedeutung.

In allen therapeutischen Fachbereichen erhöht das konkrete Abstimmen von Nah- und Fernzielen zwischen Eltern und Therapeutinnen  die Therapieeffizienz. Therapeutische Ziele können dann erreicht werden, wenn sie von Eltern, Lehrern und weiteren Bezugspersonen im direkten sozialen Umfeld des Schülers und der Schülerin konsequent verfolgt und getragen werden. Ein regelmäßiger Austausch der Therapeutinnen  mit den betroffenen Eltern und deren aktive Mitarbeit in  lebenspraktisch orientierten  Alltagssituationen  ist eine notwendige Basis für das Erreichen einer größtmöglichen  Selbstständigkeit des Schülers bzw. der Schülerin.

Im Laufe des Schuljahres findet ein regelmäßiger Austausch zwischen allen Beteiligten statt.

6.4 Schüler mit herausforderndem Verhalten an der St.-Elisabeth-Schule

Herausfordernde Verhaltensweisen oder Verhaltensauffälligkeiten nehmen in den letzten Jahren stetig zu. Dies gilt insbesondere auch für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung[1]. Untersuchungen zufolge zeigen etwa 40% aller Menschen mit geistiger Behinderung zusätzlich Verhaltensauffälligkeiten[2]. Diesen Herausforderungen sieht sich auch die St.-Elisabeth-Schule gegenüber. Die Entstehung von herausfordernden Verhaltensweisen ist multikausal zu verstehen.[3] So kann sie laut Theunissen als "Ausdruck einer Störung des Verhältnisses zwischen Individuum und Umwelt"[4] verstanden werden. Aber auch physische, psychische und kognitive Ursachen, eine selektive Wahrnehmung von Informationen oder unzureichend vorhandene Handlungsalternativen in schwierigen Situationen sind beispielhaft denkbar. Diese Multikausalität wird auch in der St.-Elisabeth-Schule bei der Arbeit und im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern zugrunde gelegt. Dementsprechend wird herausfordernden Verhaltensweisen - je nach vermutetem Entstehungszusammenhang - individuell begegnet.

 

Für den Umgang mit herausforderndem Verhalten gibt es in der St.-Elisabeth-Schule fünf grundlegende Säulen:

 

  1. Die Positive Verhaltensunterstützung (nach Theunissen) und ihre Handlungsbereiche
  2. Die Schulregeln
  3. Ein Präventionsprogramm zum Vorbeugen von herausfordernden Verhaltensweisen
  4. Die Fördergruppe "Körperliche Aktivierung"
  5. Die Verstehensdiagnose

6.4.1 Die Positive Verhaltensunterstützung und ihre Handlungs-bereiche

Schülerinnen und Schüler, die herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, brauchen einen gelungenen, ganzheitlichen und wertschätzenden Bezugsrahmen, einheitliche Regelungen und Perspektiven gelingenden Lebens sowie die Möglichkeit eigene Stärken auszubauen.

 

Die Positive Verhaltensunterstützung dient als Grundlage des pädagogischen Handelns bei herausfordernden Verhaltensweisen und sieht folgende Handlungsbereiche vor:

 

  • Veränderung von Kontextfaktoren
  • Erweiterung des Verhaltens- und Handlungsrepertoires
  • Veränderung von Konsequenzen auf Verhaltensweisen
  • Persönlichkeits- und lebensstilunterstützende Maßnahmen
  • Krisenmanagement[5]

6.4.2 Schulregeln

Voraussetzung für das Zusammenleben von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unserer Schule ist es, die Würde eines jeden Mitglieds unserer Schulgemeinde zu achten. Diese Würde spiegelt sich in unseren Schulregeln wider. Die Schulregeln sind für alle Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbindlich und bilden daher einen schützenden und übersichtlichen Rahmen für die gesamte Schulgemeinschaft. Sie sind kurz und übersichtlich formuliert und legen einen Schwerpunkt auf das Benennen erwünschter Verhaltensweisen. Damit entsprechen sie den in der Literatur beschriebenen Kriterien für sinnvolle Regeln.[6]

 

Die Schulregeln sind auf einer großen Tafel im Eingangsbereich der Schule jederzeit nachzulesen. Für nicht oder noch nicht lesende Menschen werden sie auch in Symbolen dargestellt. Daneben gibt es ein Format für die Hosentasche und ein Lied. Schließlich sind die Regeln mit entsprechenden Hinweisen im Bildungsplan weiterführend konkretisiert. Außerdem gibt es einen Pool mit differenzierten Konsequenzen, mit denen Regelübertretungen individuell begegnet werden kann[7].

 

An unserer Schule wollen wir gut zusammen lernen und leben. Wir halten uns an folgende Regeln:


1. Ich gehe freundlich und respektvoll mit den anderen um.

2. Keine Gewalt!

3. Ich höre auf alle Lehrer!

4. Ich lasse die Anderen in Ruhe lernen.

5. Ich gehe sorgfältig mit allen Dingen um.

6.4.3 Präventionsprogramm zur Vorbeugung herausfordernder Verhaltensweisen

Alle Schülerinnen und Schüler der St-Elisabeth-Schule durchlaufen ein Präventionsprogramm. Diese dritte Säule zur Reaktion auf die Zunahme von herausfordernden Verhaltensweisen an der St.-Elisabeth-Schule beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Programm, sondern berücksichtigt die Erkenntnisse aus mehreren Programmen und kann so individuell auf die Besonderheiten unserer Schülerinnen und Schüler abgestimmt werden. Inhaltlich wird ein Schwerpunkt auf die Förderung der sozialen Kompetenzen gelegt. Es werden u.a. die Selbst- und Fremdwahrnehmung geschult, sozialer Umgang miteinander eingeübt und Handlungsalternativen für Krisenfälle angeboten sowie Perspektiven gelingenden Lebens thematisiert. Am Ende der Schulzeit ist so allen Schülerinnen und Schülern - entsprechend ihrer individuellen Möglichkeiten - ein grundlegendes Verhaltensspektrum angeboten worden, auf das sie im Alltag zurückgreifen können.

Eine Übersicht ist in der Tabelle auf der folgenden Seite zu finden.

Hier ist eine Übersicht der Materialien, die in der letzten Zeile der Tabelle erwähnt werden:

  • -"Lubo aus dem All"  1. und 2. Klasse

Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen

C. Hillenbrand,T. Hennemann,S. Hens

Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag,  München 2010

ISBN: 978-3-497-02064-5

  • -Fit und stark fürs Leben

1. und 2. Schuljahr/ 3. und 4. Schuljahr/ 5. und 6. Schuljahr

Persönlichkeitsförderung zur Prävention von Aggression, Stress  und Sucht

M. Aßhauer, F. Burow, R. Hanewinkel

Ernst Klett Grundschulverlag GmbH, Leipzig 1999

ISBN: 3-12-196122-5

  • -Fit for Difference

Training interkultureller und sozialer Kompetenz für Jugendliche

G. Jugert, S.Kabak, P. Notz

Juventa Verlag Weinheim und München 2006

ISBN: 3-7799-2133-2

  • -Fit for Life

Module und Arbeitsblätter zum Training sozialer Kompetenz für Jugendliche

G. Jugert, A. Rehder, P. Notz, F. Petermann

Juventa Verlag Weinheim und München 2001

ISBN: 978-3-7799-0372-7

Präventionsprogramm Stes

 

 

 


 

6.4.4 Verstehensdiagnose

Kommt es zu andauernden herausfordernden Verhaltensweisen, wird das Verhalten theoriegeleitet beobachtet. Zur Erfassung und Beschreibung des konkreten Verhaltens wird die Verhaltensdiagnose genutzt. Darauf aufbauend soll das Handlungsrepertoire der Schülerinnen und Schüler derart erweitert und gefestigt werden, dass es für sozial angemessene Verhaltensweisen eingesetzt werden kann. Hier ist die Zusammenarbeit mit Eltern, Betreuerinnen und Betreuern sowie Kooperationspartnern (z.B. dem Jugendamt) notwendig.

Verstehensdiagnose


 

[1] Vgl. Eichfeld, Christian (2008): "Meine Klasse - von Schülern mit Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten bis zu Schülern mit schwerer Behinderung" - Von der veränderten Schülerschaft an Förderschulen im Schwerpunkt geistige Entwicklung und vom Umgang mit Heterogenität und schwierigem Verhalten. In: Landesmitteilung des vds Sachsen (1), 14-20.

[2] Vgl. Lingg, Albert & Theunissen, Georg (2008): Psychische Störungen und Geistige Behinderungen. Ein Lehrbuch und Kompendium für die Praxis. 5. Aufl. Freiburg i.Br.: Lamberti, S. 24.

[3] Gerspach, Manfred & Mattner, Dieter (2004): Institutionelle Förderprozesse von Menschen mit Geistiger Behinderung. Stuttgart: Kohlhammer, S. 149.

[4] Theunissen, Georg (2008): Positive Verhaltensunterstützung - ein pädagogisch-therapeutisches Konzept zum Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen bei Menschen mit intellektueller Behinderung. In: Heilpädagogik online 7 (1), S. 22ff.

[5] Theunissen, Georg, DHG Tagung, 23./24.10.09 Hamburg, Positive Verhaltensunterstützung, Internet: http://www.dhg-kontakt.de/pdf/2009/Theunissen%20-%20Positive%20Verhaltensunterstuetzung.pdf, [Stand: 15.02.11].

[6] Vgl. Pfannschmidt, Julia (2009): Konzeptionelle Überlegungen zur Entwicklung pädagogischer Konsequenzen bei Verstößen gegen die Schulregeln an der St.-Elisabeth-Schule, Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Hausarbeit zur Zweiten Staatsprüfung für das Lehramt Sonderpädagogik. Studienseminar Münster, S. 9.

[7] Vgl. Pfannschmidt 2009


 

[8] vgl. Seite 3

 

6.5 Förderung von Kindern und Jugendlichen mit autistischen Verhaltensweisen


6.5.1 Zielgruppe

Ein Teil der Schülerinnen und Schüler der St.-Elisabeth-Schule zeigt autistische Verhaltensweisen in stärkerer oder schwächerer Ausprägung. Diese Schülerinnen und Schüler sind in ihrer Kommunikation, ihrer Wahrnehmung und dem Sozialverhalten auffällig und zeigen entsprechende Symptome des Autismus. Teilweise ist dieser Autismus ärztlich diagnostiziert.

Diese Schülergruppe ist insbesondere gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

  • Sowohl bei der verbalen als auch bei der nonverbalen Kommunikation benötigen sie in einem hohen Maße spezielle Hilfen,insbesondere um komplexe Zusammenhänge zu strukturieren.
  • Im Sozialverhalten und im Verständnis sozialer Regeln sind umfassende Hilfen notwendig, damit soziale Beziehungen und das Leben in einer Gruppe gelingen können.
  • Das Interesse an der Umwelt erscheint gering bzw. auf wenige Dinge fixiert; Handlungsspielräume werden nicht genutzt; die Schülerinnen und Schüler zeigen kaum Flexibilität, aber um so mehr Widerstand gegen Veränderungen; sie beharren auf Routinen und zeigen stereotype Verhaltensweisen.
  • Hinzu kommen oft noch sensorische Beeinträchtigungen wie Über- oder Unterempfindlichkeit gegenüber bestimmten Reizen (z.B. Geräuschen, Licht, Hitze und Kälte, Berührung).

In den letzten Jahren lag der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit autistischem Verhalten bei etwa 10 - 15 % der Gesamtschülerzahl der St.-Elisabeth-Schule bei leicht steigender Tendenz.

6.5.2 Darstellung der schulischen Förderung

  • Die Schülerinnen und Schüler mit autistischen Verhaltensweisen sind entsprechend ihrem Alter in Klassen integriert. Spezielle Förderung erhalten sie einzeln oder in Kleingruppen.
  • Im Klassenverband benötigen sie meistens individuelle Ansprache und aktive so wie direkte handlungsleitende Unterstützung.
  • Die Förderung basiert daher auf individuellen Förderplänen, die zwischen den unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrern und den Therapeutinnen und Therapeuten abgestimmt sind.
  • Wenn eine besonders intensive Förderung notwendig ist, kann diese auch in speziellen Fördergruppen durchgeführt werden. Bei Vorliegen entsprechender medizinischer Indikation kann eine therapeutische Förderung die pädagogische Arbeit ergänzen oder unterstützen.(siehe Kapitel 3 "Unterstützte Kommunikation" und Kapitel 6. "Fördergruppen" und "Schule und Therapie").
  • Dem TEACCH - Ansatz[1] kommt in der Förderung der Schülerinnen und Schüler mit autistischen Verhaltensweisen an unserer Schule eine besondere Bedeutung zu.

TEACCH: Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children, sinngemäß: Begleitung und pädagogische Förderung für autistische und in ähnlicher Weise kommunikationsgestörte Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene.

Der TEACCH Ansatz bietet  klare,  für den jeweiligen Schüler verständliche Strukturierungshilfen in Bezug auf Raum, Zeit, Aufgabenstellung und Material. Er ermöglicht nicht nur Orientierung und Sicherheit, sondern eröffnet Wege zum eigenen Handeln.

Alle Strukturierungshilfen werden in erster Linie visuell dargeboten. Dadurch wird eine Stärke der betreffenden  Schülerinnen und Schüler genutzt: die visuelle Wahrnehmung. Sie führt dazu, dass Austausch und Kommunikation initiiert werden können.

  • Der TEACCH-Ansatz und der Ansatz der Unterstützten Kommunikation überschneiden sich in ihrer Intention und Zielgruppe. Sie haben die Offenheit der Methode gemeinsamund können in der Praxis gut kombiniert werden.
  • Eine weitere geeignete Methode der Kommunikationsförderung für die betreffenden Schüler stellt PECS[2] (Bildkartenaustausch - Kommunikations - System, Lori A. Frost & Andrew S. Bondy) dar. Die Grundidee ist hier, dass der Schüler bzw. die Schülerineinem kommunikativen Partner eine Karte gibt, auf der ein gewünschtes Objekt oder eine Aktivität in Form eines Fotosoder Symbols abgebildet ist.Auch diese Methode lässt sich gut mit dem TEACCH - Konzept kombinieren.

6.5.3 Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Schülerinnen und Schüler mit autistischen Verhaltensweisen erfahren häufig auch Förderung durch spezielle Einrichtungen und Dienste außerhalb der Schule. Die Integration des Gelernten in den Alltag des häuslichen Umfeldes, in die Freizeit und in berufliche Tätigkeitsfelder erfordert eine kontinuierliche Abstimmung von Zielen, Inhalten und Methoden der Förderung aller Beteiligten. Die Zusammenarbeit mit den außerschulischen Einrichtungen und Diensten so wie mit den Familien der Betroffenen ist deshalb selbstverständlicher Bestandteil der Bemühungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der St.-Elisabeth-Schule.

[1] Häußler u. a. in: Lernen konkret 2, 2003, 22. Jahrgang, alle Beiträge

[2] Lori A. Frost & Andrew S. Bondy: PECS (Bildkartenaustausch - Kommunikations - System)


 

Kapitel 7 - Schullandheimaufenthalte

7. Schullandheimaufenthalte

7.1 Übergeordnete pädagogische Zielsetzungen

  • Festigung der Klassengemeinschaft
  • Förderung der sozialen Kompetenz
  • Loslösung vom Elternhaus
  • Förderung der Selbstständigkeit
  • Kennenlernen und Einüben von Freizeitaktivitäten
  • Kennenlernen von Landschaften, Orten, Städten und Menschen
  • Freude am Reisen und am Kennenlernen von Neuem, Fremden, Unbekannten
  • Üben von bekannten Alltagskompetenzen unter neuen Bedingungen
  • Sammlung von neuen Erfahrungen und Erlebnissen über den schulischen und häuslichen Alltag hinaus.

7.2 Rahmenbedingungen

Schullandheimaufenthalte finden in einem für die gesamte Schule festgelegten Turnus statt. Bei der Planung soll berücksichtigt werden, dass die Klassen in jedem zweiten Jahr eine Klassenfahrt durchführen. In den anderen Schuljahren können alternativ Erlebnis- oder Projekttage o. ä. angeboten werden. Es besteht die Möglichkeit, mit einer Klasse oder mit anderen Klassen gemeinsam zu fahren, woraus sich gleichaltrige und altersgemischte Schülergruppen ergeben.

  • ¨Die Reisedauer richtet sich nach dem Alter der Schülerinnen und Schüler, der Gesamtsituation der Klasse und dem Reiseziel.
  • ¨Als Reiseziele werden den Schülerinnen und Schülern verschiedene Landschaften zu unterschiedlichen Jahreszeiten angeboten; von der Küste bis zu den Bergen, vom Münsterland bis zu weiter entfernten Gebieten, vom Inland bis zum Ausland, in dörflichen, klein- und großstädtischen Umgebungen.
  • ¨Es werden unterschiedliche Fortbewegungsmittel wie Bus, Bahn, Fahrrad oder Schiff genutzt, um den Schülerinnen und Schülern vielfältige Erfahrungen zu ermöglichen.
  • ¨Die Unterbringungsmöglichkeiten reichen von der Jugendherberge, der Jugendbildungsstätte, dem Schullandheim und dem Ferienhaus bis zur Zeltunterbringung.
  • ¨Die Art der Verpflegung richtet sich nach der Schülergruppe. Sie kann von der Vollpension bis hin zur vollständigen Selbstverpflegung reichen.
  • ¨Die Aktivitäten während der Klassenfahrt sollen die Möglichkeiten und Interessen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen. Außerdem orientieren sie sich an der Landschaft, den Städten und der Jahreszeit so wie dem Reiseziel. Skifahren, Segeln, Bergwandern, Fahrradtouren, Stadtbesichtigungen, Besuche von Museen, Musikveranstaltungen, Theater- und Kinobesuche sind Beispiele hierfür. Schullandheimaufenthalte können aber auch unter ein Projektthema gestellt werden und entsprechende inhaltliche Akzente setzen.

7.3 Schneeschulfahrt

Der Schulsport hat u.a. die Erziehung zur sportlichen Betätigung neben der Schule und vor allem nach der Schulzeit am Beispiel des Bewegungsfeldes "Gleiten, Fahren, Rollen" im Blick. In dieser pädagogischen Denkweise stehen deshalb neben den traditionellen Grundsportarten auch die so genannten Lifetime-, Trend- und Freizeitsportarten.

Im zweijährigen Rhythmus bietet die St.-Elisabeth-Schule deshalb eine Schneeschulfahrt an. Diese Schulfahrt führt in eine winterliche Berglandschaft, um den Schülerinnen und Schülern diese Landschaft mit dem Schwerpunkt unterschiedlicher Bewegungserfahrungen zu erschließen und gleichzeitig Kompetenzen im Bereich der speziellen Bewegungs- und Sportarten zu erwerben. Jedoch geht es nicht nur um das individuelle Erlernen bestimmter Techniken des Wintersports. Die Einübung zahlreicher Alltagskompetenzen unter veränderten Bedingungen ist ebenso beabsichtigt wie die Stärkung des Gruppengefühls durch gemeinsame Aktivitäten und Erlebnisse. Vielfältiges, freudvolles Erleben und Bewegen in der freien Natur steigert das Wohlbefinden und weckt auch Interesse für die Schönheit und den Schutz der Natur. Schließlich sollen die Schüler Freude an Reisen erfahren und Aufgeschlossenheit gegenüber dem Fremden, Unbekannten und Neuen entwickeln können.

Etwa 15 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 B und der Berufspraxisstufe können an der Schneeschulfahrt teilnehmen. Im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft werden die Teilnehmer schon Monate vorher auf die Fahrt vorbereitet. Die Vorbereitung auf die Schneeschulfahrt beinhaltet:

  • Skigymnastik - konditionelle Vorbereitung
  • Sicherheit beim Schlittenfahren, Skifahren (FIS-Pistenregeln)
  • Vorinformation über Ort, Skigebiet, notwendige Kleidung und Ausrüstung
  • Übung spezieller Bewegungsabläufe beim Skifahren

Neben einem angebotenen Kurs im alpinen Skifahren beinhaltet die Schneeschulfahrt auch:

  • Schneewandern
  • Rodeln
  • Skilanglauf
  • Big Foot oder Kurzski
  • Schneeschuhwandern
  • Snowboard
  • Ausflüge in die Wintersportorte
  • Schneespiele

Die Schneeschulfahrt lebt von den gemeinsamen Erlebnissen. Diese finden aber nicht nur auf der Piste statt, sondern auch im Rahmenprogramm/im Haus:

  • Spiele in kleinen und großen Gruppen
  • Nachtwanderung
  • Rodeln
  • Disko (mit Programm)
  • Video vom Tag - Skierlebnisse
  • Abschlussrennen oder andere Abschlussspiele

Kapitel 8 - Berufspraxisstufe/ Lernwohnung

8.1 Berufspraxisstufe

Nach der Eingangsphase, der Primarstufe und der Sekundarstufe bildet die Berufspraxisstufe die Abschlussstufe an der St.- Elisabeth- Schule.

Ziel dieser Stufe ist, die Gesamtpersönlichkeit der Schülerinnen und Schüler zu festigen und weiter zu entwickeln und Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben als Erwachsener zu fördern.

In der Regel beginnt ab dem zwölften Schulbesuchsjahr die Berufschulzeit. Die Schülerinnen und Schüler werden am Ende des Schuljahres, in dem sie das 17. Lebensjahr vollendet haben, in die Berufspraxisstufe eingestuft.

Die Schülerinnen und Schüler besuchen die Berufspraxisstufe  drei Schuljahre.

Die Schwerpunkte der Unterrichtsinhalte in der Berufspraxisstufe liegen in der Vorbereitung auf das Erwachsenenleben und auf eine spätere berufliche Tätigkeit:

  • Förderung der Selbstständigkeit in den Bereichen Wohnen, Partnerschaft und Freizeit
  • Förderung der beruflichen Kompetenzen durch folgende Angebote:
  • Arbeitslehre mit den Schwerpunkten in den Bereichen Arbeiten in der Küche, Arbeiten mit Holz, Arbeiten mit Ton, Druck und Arbeiten mit Papier, Textiles Arbeiten/Wäschepflege
  • Betriebspraktika
  • Betriebserkundungen

Gelerntes aus vergangenen Stufen wird fortgesetzt und vertieft.

8.1.1 Arbeitslehre

8.1.1.1 Ziele

  • Die Arbeitslehre verfolgt das Ziel, die Schülerinnen und Schüler in verschiedene Arbeitstechniken einzuführen.
  • Sie sollen mögliche berufliche Tätigkeiten kennen lernen.
  • Außerdem soll das Arbeitsverhalten im Hinblick auf eine spätere berufliche Tätigkeit entwickelt und geschult werden.

8.1.1.2 Organisation

An zwei Unterrichtstagen wöchentlich werden die Schülerinnen und Schüler der Berufspraxisstufe in der Arbeitslehre unterrichtet. Dieser Unterricht findet in neigungsorientierten, klassenübergreifenden Arbeits- und Arbeitsförderbereichen statt. Eine Gruppe wird zeitgleich im Wohnen lernen unterrichtet.

8.1.1.3 Arbeitsgruppen

Die Schülergruppen sind - bezogen auf die Leistung - heterogen zusammengesetzt. Die durchschnittliche Schülerzahl liegt bei 5 bis 6 Schülerinnen und Schülern. Diese Gruppen arbeiten für die Dauer eines Schuljahres zusammen.

Mit dieser Organisationsform sollen - bezogen auf die spätere berufliche Tätigkeit - möglichst realistische Arbeitssituationen geschaffen werden. Hierdurch besteht die Möglichkeit, durchgängig an einem Arbeitsvorhaben arbeiten zu können.

Ebenso kann ein stärker projektorientierter Unterricht durchgeführt werden, bei dem Planung, Erarbeitung und Durchführung eines Unterrichtsvorhabens für die Schülerinnen und Schüler überschaubarer und selbstorganisiertes Lernen gefördert wird.

Anzahl und Art der angebotenen Arbeits- und Arbeitsförderbereiche variieren in Abhängigkeit von der Schülerzahl in der Berufspraxisstufe.

An unserer Schule sind folgende Arbeitsbereiche  möglich:

  • ¨Arbeiten in der Küche
  • ¨Arbeiten mit Holz
  • ¨Arbeiten mit Ton
  • ¨Drucken und Arbeiten mit Papier
  • ¨Textiles Arbeiten/Wäschepflege
  • ¨Gärtnerisches Arbeiten
  • ¨Arbeitsfördergruppe (Verpackung und Montage)

Während einer Orientierungsphase zu Beginn des Schuljahres durchlaufen die Schülerinnen und Schüler alle in dem Schuljahr angebotenen Arbeitsbereiche, mit Ausnahme der Schülerinnen und Schüler des zweiten Berufspraxisstufenjahres, die am Unterricht in der Lernwohnung teilnehmen.

Im Anschluss an diese Phase findet dann ein individuelles Beratungsgespräch der Schülerinnen und Schüler mit den Lehrerinnen und Lehrern statt. Mit dieser Hilfe sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, sich selbst einzuschätzen. Sie sollen sich für einen Arbeitsbereich entscheiden, in dem sie dann für ein Schuljahr arbeiten werden.

Während der gesamten Berufspraxisstufenzeit durchlaufen die Schülerinnen und Schüler drei der angebotenen Arbeitsbereiche. Die Schülerinnen und Schüler, die am Unterricht in der Lernwohnung teilnehmen, durchlaufen während ihrer Berufspraxisstufenzeit zwei Arbeitsbereiche und den Bereich Wohnen Lernen. Im Vordergrund stehen die besonderen Fähigkeiten und Neigungen, bzw. auch Abneigungen der Schülerinnen und Schüler.

Inhaltlich werden in allen Bereichen folgende Ziele verfolgt:

  • Grundfertigkeiten und Arbeitstechniken in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen kennen und beherrschen lernen
  • Kennenlernen der jeweiligen Materialien
  • Kennenlernen der entsprechenden Werkzeuge und deren Anwendung
  • Kennenlernen und Bedienen von Maschinen (Waschmaschine, Bohr-maschine , ...)
  • Kennen lernen von Fertigungsverfahren

 Weitere Ziele zur Ausbildung im Arbeitsbereich sind:

  • Entwicklung und Förderung der Arbeitshaltung, Arbeitsdisziplin, Pünktlichkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Eigenverantwortliches Arbeiten, Zuverlässigkeit, Gewissenhaftigkeit, Sorgfalt
  • Ausdauerndes Arbeiten (auch unangenehme Arbeiten zu Endeführen)
  • Erleben und Ertragen von Misserfolg
  • Stärkung des Aufgabenverständnisses, Arbeitsabläufe planen, überblicken undbewältigen
  • Erkennen der eigenen Leistungsfähigkeit, Entwicklung von Leistungsbereitschaft
  • Verhalten am Arbeitsplatz
  • Einhalten von Regeln und Beachten von Anweisungen
  • Arbeitssicherheit, Brandschutz
  • Förderung von Verantwortungsbewusstseinund Entscheidungsfähigkeit
  • Gruppenarbeit erfahren und Teamarbeit anbahnen
  • Förderung der kommunikativen Fähigkeiten
  • Freude an der Arbeit vermitteln- Motivation durch Arbeitserfolg( z.B. durch den Verkaufder gefertigten Produkte)

Arbeiten in der Küche

Für diesen Lernbereich steht am Standort "Grüner Weg" eine große Lehrküche zur Verfügung. Bei zusätzlichem Bedarf kann auch die Lehrküche im Hauptgebäude genutzt werden. An beiden Orten stehen mehrere Teilbereiche für Kleingruppen zur Verfügung.

Der Lernbereich  "Arbeiten in der Küche" nimmt im Hinblick auf die lebenspraktische Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler eine besondere Stellung ein. Das Beherrschen hauswirtschaftlicher Tätigkeiten ist Voraussetzung für die Fähigkeit, sich so weit wie möglich selbst zu versorgen. Neben dem Erlernen küchentechnischer Fertigkeiten werden auch im Hinblick auf spätere Wohnformen hauspflegerische Arbeiten vermittelt. Es kann immer fächerübergreifend in lebenspraktischen Zusammenhängen gearbeitet werden (z.B. Symbollesen, Umgang mit Menge und Zahl).

In diesem Lernbereich erwerben die Schülerinnen und Schüler auch Kenntnisse, die als Vorbereitung für die berufliche Bildung und eine Teilhabe am Arbeitsleben hilfreich sind (Strukturierung des Arbeitsablaufes, Erfüllung eines Arbeitsauftrages,  serielle Arbeit,  Ausdauer, Konzentration, Teamarbeit, Konfliktfähigkeit).

Die Auswahl der Lerninhalte orientiert sich an den Lernvoraussetzungen und Interessen der Schülerinnen und Schülern. Sie können ihren Fähigkeiten entsprechend  in individuell angepasster Form Arbeiten in der Lerngruppe übernehmen  und Arbeitsabläufe bis zur selbstständigen Erledigung einüben.

Das eigenverantwortliche Handeln bei der Erledigung der hauswirtschaftlichen Tätigkeiten ist das grundlegende Ziel des Unterrichtes. Im Einzelnen geht es um:

  • Kennenlernen, Beachten und Einhalten von Hygieneregeln
  • Kennenlernen, Beachten und Einhalten der Sicherheitsregeln im Umgang mit Küchenutensilien und elektrischen Küchengeräten (Kaffeemaschine, Eierkocher, Handrührgerät, Mikrowelle, Herd, Backofen, Spülmaschine)
  • Planung, Durchführung und Abrechnung von Einkäufen unter dem Aspekt von frischer und saisonaler Ware und Preisbewusstsein
  • Umgang mit Lebensmitteln (Lagerung, Haltbarkeit)
  • Lesen von Rezepten / Erkennen von Zubereitungshinweisen auf Fertigprodukten
  • Erwerb von Grundlagen und Techniken zur Nahrungszubereitung beim Kochen und Backen
  • Erwerb von Grundkenntnissen und Anwendungsmöglichkeiten verschiedener Garmethoden beim Kochen und Backen
  • Ernährung und Gesundheit
  • Kennen und Anwenden von Tischregeln
  • Säuberung, Reinigung und Pflege der Küchenutensilien, Küchengeräte und des Küchenmobiliars
  • Selbstständige Zubereitung einfacher Teilfertig- und Fertigprodukten (Pizza, Würstchen, Tiefkühlgemüse usw.)
  • Selbstständige Zubereitung einfacher Mahlzeiten wie Toast, Suppe, Salat
  • Übernahme von Dienstleistungen im Schulalltag:
  • Eindecken der Tische im Speisesaal für das Schulessen
  • Gästebewirtung zu besonderen Anlässen wie Schülerratssitzung, Klassenfest, Prüfungskomitee, Patronatsfest
  • Übernahme von hauswirtschaftlichen Aufgaben beim Kunst-und Kulturfest

Dem Bereich der Projektarbeit im Sinne einer berufsbezogenen ganzheitlichen Maßnahme (Idee, Vorbereitung, Herstellung, Verkauf) kommt in der Arbeitsgruppe "Arbeiten in der Küche" eine besondere Bedeutung zu.

In serieller Herstellung werden beispielsweise Marmelade, Backwaren, Suppen zubereitet und zum Verkauf angeboten. Planung, Einkauf, Zubereitung, Verkauf und Abrechnung werden von den Schülerinnen und Schülern möglichst selbstständig übernommen.

Dieser Lernbereich bietet  eine auf das Arbeitsleben übertragbare Situation beim Verkauf von Lebensmitteln oder Speisen in einem Geschäft oder Restaurant.

Durch die Durchführung fachbezogener Betriebsbesichtigungen (Großküche, Bäckerei, Betriebe mit Gemüseanbau) erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in verschiedene Berufe und dem entsprechenden Arbeitsalltag.

Arbeiten mit Holz

Für das Arbeiten mit Holz im Bereich der Arbeitslehre stehen ein Werkraum und ein Maschinenraum zur Verfügung.

Der Maschinenpark im Maschinenraum besteht aus dem Grundwerkzeug einer Tischlerei (Tischkreissäge mit Wagen, Bandsäge, Bandschleifer, Tellerschleifer, Bohrständer). Diese Ausstattung steht dem Lehrer für vorbereitende und ergänzende Arbeiten zur Verfügung. Der Raum dient auch der Aufbewahrung eines breitgefächerten Angebotes von Hand-Werkzeugen und einfachen Maschinen, die im Unterricht zum Einsatz kommen und von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden können. Je nach geforderter Arbeit müssen die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe dieses Werkzeuges ihren Arbeitsplatz im Unterrichtsraum selbst herrichten.

An den beiden Arbeitstagen der Berufspraxisstufe arbeiten die Schülerinnen und Schüler der Arbeitsgruppe Holz an unterschiedlichen Projekten, die sich  über die gesamten Tage erstrecken und die Produktion von Deko- und Gebrauchsartikeln aus Holz als Produktionsergebnis anstreben. Es sollen alle Kompetenzen erworben und geübt werden, die dem Berufsfeld Holzverarbeitung / Schreinerei / Tischlerei zuzuordnen sind. Gleichzeitig geht es darum, Arbeitshaltungen zu entwickeln und zu festigen, die allgemein in der beruflichen Tätigkeit vorausgesetzt werden. Arbeitsabläufe werden in Gruppenarbeit oder in serieller Fertigung geübt und durchgeführt. Die Beachtung der zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen wird ständig vermittelt und  geübt. Ebenso werden ökologische Aspekte transparent gemacht.  Selbstverständlich werden auch wirtschaftliche Gesichtspunkte bis hin zum Verkauf der Produkte in die Arbeit einbezogen. Im Blick auf die zukünftige berufliche Tätigkeit verschieben sich die Qualitätsmaßstäbe von der individuellen Bewertung zu einer kundenorientierten Bewertung der Arbeit.

Ergänzend lernen die Schülerinnen und Schüler an einigen Beispielen die Metallverarbeitung kennen. Es werden mit entsprechenden Werkzeugen z.B. Kupfer - Treibarbeiten durchgeführt, Drähte werden geschnitten und gebogen, Stifte werde gesägt und Blech wird geschnitten. Außerdem werden die schuleigenen Fahrräder repariert und gewartet.

Arbeiten mit Ton

Die Schüler lernen den Arbeitsraum - die Töpferei - mit der speziellen Einrichtung, den Arbeitstischen, den Werkzeugschränken, dem Material- und Trockenraum sowie den Brennofenraum kennen und lernen sich dort zu orientieren und angemessen zu verhalten, z.B. besondere Vorsicht beim Brennofen walten zu lassen.

Die Schutzfunktion der Arbeitskleidung wird gerade in der Töpferei den Schülern bewusst und eingängig. Das Vorbereiten und Einrichten des Arbeitsplatzes mit dem Bereitstellen der speziellen Tonwerkzeuge sind wichtige Schlüsselqualifikationen auch für zukünftige Arbeitsplätze.

Annehmen und Verstehen von Arbeitsaufträgen, Entwickeln einer angemessenen Arbeitshaltung mit altersentsprechendem Durchhaltevermögen und sorgfältiger und präziser Ausführung der Arbeiten schließen sich an. Auch der achtsame Umgang mit Maschinen und Materialien wird eingeübt.

Gerade der Werkstoff Ton ist für den Unterricht und die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern mit einer geistigen Behinderung von besonderer Bedeutung. Ton gibt jedem Schüler, unabhängig von seiner Leistungsfähigkeit, die Möglichkeit, elementare Erfahrungen zu sammeln, sich zu spüren und zu erfahren, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Mit Ton kann experimentiert werden, ohne dabei das Material unbrauchbar zu machen und entsorgen zu müssen. Die kreativen Möglichkeiten, die das Material Ton bietet, sind ebenfalls besonders hervorzuheben. Mit Ton können einfache alltägliche Gebrauchsgegenstände geformt werden ebenso wie kreative Objekte, die mehr dekorativen Charakter haben, z.B. können Oberflächen mit plastischen Dekoren gestaltet, Muster eingeritzt und Durchbrucharbeiten vorgenommen werden.

Im Arbeitslehreunterricht "Arbeiten mit Ton" ist das wichtigste Werkzeug die eigene Hand. Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Arbeitstechniken kennen und trainieren sie immer wieder, um sie immer besser beherrschen zu können. Z.B. das Kneten und Schlagen von Ton, das Herstellen von Kugeln und Wülsten, die Daumentechnik, verschiedene Aufbautechniken, die Plattentechnik, den Umgang mit Schablonen sind dabei grundlegende Techniken. Die Schülerinnen und Schüler verbessern ihre Körperwahrnehmung z.B. in der Kraftdosierung beim Schlagen und Kneten, aber auch beim Einritzen von Mustern oder Eindrücken von Stempeln. Beim Glasieren von geschrüten Tonobjekten sind die Farbwahrnehmung und die Vorstellung von zusätzlichen Ausgestaltungsmöglichkeiten gefragt. Neben diesen eher ästhetisch- künstlerischen Kriterien ist wiederum auch die motorisch-handwerkliche Geschicklichkeit und die präzise Arbeit und Genauigkeit in der Ausführung von Bedeutung.

Weitere grundsätzliche Faktoren im Arbeitsverhalten werden trainiert wie das Einhalten der Abfolge von Arbeitsschritten. Dies ist besonders bedeutsam und notwendig bei der Arbeit an der Töpferscheibe. Gerade die Arbeit an dieser Maschine erzeugt eine hohe Motivation und trägt erheblich zur Ausbildung von Konzentration und Durchhaltevermögen bei.

In zunehmendem Maße erlangen die Schüler Selbstständigkeit bei der Anfertigung eines Werkstückes. Sie entwickeln eigene Ideen, überlegen die konkrete Umsetzung, erstellen einen Handlungsplan, beschaffen entsprechendes Material und Werkzeug, achten immer stärker auf Genauigkeit in der Ausführung, erkennen und bessern Fehler aus und führen ihre Arbeit zu Ende.

Wichtig wird zum Schluss die Reflexion ihres Tuns und die Bewertung der eigenen Arbeitsergebnisse (gemessen an Vorgaben wie z. B. den Qualitätsansprüchen eines Kunden oder an eigenen Kriterien).

Gerade die letztgenannten Faktoren sind wichtig, werden die gestalteten Gegenstände für einen späteren Verkauf hergestellt. Hier geht es dann auch um Serienfertigung, d.h. die Schülerinnen und Schüler fertigen nicht nur ein Objekt an, sondern eine Vielzahl gleicher Objekte. In diesem Zusammenhang lernen sie das arbeitsteilige Verfahren kennen. Sie führen nur noch bestimmte Teilschritte in der Gesamtproduktion aus und kooperieren mit den Mitschülerinnen und Mitschülern in Partner- oder Teamarbeit.

Drucken und Arbeiten mit Papier

Für die Arbeit dieser Arbeitsgruppe stehen der Kunstraum oder ein Mehrzweckraum zur Verfügung. Für jeden Schüler gibt es einen Arbeitsplatz, der mit einem Notebook und einer Fotokamera ausgestattet ist. Materialien für die Papierbearbeitung (Papierschneider, Locher, Tacker und Kleingeräte) und für den Druck (Farbkopierer) stehen ebenfalls zur Verfügung.

In der Arbeitsgruppe "Drucken und Arbeiten mit Papier" entsteht regelmäßig  die Schülerzeitung und wöchentlich wird der barrierefreie Speiseplan erstellt. Weitere Arbeitsprojekte sind z.B. Fenstergestaltung der Stadtbücherei, Teilnahme an Gestaltungswettbewerben, Herstellung von Karnevalsorden, Produktion von Postkarten, Broschüren, Fotoplakaten. Einkuvertieren von Briefen.

Zuerst wird die Kreativität der Schülerinnen und Schüler angesprochen. Sie können und sollen sich bei diesen Projekten mit ihren Ideen in das jeweilige Projekt einbringen können und ihre "Ideen" und "Zeichnungen" vom Beginn des Projektes bis zur Fertigstellung verfolgen können.

Folgende Punkte bzw. Arbeitsschritte bestimmen den Ablauf der unterschiedlichen Projekte:

Ideen- u. Motivsuche

  • Vorstellen und Besprechen des Projektes anhand von Zeichnungen und Fotos
  • Zeichnen von eigenen Ideen mit einem Bleistift auf Zeichen-Papier
  • Farbiges Ausgestalten der Bleistiftzeichnungen
  • Gemeinsames Besprechen und Auswählen der einzelnen Vorschläge für das jeweilige Arbeitsprojekt mit der gesamten Arbeitsgruppe

Serienfertigung

  • Großkopieren der verschiedenen Vorschläge
  • Herstellen von Schablonen
  • Übertragen von Konturen mit Hilfe der Schablonen auf Tonkarton oder andere Materialien
  • sachgerechtes Ausschneiden der Motive mit Hilfe eines Cutter-Messers oder einer Schere
  • sachgerechtes Schneiden von Fotos mit einer Papierschneidemaschine
  • weitere Arbeitsschritte wie sachgerechtes Aufkleben von Transparentpapier oder Fotos mit Klebestiften

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe "Drucken und Arbeiten mit Papier" liegt in der Erstellung der Schülerzeitung. Die Schülerzeitung erscheint zum Ende des Schuljahres vor der Schulentlassung. Inhaltlich befasst sich die Zeitung vorrangig mit regelmäßig wiederkehrenden schulischen Ereignissen wie dem Tag der offenen Tür, Kunst- und Kulturfest, Karneval, der Schulentlassung und dem Patronatsfest. Aus den Klassen gibt es Beiträge zu Klassenfahrten, Klassenaktionen, Theatervorführungen, Tagen religiöser Orientierung und Erlebnistagen. Der Schülerrat berichtet über seine Aktivitäten, es gibt auch Artikel zu Hobbies oder ganz besonderen Ereignissen im Leben einzelner Schüler.

Bei der Erstellung und Gestaltung der Schülerzeitung erwerben die Schülerinnen und Schüler grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit technischen Geräten und Computerprogrammen wie mit dem Microsoft Programm "Publisher", das genutzt wird, um Druckpublikationen zu erstellen und auf vorbereitete Vorlagen zuzugreifen. Das Handbuch für die Arbeitsgruppe "Drucken und Arbeiten mit Papier" enthält folgende bildorientierte Anleitungen:

  • "Erstellen eines Kalenders im Brieftaschenformat mit MS Publisher"
  • "Erstellen eines Jahreskalenders mit MS Publisher"
  • "Bearbeiten von Grafiken mit Bildtools von MS Publisher"
  • "Bildbearbeitung mit MS Publisher"
  • "Erstellen einer Broschüre mit MS Publisher"
  • "Anleitung zur Erstellung von Grußkarten"
  • "Speichern von Fotos in Schülerordner und Dokumente"

    Die bildorientierten Anleitungen ermöglichen es auch nicht lesenden Schülern, an der Gestaltung und Erstellung der Schülerzeitung zu arbeiten.

    Die in der Arbeitsgruppe erworbenen Kompetenzen bilden damit die Grundlage für die Erarbeitung des "Barrierefreien Speiseplans", der den Schülerinnen und Schülern wöchentlich zur Verfügung gestellt wird.

    Arbeiten mit Textilien

    Für das textile Arbeiten steht ein Fachraum mit Waschmaschine und  Trockner zur Verfügung. Eine Vorrichtung für Handwäsche ist ebenfalls vorhanden. Außerdem gibt es eine Mangel, mehrere Bügeltische mit Bügeleisen und mehrere Nähmaschinen. Für die wöchentlichen Wäschepflegearbeiten stehen Sammelbehälter zur Verfügung Als Übungsobjekte dienen die Textilien, die in der Schule genutzt werden (Handtücher, Geschirrtücher, Tischwäsche).

    Wäschepflege

    Im Unterricht "Wäschepflege" erwerben die Schüler durch die Versorgung der Schulwäsche grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten in der Wäsche- und Textilpflege, wie


    • KennenlernentextilerRohstoffe(pflanzliche, tierischeundsynthetischeFasern)undihre Eigenschaften
    • Kennenlernen der Symbole für die Pflegebehandlung von Textilien
    • Unterscheidung zwischen 30 und 60 Grad Wäsche, Sortieren von Wäsche nach bestimmten Kriterien
    • Vorbehandlung stark verschmutzter Wäsche
    • Bedienung,Handhabung,VorsichtsmaßnahmenundPflegevonWaschmaschine,Trockner, Bügelmaschine und Bügeleisen

    • Umgang, Auswahl, Dosierung und Lagerung von Waschmittel
    • Aufbau von Wäscheständer und sachgerechtes Aufhängen von Wäsche
    • Vorbereiten des Arbeitsplatzes zum Bügeln und Mangeln Temperaturregler nach Textilart einstellen, Wasserbehälter am Dampfbügeleisen und der Mangel sachgerecht füllen, Bügelregeln von Wäschestücken kennenlernen und anwenden
    • Vorsichtsmaßnahmen und Gefahren beim Bügeln und Mangeln beachten und einhalten
    • Wäscheteile nach vorgegebenen Schema falten, knitterfrei stapeln, schrankfertig machen
    • Wäschehygiene beachten
    • Reparaturbedürftige Wäsche aussortieren, einfache Reparaturarbeiten ausführen, wie: abgerissene Aufhänger an Handtüchern und offene Nähte
  • Nutzung des Snoezelenraums
  • Förderung der Kommunikationsfähigkeit durch den Einsatz von Sprachausgabegeräten
  • Einkäufe auf dem Markt
  • Einkäufe im Supermarkt
  • Spaziergänge durch das Bagno
  • Spaziergänge durch Burgsteinfurt
  • Umgang mit verschiedenen Nadeln, Einfädeln mit und ohne Nadeleinfädler
  • Abstecken von Nähten, Annähen von Knöpfen
  • Abmessen von Fäden und Stoffstücken mit Maßband, Schablonen und Lineal
  • Erlernen von Grundtechniken zum Nassfilzen,
  • Herstellen von Filzgegenständen in Serienarbeit in der Hohlfilz-und Rolltechnik
  • Kennenlernen der Handhabung und Funktionen der Nähmaschine
  • Sachgerechter Aufbau der Nähmaschine, Erkennen und vermeiden von Unfallgefahren
  • Einfädeln und Aufspulen von Ober- und Unterfaden
  • Experimentieren mit verschiedenen Stichen der Nähmaschine
  • Erwerben des Nähmaschinenführerscheins
  • Herstellung von Produkte an der Nähmaschine in Serienfertigung, wie: Topflappen, Kissen und Schürzen
  • Weben, Häkeln, Stricken, Sticken

    Arbeitsfördergruppen

    Parallel zu den Arbeitsbereichen wird für die schwerer behinderten Schülerinnen und Schüler Unterricht in Arbeitsfördergruppen angeboten. Aufgrund der besonderen individuellen Lebenssituation dieser Schülergruppe und ihres spezifischen Förderbedarfs  liegt der Schwerpunkt dieses Unterrichts vor allem darin, die individuellen Ressourcen der Schülerinnen und Schüler auszuschöpfen und weiterzuentwickeln.

    Der Schwerpunkt dieses Arbeitsbereiches liegt auf der Vorbereitung insbesondere schwermehrfachbehinderter Schülerinnen und Schüler auf die einzelnen Arbeitsbereiche der Berufspraxisstufe der St.-Elisabeth-Schule und auf möglichst weitgehende, zukünftige Teilhabe am Arbeitsleben z.B. in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM).

    Für diese Schülerinnen und Schüler sind eine gute Tagesstruktur, eine ruhige Atmosphäre und individuelle Förderangebote wichtig.

    Folgende Ziele stehen in diesem Arbeitsförderbereich im Vordergrund:

    • Förderung der Selbstbestimmung
    • Förderung der sozialen Kompetenz
    • Förderung von Gruppenfähigkeit
    • Förderung der Kommunikation mit anderen Gruppenmitgliedern
    • Erkennen eigener Bedürfnisseund Mitteilen eigener Bedürfnisse
    • Wahrnehmen und Erfahren unterschiedlicher Arbeitsmaterialien (Holz, Ton,...)
    • Anbahnung eines Arbeitsverhaltens (Aufbau eines zielgerichteten Handlungsmusters zur Erschließung einer Teilarbeit)
    • Trainieren einer Fertigkeit
    • Mithilfe bei der Versorgung und der Individualpflege
    • Erleben von Sinnesreizen auf basaler Ebene
    • Erfahren tagesstrukturierender Maßnahmen

      Für die Arbeitstage gelten folgende Festlegungen:

      Alle Berufspraxisstufenschülerinnen und -schüler sind wie gewohnt einer Klasse zugeordnet. An den Arbeitstagen gehen alle entsprechend ihren gewählten Arbeitsbereichen in ihre Arbeitsgruppen, bzw. in ihre Arbeitsfördergruppen.

      Frühstück und Mittagessen nehmen alle gemeinsam im Essraum ein, ebenso wie sie ihre Pausenfreizeiten gemeinsam gestalten.

      Folgende Förderangebote gibt es an den beiden Arbeitstagen:

Wesentliche Ziele des Unterrichts in der Arbeitsfördergruppe:

  • Materialien wahrnehmen und kennen lernen
  • Handgeschicklichkeit entwickeln
  • handwerklich-motorische Fertigkeiten erlernen und einüben
  • Montagearbeiten einüben und ausdauernd durchführen
  • konzentriert, ausdauernd und möglichst selbstständig arbeiten
  • Aufgabenbewusstsein und eine Arbeitshaltung aufbauen

Arbeitshaltungen

In der Arbeitsfördergruppe können Schülerinnen und Schüler aktiv handeln und zielorientiertes Arbeiten einüben. Durch selbstständiges und gemeinschaftliches Arbeiten sollen die Schülerinnen und Schüler zunehmend Verantwortungsbewusstsein und Kooperationsfähigkeit entwickeln.

Zielorientierung

  • Aufgaben verstehen: einzelne Arbeitsschritte überblicken; mündliche, und bildliche Arbeitsanleitungen nutzen
  • Einsatz individueller Vorrichtungshilfen für einzelne Arbeitsprozesse verwenden
  • Zunehmende Ausdauer entwickeln: über einen wachsenden Zeitraum am Arbeitsplatz bleiben, Montagearbeiten über die Dauer einer oder mehrerer Unterrichtseinheiten ausführen

8.1.2 Praktika

Um den Schülerinnen und Schülern konkrete Vorstellungen von der Arbeitswelt zu vermitteln und den Übergang dorthin zu erleichtern,  werden im 1. und 3. Berufspraxisstufenjahr  jeweils zweiwöchige Werkstattpraktika durchgeführt. Die Praktika sind schulische Veranstaltungen, die in der Schule intensiv vor- und nachbereitet werden. Auch während der Praktika werden die Schülerinnen und Schüler von den Lehrerinnen und Lehrern begleitet. Die Schülerinnen und Schüler werden in diesen zwei Wochen  im Berufsbildungsbereich der zuständigen Werkstatt für behinderte Menschen eingesetzt.

Neben diesen Praktika in den Werkstätten für behinderte Menschen werden auch Praktika in Betrieben der freien Wirtschaft durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler werden ermuntert, selbst initiativ zu werden und bei ortsansässigen Betrieben nach einem Praktikumsplatz zu fragen. Hierbei kann ggf. Kontakt zum Arbeitsamt aufgenommen werden. Auch bei diesen Praktika werden die Schülerinnen und Schüler  von  den Lehrerinnen und Lehrern intensiv betreut. Es ist wichtig, auch die Eltern in die intensive Suche nach einem Praktikumsplatz mit einzubeziehen.

Das wichtigste Ziel dieser Praktika ist das Erleben eines Arbeitsplatzes mit den realen Bedingungen des ersten Arbeitsmarktes.

8.1.3 Weitere Unterrichts- und Förderbereiche

Neben diesem berufsvorbereitenden Schwerpunkt ist es auch Aufgabe der Berufspraxisstufe, die in der bisherigen Schullaufbahn entwickelten zahlreichen Fähigkeiten und Fertigkeiten in den verschiedenen Bereichen durch entsprechende Anwendungen und Übungen zu erhalten und weiter zu fördern.

So finden an den übrigen drei Unterrichtstagen weiterhin die fachorientierten Lehrgänge (Lesen und Schreiben, Rechnen, Sport, Religion ...)  und der weitere Vorhabenunterricht klassenintern statt.

Klassenfahrten

Bei der Gestaltung der Klassenfahrten, die zahlreiche Anregungen für die Freizeitgestaltung bieten und verstärkt soziale Kontakte ermöglichen und fördern, sind folgende Schwerpunkte vorgesehen:

1. Berufspraxisstufenjahr: Tage der religiösen Orientierung

In diesen Besinnungstagen sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Leben als Erwachsene in Schule und Öffentlichkeit auseinandersetzen  und sich auf ihre neue Situation in der Berufspraxisstufe vorbereiten.

2. Berufspraxisstufenjahr:   " Wohnen Lernen"[1]

Leben - Wohnen - Übernachten entweder in der Lernwohnung als Einübung in weitgehend selbstständige Lebensgestaltung oder durch die Erarbeitung ausgewählter Lebens- und Alltagssituationen im praktischen Unterricht in der Schule. Gleichzeitig sollen durch gegenseitige Besuche und durch Besichtigungen von Wohnheimen verschiedene Lebens- und Wohnmöglichkeiten  vorgestellt  werden.

3. Berufspraxisstufenjahr:  Schulabschlussfahrt

Das Ziel der Abschlussfahrt soll unter Berücksichtigung der Wünsche der Schülerinnen und Schüler durch das jeweilige Lehrerteam der Entlassklasse bestimmt werden.

[1] siehe auch in diesem Kapitel "Lernwohnung"

8.2 Lernwohnung

Ein Konzept zur Stärkung der Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 A und der Berufspraxisstufe im Bereich Wohnen und Freizeit

8.2.1 Wohnen Lernen als Ziel schulischen Lernens

Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Schülerinnen und Schüler entwickeln altersentsprechend eigene Wohnbedürfnisse mit persönlichen Wünschen und Vorstellungen. Im Entwurf der neuen Richtlinien für Menschen mit Geistiger Behinderung, Februar 2002, steht unter dem Punkt Erziehung und Unterricht im Berufsbildenden Bereich: "Zu den Förderaufgaben gehören die Weiterentwicklung und die Stärkung der Fähigkeiten zur individuellen Lebensgestaltung und Selbstbestimmung, insbesondere Hilfen zur Loslösung von der Familie, Unterstützung bei der Suche nach eigenen Wohnformen, Stärkung der Möglichkeiten, die Freizeit zu gestalten, Begleitung bei der Gestaltung von partnerschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen."[1]

An der St.-Elisabeth-Schule verstehen wir den Begriff "Wohnen Lernen" weit gefasst als Leben lernen.

Die Lernwohnung stellt Lern- und Lebensraum dar. Da Schule immer Zukunftsbedeutung hat, werden hier zur Vorbereitung auf die konkrete nachschulische Lebenssituation Schlüsselqualifikationen und Erkenntnisse und Erfahrungen mit der realen Lebenswelt innerhalb der Schulzeit erlangt.

Um dem lebenspraktisch orientierten Wohnen Lernen einen realistischen Rahmen zu geben, ist es notwendig, den Unterricht in eine tatsächliche Wohnung zu verlegen. Hier kann Leben und Wohnen in einem ganzheitlichen Zusammenhang erprobt und geübt werden: im Wohnraum und der Wohnung selbst, sowie im Wohnumfeld und im Hinblick auf eine wünschenswerte und realitätsbezogene Teilnahme am öffentlichen Leben.

8.2.2 Wohnen Lernen als Inhalt des Unterrichts

Die unterrichtliche Arbeit beim Wohnen Lernen orientiert sich an den vier Lernfeldern, die in Form sich erweiternder Lebenskreise um den direkten Wohnraum gelagert sind. Die Lernfelder beinhalten notwendige Anforderungen, aber auch individuelle Möglichkeiten der Identitätsfindung und  Persönlichkeitsgestaltung.

Jedes Lernfeld ist geprägt von zwei Polen, den Grunderfordernissen und Sachnotwendigkeiten auf der einen und den Freiräumen zu Selbstbestimmung und Persönlichkeitsgestaltung auf der anderen Seite. Sie verdeutlichen Schwerpunkte, zwischen denen die Grenzen fließend sind. In der folgenden Aufstellung finden sich Beispiele für die Anforderungen in den verschiedenen Lernfeldern.

[1] Der Entwurf wurde bisher nicht veröffentlicht.

Lernwohnung Tabelle 1

 8.2.3 Grundlagen des Unterrichts "Wohnen Lernen"

Die pädagogische Zielsetzung dieses Unterrichts steht unter dem Blickwinkel des Paradigmenwechsels in der Förderung von Menschen mit einer geistigen Behinderung und bedeutet: weg von Abhängigkeit und Dauerversorgung zu mehr

  • Gleichberechtigung,
  • Autonomie,
  • Selbstständigkeit,
  • Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft

Die Schülerinnen und Schüler sollen in der Lernwohnung Alltagskompetenz entwickeln, d.h. sie sollen lernen, je nach eigenen Fähigkeiten, den realen Anforderungen des Alltags möglichst selbstbestimmt und eigenständig in entsprechenden Erfahrungs- und Erprobungsfeldern zu begegnen. Sie sollen hierbei so viel Hilfe erhalten wie notwendig ist.

Leben lernen in einer Lernwohnung umfasst sowohl das Erlernen neuer Fähigkeiten und Fertigkeiten als auch die Erweiterung und den Erhalt vorhandener Kompetenzen und fördert entsprechend die Persönlichkeitsentwicklung und die lebenspraktischen Fertigkeiten.

 

Die pädagogische Arbeit soll sich an der Individualität des einzelnen Schülers bzw. der einzelnen Schülerin orientieren. Um den unterschiedlichen Leistungsfähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten zu entsprechen, ist ein differenziertes Spektrum pädagogischer Angebote notwendig.

Die Schüler und Schülerinnen sollen Wege entdecken können, um in ihrer jeweils individuell eingerichteten Lernwohnung das Gefühl von Wohlbefinden für sich ganz persönlich realisieren zu können.

Das heißt, die Schülerinnen und Schüler sind an allen Prozessen des Wohnens, in denen es um ihre Belange geht, zu beteiligen, sie sollen besonders in der Berufspraxisstufe die zentrale und wo immer möglich, die steuernde Funktion einnehmen.

Das setzt voraus, dass sie Wissen und Kenntnisse über verschiedene Formen des Wohnens mit all den dazu gehörigen Bereichen erhalten. Der Erwerb dieser Kompetenzen bildet in der Oberstufe den Schwerpunkt des Unterrichts in der Lernwohnung.

Wichtig ist eine angemessene partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern und gesetzlichen Betreuern der Schülerinnen und Schüler, um die häufig schwierigen Loslösungsprozesse der erwachsenen Söhne und Töchter zu unterstützen und zu begleiten (d.h., die Eltern sollen bei der Durchführung des Lernwohnungsaufenthalts unter den entsprechenden Rahmenbedingungen von Anfang an beteiligt werden und ihrerseits Erfahrungen machen können. Sie brauchen bei den erwachsenen Schülerinnen und Schülern nur bei zwingenden Erfordernissen ihr Einverständnis zu geben).

8.2.4 Räumliche Gegebenheiten

Die Lernwohnung der St.-Elisabeth-Schule erfüllt folgende räumliche Anforderungen:

  • Die Lernwohnung liegt in der Nähe der St.-Elisabeth-Schule und inNachbarschaft zu einer Einrichtung des stationären Wohnens für Menschen mit Behinderung. In dem Gebäude befinden sich mehrere Apartments für das ambulant Betreute Wohnen.
  • 1-Zimmer-Apartment mit Pantry-Küche, Duschbad und Grundmobiliar zur individuellen Gestaltung mit Fernseher und Musikanlage, einschließlich Haustürklingel, Haus- und Wohnungsschlüssel, Briefkasten und Telefon.
  • 1 Gruppenraum (größer als das Zimmer), der flexibel eingerichtet werden kann als so genanntes Wohn-/ ­Schlafzimmer, in dem 1-2 Personen zusätzlich übernachten können, das aber ebenso genügend Sitzmöglichkeiten für eine Gruppe aufweist.
  • 1 Küche mit eingerichteter Küchenzeile (Herd, Mikrowelle, Backofen, Spüle, Kühlschrank mit Gefrierfach, Waschmaschine, Spülmaschine, Bügelbrett, Bügeleisen) und mit Tisch und Sitzmöglichkeiten für eine Schülergruppe und deren Begleiter von ca. 6- 8 Personen.
  • 1 Bad (barrierefrei, mit Haltegriffen an der Wand, einer Sitzvorrichtung in der Dusche und einer ebenerdigen Duschtasse, aber keine Pflegeeinrichtung für vollständige Fremdpflege bzw. Liegendpflege)
  • 1 Lagerraum, in dem unterschiedliche Möbel, Textilien etc. gelagert werden können.
  • Diese Apartmentwohnung kann in den Schulferien als Kurzzeitwohnung genutzt werden (Organisation durch den Familienunterstützenden Dienst der Tectum Caritas gGmbH).

8.2.5 Die Lernwohnung - ein Schlüssel zum selbstständigen Leben in der Oberstufe

 

8.2.5.1 Wohnen lernen in der Lernwohnung für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1A

Lernwohnung Grafik 1Ein Konzept zur Erweiterung der Handlungskompetenz und Hinführung zu einem selbstbestimmten Leben anhand realitätsnaher und alltagsorientierter Lernfelder.

In Abgrenzung zum späteren Unterricht der Berufspraxisstufe in der Lernwohnung, fokussiert sich die Arbeit in der Sekundarstufe 1 B auf die Lernfelder 1 und 2 (vgl. nebenstehende Grafik). Aufgrund der Komplexität des Lernumfeldes und der hohen Anforderungen an die Selbstständigkeit sollten die Schüler frühzeitig die Möglichkeit erhalten am Unterricht in der Lernwohnung teilzunehmen.

Die Komplexität und Vielschichtigkeit des Themenbereichs Wohnen lernen = leben lernen wird schon in dieser Formulierung deutlich. Ebenfalls zeigt sich hier die elementare Bedeutung für das zukünftige Leben der Schülerinnen und Schüler.

Bei den jugendlichen Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe 1 B, bei denen der Wechsel in das Leben als Erwachsener bevorsteht, steht nicht mehr nur die aktuelle familiäre Lebens- und Wohnsituation mit ihren hauptsächlich sozial-emotionalen Aspekten im Mittelpunkt (jüngere Schüler, Eingangsphase bis Sekundarstufe 1 A), sondern vielmehr der Erwerb von Selbstständigkeit, der Erwerb von Sach-, Handlungs- und individuellen Kompetenzen als auch die Entwicklung altersgemäßer Wohnbedürfnisse. Im Prozess des Erwachsenwerdens werden die Schülerinnen und Schüler immer mehr zu gleichberechtigten Partnern, denen Eigenverantwortung im Rahmen ihrer Möglichkeiten übertragen wird und die vielfältige Formen der Selbstbestimmung und der Kooperation erproben können.

Selbstständiges Wohnen erfordert die Beherrschung komplexer Handlungsabläufe und Schlüsselqualifikationen. Diese werden in der Sekundarstufe in Teilschritte gegliedert und immer wieder trainiert. (Übergänge zu den vorherigen und zur nachfolgenden Stufe sind fließend!) Wohnen lernen findet vorwiegend im normalen Lebensalltag in ganzheitlichen Zusammenhängen statt. Die Lernwohnung ist der Lernort, der weitgehend der vorhersehbaren Lebenswirklichkeit entspricht. Wohnen wird so in der Lernwohnung lebenspraktisch gelernt, erlebt und geübt.

8.2.5.2 Inhalte des Unterrichts in der Lernwohnung in der Sekundarstufe 1B

In der Sekundarstufe 1B gliedern sich die Inhalte und Ziele des Unterrichts in der Lernwohnung hierarchisch vom Menschen ausgehend und erweitern sich in Richtung Wohnumfeld. Die folgende Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

8-2-5-2 LW Lernfelder
8.2.5.3 Einbindung der Lernwohnung in die schulischen Organisationsstrukturen der Sekundarstufe 1B

  • Zusammensetzung der Lerngruppe: Die Lernwohngruppe soll aus vier bis fünf Schülern oder Schülerinnen bestehen. In der Gruppe lernen schwerpunktmäßig die Schüler und Schülerinnen, die in ihrem weiteren Leben in einer ambulant betreuten Wohnform leben können. Während eine Lerngruppe in der Lernwohnung unterrichtet wird, soll die zweite Lerngruppe der Klasse jeweils parallel dazu Unterricht zum Wohnen lernen in der Schule erhalten. So ist eine angemessene Differenzierung möglich.
  • Für jede Klasse der Sekundarstufe 1 B müssen unter den jeweils konkreten Lern- und Leistungsvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler die konkreten inhaltlichen Vorhaben angepasst werden. Der Unterricht in der Lernwohnung muss genauso wie in der Klasse immer neu im Hinblick auf die aktuellen Lernbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler gestaltet werden.
  • Zuständigkeit: So wie es für die Fachräume der Schule hauptsächlich einen Ansprechpartner und eine feste Lehrerzuständigkeit gibt, ist es auch für die Lernwohnung sinnvoll, eine eindeutige Lehrerzuweisung und -zuständigkeit vorzunehmen, jeweils eine für die Sekundarstufe 1 B und eine für die Berufspraxisstufe.
  • Organisationsstruktur: Der Unterricht in der Lernwohnung soll an 2 Schultagen (donnerstags und freitags) stattfinden und jeweils mindestens 4 Unterrichtsstunden umfassen. Die Zeiten werden im Laufe des Schuljahres auf die jeweiligen Klassen der Sekundarstufe 1 B aufgeteilt. Entsprechend den individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler sollen jeweils für die Dauer eines Schulhalbjahres Lerngruppen eingerichtet werden, gegebenenfalls auch klassenübergreifend. Diese werden jeweils an einem Tag in der Lernwohnung unterrichtet.
  • In der Sekundarstufe 1 B wird der Unterricht in der Lernwohnung dem Fach Sachunterricht mit den Teilbereichen "Soziales Lernen, Naturwissenschaft, Werken, Hauswirtschaft" zugeordnet.
  • Selbstständige Unterrichtsgänge sind abhängig von der Persönlichkeit und der schon erreichten individuellen Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler vorgesehen. Sie können zu zweit oder in einer Kleingruppe nach erfolgreichem Training in ihnen bekannten Geschäften Einkaufsgänge erledigen. Es ist auch möglich, kurzzeitig zu zweit in der Lernwohnung geübte Arbeiten und Aufgaben durchzuführen, während die Lehrperson mit den anderen Schülern Unterrichtsgänge unternimmt. Die Schüler, die in der ältesten Klasse der Sekundarstufe 1 B und in der Regel 16 Jahre alt sind, können mit einem Ausweis selbstständige Unterrichtsgänge durchführen. Diese Maßnahmen werden durch schriftliche Vereinbarungen zwischen den Betroffenen oder Genehmigungen in Form von Ausweisen dokumentiert. Besondere Regeln werden schriftlich festgelegt.

8.2.6. Die Lernwohnung - ein Schlüssel zum selbstständigen Leben in der Berufspraxisstufe

 

8.2.6.1 Inhaltliche Förderziele in der Lernwohnung für die Berufspraxisstufe

  • Planung und Gestaltung der Wohnungseinrichtung
  • sachgerechtes Benutzen der Wohnung
  • sich in der Wohnung selbst versorgen
  • Pflegen der Wohnung (liegt vollständig in der Verantwortung der jeweiligen Berufspraxisstufenklasse)
  • Sich in der Wohnung aufhalten: mit Aufsicht des Lehrers
  • Stundenweise allein
  • Nachmittag allein
  • Abend allein
  • 1 Übernachtung
  • Wochenende übernachten

Durch die räumliche Nähe zu einer stationären Wohneinrichtung ist eine direkte Rufbereitschaft für den Notfall gegeben. Eine weiter gehende Rufbereitschaft obliegt dem zuständigen Lehrer.

Weitere inhaltliche Lernziele beziehen sich auf die Gestaltung der Freizeit, die Teilhabe am öffentlichen Leben und die Erweiterung der sozialen Kompetenz.

8.2.6.2 Einbindung der Lernwohnung in die schulischen Organisationsstrukturen der Berufspraxisstufe

Nachdem in der Sekundarstufe 1B im Bereich des Wohnen Lernens die Grundlagen für ein weitgehend selbstständiges Wohnen erarbeitet worden sind, soll das Wohnen Lernen in der Berufspraxisstufe dazu führen, die einzelnen Fertig- und Fähigkeiten im Bereich des selbstständigen Wohnens in komplexeren Alltagssituationen zu verbinden.

Das Wohnen Lernen in der Lernwohnung der St.-Elisabeth-Schule findet in der Berufspraxisstufe innerhalb des 2. Berufspraxisstufenjahres statt. Die Schülergruppe wird für ein Schuljahr ganztägig an den beiden Arbeitstagen in der Lernwohnung unterrichtet.

Der Unterricht wird von einer Lehrkraft aus der Berufspraxisstufe durchgeführt.

Die Lernwohngruppe besteht in der Regel aus 4-5 Schülerinnen und Schülern, die voraussichtlich später möglichst selbstständig wohnen können. Die Zusammensetzung der Lernwohngruppe erfolgt zu Beginn des Schuljahres und in Absprache zwischen der verantwortlichen Lehrkraft (Bereich Wohnen Lernen) und dem Klassenteam der jeweiligen Klasse.

Die Teilnahme an Praktika außerhalb der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen im Verlaufe dieses Schuljahres ist erwünscht und jederzeit möglich.

 

Kapitel 9 - Schulleben

9.1 Einschulungstag der Schulanfänger

Der Tag der Einschulung ist für alle Schüler und Eltern ein gleichermaßen wichtiger Einschnitt. Dieser Tag wird mit folgenden Elementen vorbereitet.

Etwa 2-3 Wochen vor den Sommerferien findet für alle Schulanfänger zusammen mit ihren Erzieherinnen und Erziehern aus den Kindergärten ein gemeinsamer Nachmittag in der Schule statt. Dazu gehört eine kurze Vorführung, die von den aktuellen Erstklässlern aufgeführt wird. Danach gehen die Schulanfänger in Begleitung ihrer Erzieherinnen und Erziehern in die Klassen der Erstklässler. Nach einigen gemeinsamen Spielen können sie sich noch die Schule und den Schulhof ansehen.

Auf einem Informationsabend vor den Sommerferien werden die Eltern durch den Schulleiter über die Klassenzusammensetzung und die Klassenlehrer/innen informiert. Der Schulleiter und das Lehrerteam informieren über alle Dinge, die mit den ersten Schulwochen zusammenhängen, auch über den Einschulungstag.

Die Einschulung - Erster Schultag

Der erste Schultag für die Schulanfänger beginnt um 9:30 Uhr mit einem  gemeinsamen Kennenlernen auf dem Schulhof. Dort werden Kinder und Eltern begrüßt, Schultüten bewundert, Einzel- und Gruppenfotos gemacht und erste Fragen beantwortet.

Es schließt sich ein Wortgottesdienst in der St.-Elisabeth-Schule an. In diesem Gottesdienst wird jeder Schüler schon ein erstes Mal aktiv, indem er einen eigenen, farbigen Wachspunkt auf die Klassenkerze klebt, die ihn im ersten Schuljahr begleiten wird.  Auf diese Weise wird jeder Schüler symbolhaft in die Klassengemeinschaft aufgenommen.

Anschließend haben die Schulanfänger ihre erste Unterrichtsstunde im Klassenraum. Dieses Loslösen ist für Eltern und Kinder ein wichtiger Schritt. Es wird der Klassenraum erkundet, ein Klassenlied gesungen und bei Bedarf etwas getrunken. Jedes Kind bekommt jetzt ein eigenes, persönliches Symbol, auf das im kommenden Schuljahr immer wieder zurückgegriffen wird.Währenddessen treffen sich die Eltern mit dem Schulleiter im Forum, um dort bei einer Tasse Kaffee erste Eindrücke zu schildern, Fragen zu stellen und wichtige Informationen zu den ersten Schulwochen zu erhalten. In der zweiten Unterrichtswoche findet die erste Klassenpflegschaftssitzung statt, die zu einem Erfahrungsaustausch zwischen Klassenteam und Eltern genutzt wird. Nach ca. sechs Wochen findet ein erster Elternsprechtag mit Einzelgesprächen statt.

9.2 Gottesdienst zu Beginn des neuen Schuljahres

Gottesdienstliche Angebote leisten einen wichtigen Beitrag zur christlich geprägten Kultur an der St. Elisabeth-Schule.

Jedes Schuljahr beginnt mit einem gemeinsamen Wortgottesdienst für die Schulgemeinschaft, in welchem  besonders die neuen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeitenden Wertschätzung erfahren und willkommen geheißen werden.

Die Zusage Gottes, bei uns Menschen zu sein, steht im Mittelpunkt dieser Feier.

Die Themen gehen von der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler aus, bringen die befreiende Botschaft des Evangeliums in Liedern, Tanz, symbolischen Handlungen, Geschichten, gegenständlichen Symbolen, Medien und Spielen zum Ausdruck und respektieren die unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler.

"Fürchte Dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst zu mir" (Is 43.1)

Mit Hinweis auf dieses Bibelwort begrüßt der Schulleiter im Schulanfangsgottesdienst alle neuen Schülerinnen und Schüler, Mitarbeiter und Therapeuten und ruft sie bei ihrem Namen. Jede Klassengemeinschaft wird angesprochen und stellt sich der Schulgemeinschaft vor.Am Ende des Gottesdienstes erhalten die Klassen, Therapeuten und weitere Mitarbeiter eine Erinnerung an den Gottesdienst. Beispielsweise ein Bild von Sieger Köder "Bleib sein Kind". Es soll die Schülerinnen und Schüler, Therapeuten und Mitarbeiter durch das neue Schuljahr begleiten.

9.3 Karneval

Rahmenbedingungen

Neben einer Vielzahl an Festen, die in den Schulalltag eingebunden werden, ist auch die Karnevalsfeier fester Bestandteil des Schullebens der St. Elisabeth-Schule.

Traditionell wird am Freitag vor Rosenmontag gefeiert. Der zeitliche Rahmen ist mit den regulären Unterrichtszeiten identisch.

Neben Musik, der Möglichkeit zum gemeinsamen Tanz,  Getränken und Berlinern wird eine "Karnevalssitzung" abgehalten. Hier haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit eingeübte Sketche, Lieder oder Tänze zu präsentieren. Obligatorisch ist auch eine Rede der Schulleitung. Die Moderation wird von einem Lehrer übernommen.
Am Ende der Karnevalssitzung besucht in der Regel  das Karnevalsprinzenpaar aus Steinfurt die Schule, um gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die 5. Jahreszeit zu feiern.
Generell wird in Burgsteinfurt, besonders in der Bauernschaft Hollich der Karneval groß geschrieben. Der Schützenverein Hollich richtet hier die Karnevalsfeiern, die auf wechselnden  Bauernhöfen stattfinden, aus. Seit 4 Jahren wird die St. Elisabeth-Schule eingeladen, die jeweiligen Höfe mit ihrer Festscheune für die Karnevalsfeier am Freitagvormittag zu nutzen. Soweit die örtlichen Gegebenheiten dies zulassen, wird die Einladung gerne alle 2 Jahre angenommen. Das Rahmenprogramm ändert sich hierdurch aber nicht, außer dass den Gastgebern öffentlich in aller Form gedankt wird.

Organisation

Die Organisation des Karnevalsfestes wird vom Schülerrat der St. Elisabeth-Schule übernommen. Er delegiert Aufgaben weiter, bestimmt das Motto des Karnevals und erstellt ein Rahmenprogramm für den Tag.

Das Rahmenprogramm sowie die Themenwahl erarbeitet der Schülerrat natürlich nicht alleine, sondern in Zusammenarbeit mit der gesamten Schule:
In Absprache mit den einzelnen Klassen werden Themenvorschläge gesammelt, welche dann in einer Sitzung des Schülerrates weiter bearbeitet werden. Die Mitglieder des Rates wählen dann am Ende aus den gesammelten Vorschlägen das Motto. Auch das Programm wird in Absprache mit den Klassen festgelegt.

konkrete Zielformulierung

  • Förderung der Gemeinschaft der gesamten Schule / Wir leben und erleben zusammen unsere Schule
  • Einbindung in das gesellschaftliche Leben von Burgsteinfurt
  • Förderung des Selbstbewusstseins (Auftritte "Ich schaffe es, eine Darbietung vor der gesamten Schule zu präsentieren")
  • Förderung der Kreativität (Kostüme)
  • Förderung der künstlerischen, musischen und motorischen Fertigkeiten (Auftritte "Ich übe ein Lied / einen Tanz/ gestalte eine Kulisse" etc.)

9.4 Schulnamenstagsfest

Ziele

Gemeinschaft stärken

  • In der Gottesdienstgemeinschaft
  • In der Tischgemeinschaft beim Essen
  • Im gemeinsamen Feiern

Identifikation stiften

  • Namenspatronin kennenlernen
  • Ein Beispiel an einem besonderem Leben nehmen können

Empathie einüben

  • Sich über Hilfsprojekte kundig machen
  • Die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Spenden erkennen
  • Menschen in meinem direktem Umfeld würdigen

Kompetenzen

  • Identifikation mit der St.-Elisabeth-Schule
  • Die Geschichte der Namenspatronin kennen und sich von ihr zu guten Taten anregen lassen
  • Lernen, ein Fest vorzubereiten
  • Lernen, ein Fest mit anderen zu feiern
  • Freude am gemeinsamen Feiern und am gemeinsamen Engagement erfahren
  • Solidarität zeigen können
  • Die festliche Mahlzeit "Buffet" kennen lernen und sich entsprechend verhalten können
  • Gottesdienst als zentrales Element eines Festes kennen lernen und erfahren, dass Feste auf einer sinnstiftenden gemeinsame Basis beruhen
  • spielerisches Einüben in die Rolle des Verkäufers (versierter Kaufmann) und des Kunden (kritischer Konsument)
  • Rechnen mit Geld

Organisatorische Rahmenbedingungen
Die Heilige Elisabeth von Thüringen ist seit 1982 die Namenspatronin der St.-Elisabeth-Schule. Die Kirche hat den 19.11. als ihren Namenstag festgelegt.
Die St.-Elisabeth-Schule feiert ihre Namenspatronin mit einem Schulnamenstagsfest am Freitag vor oder nach dem 19.11. jeden Jahres während der normalen  Unterrichtszeit.
An diesem Fest nehmen alle Schülerinnen und Schüler, alle Lehrkräfte und alle weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teil. Der Pfarrer als Leiter des Gottesdienstes und der Geschäftsführer der Tectum Caritas gGmbH sind ebenfalls dabei. Außerdem werden die Eltern der Schulanfänger eingeladen.
Das Fest wird federführend von der Sekundarstufe 1B vorbereitet.
Das Fest beginnt mit einer Eucharistiefeier in der Turnhalle. Zu Beginn werden die Schulanfänger der Schulgemeinde vorgestellt und besonders willkommen geheißen. Der Gottesdienst wird immer durch einen Priester, entweder aus der Gemeinde vor Ort oder aus einem Nachbarort, geleitet.
Im Gottesdienst werden Aspekte des Lebens der Heiligen Elisabeth thematisiert und im Sinne eines guten Beispiels in die Lebenssituation der Gottesdienstteilnehmer übertragen.
Anschließend gibt es ein festliches Frühstück, das für die älteren Schülerinnen und Schüler im Speisesaal und für die jüngeren in ihren Klassenräumen bereit steht.
Um 11.00 Uhr beginnt dann - oft nach einem kurzen Auftaktkonzert der schuleigenen Stomp Gruppe "Heck Meck" -   ein Flohmarkt. Schülerinnen und Schüler bringen von zu Hause nicht mehr benötigtes Spielzeug und andere Kleinigkeiten mit, die sie dann in der Schule verkaufen. Der Erlös wird einem sozialen Zweck zugeführt, den der Schülerrat vorher festlegt.
Zum Ende des Vormittags sind dann die Busfahrer und Busbegleiter unserer Schule zu einem Imbiss eingeladen. Die Bewirtung übernimmt die Berufspraxisstufe. Die Busfahrer und Begleiter besuchen dann auch die Klassen der Schülerinnen und Schüler, die von ihnen täglich befördert und begleitet werden. Durch diese Einladung wird die Arbeit der Busfahrer und Begleiter gewürdigt und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und gute Kontaktmöglichkeit geschaffen. Auch die Schülerinnen und Schüler erfahren durch den Besuch ihres Busfahrers und Busbegleiters Anerkennung, Zuspruch und Wertschätzung.

9.5 Kulturthemenwoche

Einmal jährlich wird die Unterrichts -, Betreuungs - und Erziehungsarbeit in der St.- Elisabeth-Schule in einer Themenwoche abwechselnd mit abschließendem Kulturfest oder Spiel- und Sportfest klassen -, stufen - und fächerübergreifend durchgeführt. In jedem vierten Jahr soll die Themenwoche alternativ in einen Tag der offenen Tür münden. Hierfür sind weitere Aspekte zu berücksichtigen, die hier nicht genannt werden.

Ziele

Selbstständigkeit und Selbstbestimmung sind Leitgedanken dieser projektorientierten Arbeitswoche.
Die Schülerinnen und Schüler sollen so weit wie möglich an der Themenauswahl, der Bearbeitung des Themas und an der Organisation beteiligt werden.
Durch die fächerübergreifende und arbeitsteilige Arbeit an einem Thema soll die ganzheitliche Dimension der Lerninhalte erfahrbar werden.
Durch die Aufhebung der altershomogenen Lerngruppen (Klassen) soll ein Blick auf die eigenen altersbezogenen Kompetenzen möglich und die Selbsteinschätzung gefördert werden.
Die Schulgemeinschaft soll gestärkt werden.
Durch das Kulturfest am Ende der Themenwoche sollen die Eltern Gelegenheit haben, sich zu beteiligen. Sie sollen die Leistungen ihrer Kinder in der Schule gemeinsam erfahren und gegenseitig wertschätzen können. Es soll Gelegenheit zum Gespräch sein, um auch für die Sicht auf die eigene Situation Anregungen zu erhalten. Die Eltern sollen sich gemeinsam als Betroffene erfahren können und die Leistungsfähigkeit der Schule erleben können.
Durch den Festcharakter soll die Lebendigkeit des Austausches gefördert werden. Den Eltern soll mit angenehmen Erlebnissen ein positives Bild der Schule und der Leistungs- und Lernfähigkeit ihrer Kinder vermittelt werden.

Vorbereitungsgruppe

Für die Planung der Themenwoche und des Kulturfestes wird eine Arbeitsgruppe gebildet.
Zusammensetzung der Vorbereitungsgruppe:

Die Vorbereitungsgruppe setzt sich zusammen aus einem Mitglied jeder Stufe, einer Therapeutin und der Schulleitung. Die Schulpflegschaft kann Eltern in die Vorbereitungsgruppe entsenden.

Es ist darauf zu achten, dass die Mitgliederauswahl für die Arbeitsgruppe unter den Kriterien Kompetenz und Erfahrung erfolgt (Organisationsfähigkeit, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit, Kenntnis der Tradition).
Gegebenenfalls wird im Rahmen der Stufensprecherkonferenz die Ausgewogenheit der Gesamtgruppe unter den gegebenen Kriterien geprüft.
Zeitrahmen und Struktur der Themenwoche
Die Themenwoche findet in der Regel in der Woche nach Pfingsten statt. Dienstags (soweit kein Ferientag), mittwochs und donnerstags wird der Stundenplan ausgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler wählen Interessengruppen aus, in denen sie während der Themenwoche unterrichtet werden.
Um ein angemessenes Maß an Flexibilität zu erreichen, wird die Arbeitszeit der Lehrerinnen und Lehrer als Anwesenheitszeit festgelegt. Die vollzeitbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer sind täglich 7 Stunden anwesend, die teilzeitbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer sind entsprechend ihrem Beschäftigungsanteil prozentual anwesend. Den genauen Einsatz sprechen die Klassenleiter im Einvernehmen mit den Stufensprechern und den betroffenen Lehrerinnen und Lehrern ab.

Am Freitag wird die Unterrichtszeit auf den Nachmittag verlegt, damit die berufstätigen Eltern teilnehmen können und damit gesichert ist, dass alle Schülerinnen und Schüler an diesem Fest teilnehmen können (Beförderung mit Schulbussen).

Am Tag des Kulturfestes in Anwesenheitspflicht für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Zeit des Aufbaus, der Durchführung und des Aufräumens.

9.6 Spiel- und Sportfest

Im Wechsel mit einem Kunst- und Kulturfest und dem Tag der offenen Tür findet in einem Turnus von 2-3 Jahren im Rahmen einer Themenwoche an der St.-Elisabeth-Schule ein mehrtägiges Sport- und Spielfest statt. Während es bei den jährlichen sportlichen Wettkämpfen mit anderen Schulen auf den Leistungsvergleich ankommt, spielt der Wettbewerbscharakter hier eine eher untergeordnete Rolle.
An einem Schultag steht die Leichathletik im Vordergrund. Im nahegelegenen Volksbank-Stadion werden die Disziplinen 50-m-Lauf, Weitsprung, Schlagballweitwurf, 400-m-Lauf, Schleuderball, und Hochsprung angeboten. Dabei werden auch schwerstbehinderte Schüler und Schülerinnen nach ihren Möglichkeiten mit einbezogen (s. unten). Alle Schülerinnen und Schüler erhalten Urkunden, die ihre individuell erbrachten Leistungen dokumentieren.
Während eines weiteren Schultages gibt es z.B. Schnupperangebote. Schülerinnen und Schüler können Sportarten kennen lernen und ausprobieren, die ihnen vielleicht nicht oder noch nicht sehr gut bekannt sind (z. B. Tennis, Golf, Minigolf, Trendsportarten). Die sicheren Schwimmer der Schule bestreiten im Borghorster Kombi-Bad einen Schwimmwettkampf. Ein Tag steht unter dem Motto "Spiel ohne Grenzen" und es werden auf dem Schulgelände verschiedene Spielangebote präsentiert, die von den einzelnen Klassen vorbereitet worden sind. Die Schülerinnen und Schüler nehmen die einzelnen Spielangebote wahr, betreuen aber auch die Spielstationen.
Den Abschluss des Spiel- und Sportfestes bildet ein Schultag, zu dem auch die Eltern eingeladen sind. Der Unterricht wird dann auf den Nachmittag verlegt, so dass gesichert ist, dass alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen können und die Eltern nicht aufgrund beruflicher Verpflichtungen an der Teilnahme gehindert werden.
Auf dem gesamten Schulgelände wird ein vielseitiges Sport-, Spiel- und Bewegungsangebot präsentiert, das sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Eltern zum Mitmachen motiviert. Außerdem können die Schüler ihre Leistungen in verschiedenen Vorführungen zeigen. Natürlich gibt es auch zu Essen und zu Trinken, oft von den Klassen selbst hergestellt, so dass immer wieder auch ein fröhliches und buntes Fest gefeiert wird.
Um den schwer mehrfach behinderten Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an den von der Schule ausgerichteten Spiel- und Sportfesten ermöglichen zu können, wird ein spezielles Programm von den Lehrkräften und den Therapeutinnen erarbeitet, welches jede Schülerin und jeden Schüler individuell erfasst und gemäß der einzelnen Fähigkeiten fördert. Diese Angebote finden parallel zu allen anderen Angeboten statt, wobei die Lokalität wie z.B. der Sportplatz oder die Turnhalle zeitgleich mit allen anderen Schülerinnen und Schülern genutzt wird. Dieses Programm beinhaltet zum größten Teil den Bereich der basalen Förderung, um den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, ihren Körper mit allen Sinnen zu erfahren. Beispielsweise werden angeboten: Schwungtuchübungen, Bewegungsparcours, Sensorikparcours, Massagen, Snoezelen, Klangschalen / Glocken / Rainmaker etc.. Des Weiteren werden die Schülerinnen und Schüler in ihren ärztlich verordneten Hilfsmitteln zusätzlich angeregt, an dem bestehenden Angebot aktiv teilzunehmen. Diese Differenzierung hat sich langfristig bewährt und erweitert den Aktionsradius aller Schülerinnen und Schüler.
Das Spiel- und Sportfest stärkt die Schulgemeinschaft, fördert das kooperative Miteinander, gibt allen Schülern die Möglichkeit, nach ihren Fähigkeiten teilzunehmen, fördert die integrativ- kommunikativen Handlungsfähigkeiten sowie die affektiv-emotionalen Fähigkeiten und integriert die Eltern in ein gemeinsames sportliches, freizeitlich angelegtes Programm.

9.7 Schülerbücherei

Entsprechend dem Schulprogramm der St.-Elisabeth-Schule (Lesen, Sachunterricht, musische und ästhetische Erziehung) soll den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, nach Sinngehalten in allen Bereichen der menschlichen und gegenständlichen Welt suchen zu können, sich selbst die Umwelt schrittweise erschließen zu können und hinsichtlich ihrer eigenen Vorlieben und Interessen ihre Freizeit sinnvoll gestalten zu können.
Ein Angebot, durch das sie diesen Zielen näher kommen können, stellt die freiwillige Nutzung der Schülerbücherei an unserer Schule dar. Selbstbestimmtes Auswählen von Medien kann zu häufigerer Inanspruchnahme motivieren, - auch über den schulischen Alltag hinaus. Sie kann frühzeitig die Nutzung öffentlicher Büchereien und Bibliotheken erleichtern. Um den Interessenlagen und Fähigkeiten aller Altersgruppen der Schülerschaft gerecht zu werden, deckt das Medienangebot folgende Bereiche ab:

Print-Medien:

  • Fühlbücher, Bewege-Bücher
  • Bilderbücher (gezeichnete/gemalte Abbildungen/ Fotos ohne Text), Wimmelbilderbücher
  • Fotobände
  • Bilderbücher mit großformatigen kurzen Bildunterschriften (auch als Vorlesebücher)
  • Comics mit Sprechblasen und/oder Bildunterschriften
  • Textbücher mit Bildern zur Illustration
  • Reine Textbücher

    Verschiedene Genres sind enthalten:

    Suchbilder, Kurzgeschichten, (Kinder-)Lexika, Wissensbücher zu unterschiedlichen Themen, Rätselbücher, Kinder- und Jugendliteratur, Länderbeschreibungen

    Auditive Medien:

  • Musik-CDs (Kinder- und Spiellieder, Klassische Musik, Sampler mit aktuellen/bekannten Songs)
  • Hörspiele
  • Hörbücher
  • Geräusche-CDs

      Visuelle Medien:

  • DVDs (Kinder- und Jugendfilme, wissenschaftliche Filme zu unterschiedlichen Themen)

Alle Medien sind inventarisiert. Ein Barcode-Scanner sowie der Zugang zum Internet helfen, die Medien zu verwalten und den Bestand auf dem aktuellen Stand zu halten. Die Aufbewahrung der Medien erfolgt in einem fahrbaren Regalwagen, der beidseitig genutzt werden kann. Außerhalb der Ausleihzeiten wird der Büchereiwagen in der Betreiberklasse deponiert. Zur Ausstattung für einen geordneten Ausleihbetrieb gehören Datumsstempel, Entleih- und Schülerkarten, die bei Ausgabe in einem Karteikasten gesammelt werden und in einer PC-Datei festgehalten werden.
Verantwortlich für den Betrieb der Schülerbücherei ist eine Lehrperson der Betreiberklasse. Die bei der Ausleihe eingesetzten Schülerinnen und Schüler werden für den Ausleihmodus geschult. Über die Öffnungs- und Ausleihzeiten (in 14-tägigem Rhythmus an einem festgelegten Wochentag) werden die Klassen telefonisch über den genaueren Verlauf informiert. Aktualisierungen des Angebotes werden fortlaufend entsprechend den Vorschlägen und Anregungen der Schülerschaft und Mitarbeiterschaft vorgenommen. Dafür wird ein eigener Etat vorgehalten. Die Verwaltung der Bücherei fällt unter dem Lernbereich Sachunterricht.

9.8 Schulkiosk

Ausgangslage

Seit ca. 20 Jahren gibt es an unserer Schule einen Schulkiosk.

Die Initiative zur Einrichtung eines Kiosks beruhte auf folgender Situation:

Unsere Schülerinnen und Schüler halten sich den größten Teil des Tages in der Schule auf. Sie haben nur wenig Gelegenheit, selbstständig etwas einzukaufen. Die Eltern sind in der Regel sehr besorgt, dass ihre Kinder nicht sicher mit Geld umgehen, so dass die Schülerinnen und Schüler in der Regel kein Geld dabei haben, auch kein Taschengeld. Durch die Möglichkeit in der Schule einkaufen zu können, sollten die Schülerinnen und Schüler angeregt werden, ihr Taschengeld selbstständig zu verwalten und auszugeben und dabei ein konkretes Handlungsfeld für mathematische Aufgabenstellungen erhalten.

Süßigkeiten sind bei Kindern meist immer sehr begehrt und sollten daher auf jeden Fall angeboten werden. Allerdings sollten nur sehr kleine Portionen verkauft werden, um deutlich zu machen, dass Süßigkeiten wie auch alle anderen Genussmittel nur in kleinen Mengen gesundheitlich unbedenklich sind. Außerdem sollten Obst und gegebenenfalls weitere Kleinigkeiten angeboten werden (z. B. Postkarten des Deutschen Jugendherbergswerkes, Fotokarten von Tieren, Radiergummis, Bleistifte).

Der Verkauf sollte ausschließlich nach dem Mittagessen erfolgen, wenn die Schülerinnen und Schüler satt sind und keine Gefahr besteht, dass die Süßigkeiten in größeren Mengen verzehrt werden.

Schließlich sollten die Kosten so festgelegt werden, dass auch Schülerinnen und Schüler mit sehr basalen mathematischen Kompetenzen verhältnismäßig gut den Einkaufs- und Verkaufsprozess mitvollziehen können. Außerdem sollten die Beträge unterhalb von 1,00 € liegen.

Da der Verkauf während der Schulhofpause stattfindet  und durch die Betreiberklasse im Unterricht vorbereitet wird, sollte der Kiosk fahrbar sein.

Rahmenbedingungen

- Der Kiosk wird immer von einer Oberstufenklasse über ein ganzes Schuljahr betrieben.

- Der Kioskverkauf findet einmal wöchentlich auf dem Schulhof während der Pause 13.15.-13.45 Uhr statt.

- Der mobile Kioskwagen wurde von verschiedenen Lerngruppen unter ästhetischen und funktionalen Kriterien immer wieder neu gestaltet und umgebaut. Im letzten Jahr wurde ein neuer Kioskwagen in Auftrag gegeben, der voraussichtlich innerhalb des 2. Schulhalbjahres 2012/13 zur Verfügung steht. Dieser Kioskwagen wird einheitlich neutral gestaltet sein, die Farbe ist weiß. Die Schülerinnen und Schüler sollen dadurch mehr Möglichkeiten zur eigenständigen Gestaltung (Jahreszeiten, Feste etc.) bekommen. Die Waren können zudem auf neutralem Grund besser präsentiert werden. Es wird einen doppelten Bügel über dem Wagen geben, in den ein Schild eingehängt werden kann. Dieses Schild kann beispielsweise ein von den Schülern entworfenes Kiosk-Schild sein, aber auch durch jahreszeitlich passende Schilder ausgetauscht werden. Die ausklappbaren Seitenteile des Wagens werden in Bezug auf Unfallprävention und die Handhabung  optimiert.

- Nachdem sich das Angebot im Kiosk im Laufe der Zeit zu einem reinen Food-Angebot entwickelt hatte (Süßigkeiten, Getränkepäckchen, z.T. saisonales Obst, selbst erstellte Snacks) wurde eine Erweiterung zu einem Non-Food-Angebot umgesetzt. Diese Idee, die mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam entwickelt  wurde, ist mit großem Erfolg von den Mitschülerinnen und Mitschülern aufgenommen worden. Das  Angebot, z.B. von kleinen Spielzeugen wie Autos, Kartenspielen, Bällen sowie Stifte, Ketten, Ringe, Haarspangen etc. stellen für viele "Kunden" eine gesunde Alternative zu Süßigkeiten dar.

- In der fächerübergreifenden Arbeit mit dem Schulkiosk können die Schülerinnen und Schüler  wichtige Lernerfahrungen machen. Sie übernehmen eine Aufgabe, die nicht nur eine reale Dienstleistung für die Schulgemeinschaft darstellt, sondern als besonderer Mehrwert die Möglichkeit beinhaltet,  innerhalb der Schule einen ersten kleinen Einblick in eine Form der Arbeitswelt zu erhalten. Die Schülerinnen und Schüler erfahren den Sinnzusammenhang von Arbeit, Geld und Anerkennung. Sie können hier Kompetenzen erproben, auf die sie in der späteren Berufsvorbereitung innerhalb der Berufspraxisstufe zurückgreifen können.

Kompetenzen, die durch die Arbeit mit dem Kiosk erworben oder geübt werden können:

Die Schülerinnen und Schüler lernen Einkaufsmöglichkeiten zu unterscheiden und zu bewerten.
Die Schülerinnen und Schüler

  • besuchen unterschiedliche Geschäfte (Supermärkte, Discounter, Schnäppchenmärkte, Drogeriemärkte) in Burgsteinfurt.
  • benennen,  welche Geschäfte bestimmte Produkte führen.
  • vergleichen den Preis ausgewählter Produkte in verschiedenen Geschäften.
  • entnehmen Verpackungen wesentliche Produktinformationen.

Die Schülerinnen und Schüler erproben sich im bedarfsgerechten und verbraucherbewussten Einkaufen.

Die Schülerinnen und Schüler

  • stellen einen Kaufbedarf fest.
  • treffen Kaufentscheidungen für unterschiedliche Geschäfte und begründen diese.
  • erstellen Einkaufslisten.

Die Schülerinnen und Schüler üben den Umgang mit Geld und Preisgestaltung.

Die Schülerinnen und Schüler

  • ·ordnen Produkte maximal 5-6 Preiskategorien zu.
  • bestücken die Kioskkasse mit Wechselgeld.
  • bieten allen Klassen einen Geldwechselservice an.
  • dokumentieren finanzielle Einnahmen und Ausgaben, nehmen dabei einen Taschenrechner zur Hilfe.
  • ·üben die Summe des Einkaufes eines Kunden selbstständig bzw. mit Hilfe zu ermitteln und Wechselgeld zurück zu geben.
  • prüfen, welche Teamaktivität (z.B. Eis essen gehen, Kinobesuch)auf der Basis von evtl. erwirtschafteten Gewinnen, unternommen werden kann.

Die Schülerinnen und Schüler organisieren die Vorbereitung und Durchführung des Kioskverkaufs.

Die Schülerinnen und Schüler

  • führen Ihren Dienst sachgerecht aus und beachten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen.
  • halten den Kioskwagen sauber.
  • gestalten den Kioskwagen jahreszeitlich bzw. erstellen Plakate fürSonderaktionen, z.B. Eisverkauf.
  • ·üben Verkaufsgespräche.
  • bauen die Ware dekorativ auf.

Insgesamt erlernen die Schülerinnen und Schüler elementare Grundsätze betriebswirtschaftlicher Kalkulation und konsumentengerechter Planung des Warenumsatzes. Sie werden darüber hinaus besonders in ihren kognitiven und kommunikativen Kompetenzen gefördert.

9.9 Schulentlassung

Für die Schüler der Abschlussklasse steht am Ende ihrer Schulzeit an der St.-Elisabeth-Schule die Schulentlassung. Im letzten Jahr der Berufspraxisstufe bereiten sich die Schülerinnen und Schüler  intensiv auf den Übergang von der Schule ins Berufsleben vor.
Sie absolvieren in diesem Schuljahr ihr zweites 14-tägiges Praktikum in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung und gegebenenfalls ein zusätzliches Praktikum auf dem 1. Arbeitsmarkt.
Die gemeinsame Abschlussfahrt stellt für die Schüler und das Lehrerteam einen Höhepunkt im Jahr der Schulentlassung dar. Das Ziel der Abschlussfahrt wird unter Berücksichtigung der Wünsche der Schüler durch das jeweilige Lehrerteam der Entlassklasse festgelegt. Die Ziele der Abschlussfahrt waren in den letzen Jahren Berlin, die Insel Borkum und Köln.
Die Schulentlassung steht in jedem Jahr unter einem Motto, welches von dem Lehrerteam und den Schülern gemeinsam ausgewählt, bearbeitet und vorbereitet wird. Das Thema/Motto hat in der Regel einen Bezug zum Ziel der Abschlussfahrt und findet sich in Texten, Liedern und Aktionen am Tag der Schulentlassung wieder.
Die Schulentlassung wird mit den Entlassschülern und ihren Eltern (ggf. mit Betreuern aus einer Wohneinrichtung oder anderen Familienangehörigen), mit den Bürgermeistern aus den Wohnorten der Entlassschüler, mit dem Geschäftsführer der Tectum Caritas, mit dem Vorsitzenden der Schulpflegschaft, dem Vorsitzenden des Fördervereins und der gesamten Schulgemeinde gefeiert.
Der Tag der Schulentlassung ist in der Regel der vorletzte Freitag vor den Sommerferien. Er beginnt mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Kirche der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Nepomuk (Burgsteinfurt). Der Gottesdienst wird vom Lehrerteam der Entlassklasse und dem Priester der Gemeinde vorbereitet. Die Entlassschüler bringen sich durch eine Schüleraktion und das Vorlesen der Fürbitten in den Gottesdienst mit ein.

Nach dem Gottesdienst folgt ein gemeinsames Frühstück in der St.-Elisabeth-Schule. Die Entlassschülerinnen und -schüler sowie ihre Eltern, die anderen geladenen Gäste (Bürgermeister, Geschäftsführer, Elternpflegschaftsvorsitzender, Vorstand des Fördervereins, Schülersprecher) und die älteren Schüler der Schule frühstücken in der Begegnungshalle der St.-Elisabeth-Schule. Die unteren Klassen frühstücken in ihren Klassenräumen.

Die Entlassfeier mit der Übergabe der Entlasszeugnisse findet in der Turnhalle der Schule statt, die für diesen Anlass mit Teppichboden ausgelegt und mit einer Bühne ausgestattet wird. Auch an diesem Teil der Schulentlassung nimmt die gesamte Schulgemeinde teil.
Die Entlassfeier in der Turnhalle wird durch Reden, Grußworte und durch andere Programmpunkte wie Aufführungen von Klassen oder Auftritte des Lehrerchors gestaltet. Höhepunkt ist die Übergabe der Abschlusszeugnisse durch den Schulleiter an die Entlassschüler.
Neben den Abschlusszeugnissen erhalten die Schüler eine kleine bronzene Nachbildung der St.-Elisabeth-Skulptur, die vor dem Haupteingang der Schule steht. Außerdem wird ihnen die neue Schülerzeitung überreicht. Die jüngsten Schüler und Schülerinnen gratulieren mit Blumen und auch die Lehrer der Entlassklasse haben Geschenke mitgebracht.
Der offizielle Tag der Schulentlassung in der St.-Elisabeth-Schule endet mit einem Sektempfang im Forum der Schule. Hier haben alle Lehrer und Mitarbeiter Gelegenheit, den Entlassschülern und ihren Familien zu gratulieren und ihnen gute Wünsche mit auf den Weg zu geben.
Die Eltern und Schüler der Entlassklasse organisieren oft in einem privaten Rahmen eine Abschlussfeier, für die ein Raum in einer Kneipe oder einem Restaurant angemietet wird. Eingeladen sind neben den Entlassschülerinnen und -schülern mit ihren Familien das Lehrerteam der Klasse sowie alle Lehrkräfte und Mitarbeitenden.

9.10 Ausstellung von Schülerarbeiten

Durch die Ausstellung von Arbeitsergebnissen aus dem Unterricht in den Vitrinen auf den Fluren soll den Besuchern ein Eindruck von der Bildungs- und Erziehungsarbeit der St.-Elisabeth-Schule vermittelt werden. Zudem sollen die Schülerarbeiten in einem besonderen Maße gewürdigt und für die Schulgemeinde zugänglich gemacht werden.

Die St.-Elisabeth-Schule verfügt über vier Vitrinen.

Schulleben Tabelle Vitrinen

Kapitel 10 - Zusammenarbeit mit Eltern/ Beratung/ Schulsozialarbeit

10.1 Zusammenarbeit mit Eltern

 

Kommunikation und Kooperation im Interesse der optimalen Förderung, Bildung, Erziehung und Betreuung des Kindes sind die Basis der Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern.

Erfahrungen, Erkenntnisse und Ziele der Eltern und der Schule werden - so weit sie schulische Bedeutung besitzen -  in regelmäßigen Kontakten ausgetauscht und koordiniert. Gemeinsam entwickelt sich im Laufe der Zeit eine Sichtweise, die das Kind als Schüler bzw. Schülerin wahrnimmt und dessen Begabungen im schulischen Zusammenhang erschlossen werden sollen. So weit es möglich ist, wird der Schüler bzw. die Schülerin in die Beratung und Entscheidungsfindung über die eigene schulische Entwicklung mit einbezogen.

Erste Kontakte zwischen Eltern und Schule entstehen bereits vor der Aufnahme in die St.-Elisabeth-Schule durch Informationsveranstaltungen, Unterrichts-hospitationen, Beratungsgespräche und im Rahmen der gutachterlichen Tätigkeit der Lehrerinnen und Lehrer zur  Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfes (AO-SF). Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die Eltern über das pädagogische und therapeutische Angebot der St.-Elisabeth-Schule für ihr Kind gut informiert sind. Sie sollen eine Basis finden, sowohl um für eigene Entscheidungen Sicherheit zu gewinnen als auch um Entscheidungen im Rahmen der Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfes und des Förderortes nachvollziehen und akzeptieren zu können. Mit diesen Initiativen soll ein erster Baustein für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern gelegt werden.

10.1.1 Formen der Zusammenarbeit

Durch folgende Strukturen soll die Zusammenarbeit mit den Eltern gesichert werden:

  • Elternversammlungen auf Klassenebene

    Entsprechend der Ordnung über die Mitwirkung in der St.-Elisabeth-Schule werden mehrmals jährlich sogenannte Klassenpflegschaftsversammlungen abgehalten. Die Eltern werden durch die Lehrer und Lehrerinnen über die unterrichtliche und erzieherische Arbeit in der Klasse informiert und können gemeinsam darüber beraten. Oft sind auch informelle Treffen als sogenannter ‘Elternstammtisch’ eingerichtet, um den Austausch der Eltern untereinander zu ermöglichen. Entsprechend den Wünschen der Eltern können die Lehrer und Lehrerinnen zeitweise an diesen Veranstaltungen teilnehmen.

  • Einzelgespräche

    Bei Bedarf führen Eltern und unterrichtendes beziehungsweise therapeutisches Personal Einzelgespräche, um die individuellen Voraussetzungen des einzelnen Schülers bzw. der einzelnen Schülerin besser verstehen zu können oder um Chancen und Möglichkeiten für die Übertragung schulischer Lernprozesse in das private Umfeld der Familie zu initiieren und zu reflektieren. Diese Gespräche können in der Schule stattfinden, werden nach Absprache aber auch als Hausbesuche durchgeführt. Im Rahmen kurzer Besprechungen bieten Telefonate eine häufig genutzte Möglichkeit des Informationsaustausches.

    Zweimal jährlich wird allen Eltern an einem Elternsprechtag Gelegenheit gegeben, sich mit den Lehrerinnen, Lehrern und Therapeutinnen über die schulische Entwicklung ihres Kindes auszutauschen. Ergänzend können die Eltern an diesen Tagen auch weitere Beratungsdienste in der Schule nutzen (z.B. Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit; Familienunterstützender Dienst; Betreuungsverein, Vertretungen von Wohn- und Arbeitsformen).

  • Schriftliche Mitteilungen

    Alle Schülerinnen und Schüler haben ein individuelles Mitteilungsheft. Dies wird sowohl von den Eltern als auch von den Lehrerinnen und Lehrern genutzt, um sich gegenseitig kurz über aktuelle Angelegenheiten zu informieren.

    In unregelmäßigen Abständen werden die Eltern von den Lehrern der Klasse über konkrete Vorhaben informiert. Die Schulleitung unterrichtet die Eltern regelmäßig über Neuigkeiten, die die gesamte Schule betreffen. Die Eltern können im Rahmen der Schulpflegschaft dieses Instrument der Information ebenfalls nutzen.

  • Hospitationen

    Nach vorheriger Absprache mit dem Klassenlehrer bzw. der Klassenlehrerin können die Eltern sich durch eine Unterrichtshospitation von der Arbeit in der Schule überzeugen. Gleiches gilt für die therapeutischen Behandlungen.

  • Feste und Feiern

    Sowohl auf Klassen- als auch auf Schulebene werden unterschiedliche Feste gefeiert, an denen die Eltern mitwirken können oder zu denen die Eltern ein-geladen werden.

  • Informationsabende

    Zu unterschiedlichen Fachthemen werden klassen-, stufen und schulbezogene Informationsabende angeboten. Teilweise werden zusätzlich fachkundige Referenten eingeladen.

    10.1.2 Stufenbezogene Schwerpunkte der Zusammenarbeit mit den Eltern
  • Eingangsphase und Primarstufe

    Die verschiedenen Angebote der St.-Elisabeth-Schule sollen dazu beitragen, eine Vertrauensbasis zwischen den Eltern und der Schule anzubahnen und aufzubauen. Die Eltern erhalten vielfältige Möglichkeiten, das Lernumfeld ihrer Kinder kennenzulernen sowie Kontakte untereinander zu knüpfen.

  • Sekundarstufe 1A

    Aufbauend auf den Schwerpunkten der Zusammenarbeit mit den Eltern in der Vor- und Unterstufe tritt jetzt mehr und mehr die persönliche Entwicklung des Schülers bzw. der Schülerin in den Vordergrund, die in Verbindung mit den unterrichtlichen Inhalten und Zielen diskutiert werden soll.

  • Sekundarstufe 1B

    Aspekte des Jugendalters und der Pubertät bilden einen Schwerpunkt des gemeinsamen Austausches. Teilhabe des Jugendlichen an wichtigen Entscheidungen, die ihn betreffen, soll angestrebt werden

  • Berufspraxisstufe

    Themen der Zusammenarbeit lassen sich jetzt häufig von folgenden Fragestellungen leiten: Die Schüler und Schülerinnen werden erwachsen. Berufliche Perspektiven müssen erarbeitet und diskutiert werden. Eltern und Umfeld sollen für Ablösungs- und Verselbstständigungsprozesse der jungen Erwachsenen sensibilisiert werden. Die Teilhabe an eigenen Entscheidungen des jungen Erwachsenen wird durch die Volljährigkeit selbstverständlich und muss oft durch die Einrichtung einer Betreuung individuell geregelt werden. Das Ende der Schulzeit und der Übergang in das Berufsleben bedeuten auch für die Eltern einen großen Schritt in einen anderen Bereich. Dieser Übergang, aus der Perspektive der Schule als Schulentlassung bezeichnet, wirft immer wieder Fragen und Sorgen auf, denen durch begründete und zukunftsorientierte Konzepte  begegnet werden soll.

    Literatur:

  • Ordnung über die Mitwirkung in der St.-Elisabeth-Schule (Hrsg. Caritasverband für das Dekanat Steinfurt e. V., Steinfurt 1982)

10.2 Beratung

In der St.-Elisabeth-Schule wird Beratung verstanden als ein wechselseitiger Prozess der Kommunikation über alle Sachverhalte, die in der Schule von Bedeutung sind.

Ziel der Beratung ist die wechselseitige Kompetenzerweiterung in allgemeinen Sach- und Fachgebieten so wie in den persönlichen Angelegenheiten von Schülerinnen und Schülern, Eltern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Schulträger und Öffentlichkeit.

Voraussetzung für ein Gelingen der Beratung ist, dass alle Beteiligten ihre persönliche bzw. fachliche Kompetenz in diesen Prozess einbringen.

Beratung geschieht auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Zusammenhängen. Das folgende Schema soll dazu beitragen, Beratungsstrukturen transparent zu machen. Den verschiedenen Beratungsfeldern sind die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugeordnet.

10.2.1 Beratungsanlässe

Beratung in Bezug auf Unterricht und Erziehung

  • Erziehungsziele
  • Unterrichtsinhalte
  • Sexualerziehung (Lehrerinnen und Lehrer informieren Eltern über Inhalte und Medien)
  • Wohnheimaufnahme/Kurzzeitwohnen (Beratung durch die Schulleitung und das Klassenteam)
  • Sicherheit und Ordnung

Beratung in Bezug auf die Schullaufbahn

  • Schulwechsel (Beratung über den sonderpädagogischen Förderbedarf und Förderort)
  • Beratung von Lehrerinnen und Lehrern und Eltern anderer Schulen (Beratung durch die Schulleitung)

Einzelfallberatung von Schülerinnen und Schülern

  • Arbeitsgruppenwahl in der Berufspraxisstufe (Beratung durch die Lehrkräfte der Berufspraxisstufe insbesondere durch die Koordinatoren für Berufliche Orientierung - StuBo)
  • Praktika (Beratung durch die Lehrkräfte und StuBo)
  • Schulabschluss/Übergang in die Berufswelt (Beratung durch die Schulleitung, das jeweilige Klassenteam und StuBo)

Kollegiale Beratung innerhalb des Lehrerkollegiums

  • Kollegiale Fallberatung (Beratung innerhalb der Klassenteams/Stufen)
  • Beratung von Praktikantinnen sowie Lehrerinnen und Lehrern in der Ausbildung (Beratung durch die Schulleitung, die jeweiligen Ausbildungslehrkräfte/ Klassenteams, den Ausbildungsbeauftragten, die jeweiligen Therapeutinnen)

Beratung durch die Schulleitung

  • Beratung in dienstlichen Angelegenheiten
  • Beratung in persönlichen Angelegenheiten
  • Beratung in Konfliktfällen

Beratung in Bezug auf Therapie und Hilfsmittel

  • Begleitung bei externen Arztbesuchen
  • Hilfsmittelversorgung
  • Stellungnahme zur Finanzierung von Hilfsmitteln
  • Therapiemöglichkeiten inner- und außerhalb der Schule

Beratung in Bezug auf außerschulische Unterstützung

  • Beratung bezüglich außerschulischer Institutionen/Einrichtungen (Beratungsstelle des Familienunterstützenden Dienstes)

externe Beratung

  • Betreuungsangelegenheiten nach dem Betreuungsgesetz (Beratung durch den Betreuungsverein)
  • gesetzliche Anerkennung als schwerbehindert (Beratung durch Familienunterstützenden Dienst und das Versorgungsamt in Abgrenzung zu § 15 AO-SF)
  • Berufsberatung (Beratung durch das Arbeitsamt)
  • Verhaltensauffälligkeiten (Beratung durch die Psychiatrie, durch Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychologie, durch die Beratungsstelle des Familienunterstützenden Dienstes, Erziehungsberatungsstellen und durch die Jugendämter)
  • Supervision für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Team-, Einzel- und Gruppensupervision)

Beratung der Öffentlichkeit

  • Beratung über die Schule (Beratung durch den Schulleiter, den Schulträger und alle Mitarbeitenden)

10.2.2 Beratungsinhalte

 

Schulstufe

Beratungsfeld

Beratung von / mit

Eingangsphase

  • Übergang Kindergarten / Schule

    Hospitationen + Gespräche


    Therapie/Hilfsmittelbedarf

  • Klassenbildung
  • Erziehungsziele
  • Unterrichtsinhalte
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • außerschulische Unterstützung
  • Schulleitung / beauftragte Lehrkräfte AO-SF / Erzieherinnen der Kindergärten / Erziehungsberechtigte/

    Ärzte/ Therapeutinnen

  • Schulleitung
  • Klassenteam
  • Klassenteam
  • Lehrkräfte / Eltern / Schulleitung
  • Therapeutinnen/ Lehrkräfte / Eltern

 

Primarstufe

  • Erziehungsziele
  • Klassenteam
  • Unterrichtsinhalte
  • Klassenteam
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Lehrkräfte / Eltern / Schulleitung
  • Schulwechsel
  • Klassenteam / Schulleitung /
  • Erstkommunion
  • Religionslehrkräfte / Eltern / Kirchengemeinden

 

Sekundarstufe 1 A

  • Erziehungsziele
  • Klassenteam
  • Unterrichtsinhalte
  • Klassenteam
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Lehrkräfte / Eltern
  • Schulwechsel
  • Klassenteam / Schulleitung

 

Schulstufe

Beratungsfeld

Beratung von / mit

Sekundarstufe 1 B

  • Erziehungsziele
  • Klassenteam
  • Konfirmation
  • Religionslehrkräfte / Kirchengemeinden
  • Unterrichtsinhalte
  • Klassenteam
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Lehrkräfte / Eltern / Schulleitung
  • Schulwechsel
  • Klassenteam / Schulleitung

 

Berufspraxis-stufe

  • Erziehungsziele
  • Klassenteam
  • Unterrichtsinhalte
  • Klassenteam
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Lehrkräfte / Eltern / Schulleitung
  • "Unser Kind wird erwachsen." (Einrichtungen des Wohnens und der Arbeit, Betreuungsverein, Bundesagentur für Arbeit, Familienunterstützender Dienst)
  • Schulleitung (Info-Abend mit externer Beratung) / Eltern
  • Arbeitsgruppenwahl
  • Lehrkräfte
  • Praktika in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und auf dem 1. Arbeitsmarkt
  • Schülerinnen und Schüler / Lehrkräfte / Eltern
  • Suchtberatung
  • Beauftragte Lehrkraft

 

alle Stufen



  • Kurzzeitwohnen / Wohnheimaufnahme
  • Klassenlehrkräfte/ Beratungsstelle des FuD
  • Sicherheit und Ordnung
  • alle Lehrkräfte / Sicherheitsbeauftragte / Schulleitung



Bereich

Beratungsfeld

Beratung von / mit

Therapie



  • Hilfsmittelberatung
  • Ärzte / Therapeutinnen / Rehatechniker / Lehrkräfte / Eltern
  • Vorgänger- / Nachfolgeeinrichtung (Kindergarten / Werkstatt)
  • Therapeutinnen / Eltern
  • Begleitung zu externen Arztbesuchen
  • Therapeutinnen
  • Therapiemöglichkeiten intern / extern
  • Therapeutinnen / Schulleitung / Eltern
  • Stellungnahme zur Finanzierung von Hilfsmitteln
  • Therapeutinnen / Schulleitung

 

Praktikantinnen / Lehrerinnen und Lehrer

in der Ausbildung



  • berufliche Handlungsfelder
  • Ausbildungslehrkräfte + Klassenteam / ABA / Schulleitung / Lehramtsanwärter
  • schulpraktische Tätigkeit
  • Klassenteam / Schulleitung / Schulpraktikantinnen
  • pädagogische Praktika
  • Klassenteam / Schulleitung / pädagogische Praktikantinnen
  • therapeutische Praktika
  • Therapeutinnen / Schulleitung / therapeutische Praktikantinnen

 

Externe Beratung



  • Schullaufbahn
  • Anfragen zu beruflichen Möglichkeiten (Mitarbeiter)
  • Lehrkräfte / Schulleitung / Eltern

  • Schulleitung

 

Öffentlichkeit



  • Informationen über die Schule / Besucher / Presse
  • Schulleitung / Träger / ggf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • allgemeine Beratung von Eltern und Erzieherinnen (der Kindergärten)
  • Info-Abend organisiert von der Schulleitung und der Schulkonferenz

 

10.3 Schulsozialarbeit

Schülerinnen und Schüler und ihre Familien können  ein niedrigschwelliges und bei Bedarf auch aufsuchendes Angebot der Beratung und Unterstützung durch eine Fachkraft für Schulsozialarbeit in Anspruch nehmen. Mit dieser zusätzlichen Maßnahme soll ein Ausgleich individueller und gesellschaftlicher Benachteiligungen erreicht werden. Ziel ist es, Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler herzustellen und dadurch den Zugang zu schulischer Bildung unabhängig von sozialen Bedingungen zu erleichtern.

10.3.1 Grundlagen

  • Runderlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung vom 23.01.2008 (BASS 21-13 Nr. 6)
  • Beschluss der Lehrerkonferenz der St.-Elisabeth-Schule vom 23.04.2010

10.3.2 Leitgedanken

Die zunehmende Komplexität der Erziehungs- und Bildungsarbeit in der St.-Elisabeth-Schule bedeutet eine Ausweitung des Aufgabenfeldes in quantitativer und qualitativer Hinsicht. Die geforderte Zusammenarbeit mit den örtlichen Trägern der Jugendhilfe (Kinder- und Jugendförderungsgesetz § 7 Abs. 3) macht ein abgestimmtes Konzept über Schwerpunkte und Bereiche des Zusammenwirkens und über Umsetzungsschritte notwendig.

Mit der Beschreibung des Aufgabenfeldes, der Zuordnung der Aufgaben zu den unterschiedlichen Akteuren und der Gewinnung der Ressourcen soll ein Rahmen geschaffen werden, der diesen Ansprüchen Rechnung trägt und eine verlässliche Grundlage für die Kooperation mit den Familien der Schülerinnen und Schüler, der Jugendhilfe und den weiteren Unterstützungssystemen bietet.

Das Angebot soll für alle benannten Personen niedrigschwellig sein und dazu beitragen, den Weg zu vorhandenen Unterstützungssystemen zu erleichtern (Familienunterstützender Dienst, Sozialamt, Jugendämter, Betreuungsverein, Amtsgericht, Bundesgentur für Arbeit, Integrationsamt). Besonders soll es Nachteile von individuell und gesellschaftlich benachteiligten Schülerinnen und Schülern und ihren Familien ausgleichen (Schüler mit Migrationshintergrund; Schüler aus armen Familien; Schüler aus Familien in Krisensituationen).

Eine Fachkraft für Schulsozialarbeit arbeitet in gemeinsamer Verantwortung mit den Lehrkräften, den Therapeutinnen und der Leitung der St.-Elisabeth-Schule zusammen. Sie gehört zum Kollegium und ist durch die Mitgliedschaft in den Gremien in die schulischen Abläufe einbezogen.

10.3.3 Aufgaben der Fachkraft für Schulsozialarbeit

In der St.-Elisabeth-Schule soll eine schulinterne Beratungsstelle dazu beitragen, die Lebens-und Entwicklungsbedingungen der Schüler mit Behinderung zu verbessern. Eltern, Lehrkräfte, Therapiekräfte und Schülerinnen und Schüler können sich mit ihren Fragen und Anliegen sowohl während als auch außerhalb der Schulzeit zu festen Sprechzeiten und nach Vereinbarung an die Fachkraft für Schulsozialarbeit der St.-Elisabeth-Schule wenden, die für die speziellen Anforderungen besonders ausgebildet ist.

Die Schulsozialarbeit soll folgende Aufgaben wahrnehmen:

10.3.3.1 Beratung und Unterstützung in sozialrechtlichen Angelegenheiten

Oft sind Familien mit behinderten Kindern nicht hinreichend informiert über die rechtlichen und finanziellen Ansprüche auf Sozialleistungen und Pflegeleistungen. Sie benötigen aktuelle Informationen und konkrete Hilfestellungen bei der Beantragung dieser Leistungen sowie bei der Auseinandersetzung            mit       den     verschiedenen Ämtern und Krankenkassen. (Kurzzeitpflege, stationäre Unterbringung, Eingliederungshilfe, Gesetzliche Betreuung, Grundsicherung, etc.). Durch die Fachkraft erhalten die Angehörigen Informationen und sie werden soweit begleitet, bis eine außerschulische Unterstützung diese Begleitung übernehmen kann.

In jedem Fall ist nach dem Erstkontakt zu prüfen, ob die Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung und deren Familien des Familienunterstützenden Dienstes die geforderte Aufgabe übernehmen kann.

Die Fachkraft für Schulsozialarbeit sammelt regelmäßig Informationen zu allen relevanten Fragestellungen behinderter Menschen in der Schule, zu den Übergängen zu nicht schulischen Einrichtungen und zu Familien mit behinderten Kindern und aktualisiert diese Informationen ständig.

Beispiele:

  • Die Fachkraft für Schulsozialarbeit berät Eltern und Lehrer, wenn im Bedarfsfall der Elternbeitrag für eine Klassenfahrt nicht aufgebracht werden kann.
  • Sie berät Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern, wenn die Schülerinnen und Schüler das 18. Lebensjahr vollenden. Sie informiert und unterstützt diese bei der Bedarfsermittlung für eine gesetzliche Betreuung und gegebenenfalls bei der Beantragung.
  • Sie informiert umfassend zu Fragestellungen, mit denen sich Menschen mit Behinderung auseinandersetzen müssen, um ihre Ansprüche geltend machen zu können.
  • Sie bietet bei Bedarf die Teilnahme an Hilfeplanverfahren für Schülerinnen und Schüler an.
  • Sie unterstützt die Eltern, die nicht in der Lage sind, den Beitrag für das Mittagessen ihrer Kinder zu leisten (Vermittlung an eine Schuldner-Beratungsstelle, Antrag an Spendenorganisationen).
  • Sie unterstützt und berät Eltern bei der Inanspruchnahme von Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT).
  • Sie berät Lehrkräfte und Therapiekräfte, die Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung einer Schülerin oder eines Schülers feststellen. Sie unterstützt und begleitet sie bei den weiteren Handlungsschritten.

10.3.3.2 Beratung und Unterstützung bei Erziehungsschwierigkeiten

Schwerpunkt dieser Beratung sind die Probleme, die durch auffälliges und schwieriges Verhalten von Schülerinnen und Schülern im schulischen Alltag entstehen, für deren Lösung die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Therapeutinnen und Therapeuten fachliche Unterstützung benötigen.

Die Fachkraft für Schulsozialarbeit überlegt zusammen mit den Eltern und Lehrern, welche Hilfestellungen bei der Erziehung notwendig sind oder sinnvoll sein können. Sie stellt den Kontakt zu Beratungsstellen, Ärzten, Therapeuten oder Kliniken her. Sie hilft bei der Beantragung von Hilfen zur Erziehung beim Jugendamt.

Ein weiteres Arbeitsfeld in der Schulsozialarbeit bildet die "Kollegiale Fallberatung".

Sie ist ein Verfahren zur Deutung und Analyse von Problemfällen. In einem kollegialen Austausch können die unterschiedlichen Problemfälle (wie z.B. Unterrichtsstörungen, Schwierigkeiten mit dem Elternhaus etc.) miteinander in einer Gruppe besprochen werden, um neue Lösungswege zu finden und eventuell neue Vereinbarungen zu treffen.

Die Fachkraft für Sozialarbeit nimmt bei Bedarf an Gesprächen zwischen Eltern und Lehrkräften teil. Sie unterstützt Eltern und Lehrer bei der Beantragung von Schulassistenz für Schülerinnen und Schüler, damit diesen der Schulbesuch ermöglicht oder erleichtert wird.

10.3.3.3 Beratung und Information über Möglichkeiten der Entlastung

Die Alltagsbewältigung in einer Familie mit einem behinderten Angehörigen kann eine hohe Belastung darstellen. Pflege und Erziehung des Kindes erfordern häufig viel Kraft und Zeit. Eltern sind mit der Erziehung und den besonderen Verhaltensweisen ihres Kindes oft überfordert und benötigen Entlastung und Unterstützung.

Die Fachkraft für Schulsozialarbeit arbeitet eng mit den Familienunterstützenden Diensten in Steinfurt und Emsdetten zusammen. Diese bieten Einzelbetreuung, Freizeitangebote und familiäre Entlastung an.

Die Fachkraft für Schulsozialarbeit sammelt Angebote der Freizeitgestaltung verschiedener Träger im Einzugsbereich der Schule und informiert darüber Eltern und Lehrer.

10.3.3.4 Prävention

Die Fachkraft für Schulsozialarbeit soll mitwirken bei der Entwicklung, Umsetzung und Evaluation des schuleigenen Förderkonzeptes und unterrichtsergänzenden Angeboten zur Vorbeugung, Vermeidung und Bewältigung von Lernschwierigkeiten, Lernstörungen und Verhaltensstörungen sowie zu besonderen Begabungen.

10.4 Zusammenarbeit mit außerschulischen Diensten und Einrichtungen

Die Fachkraft für Schulsozialarbeit hält Kontakt zu folgenden und ggf. zu weiteren Einrichtungen und Diensten:

Jugendamt, Amt für Soziales, Gesundheit und Pflege, Gesundheitsamt und Schulpsychologischer Dienst des Kreises Steinfurt, Jugendamt der Stadt Emsdetten, der Tectum Caritas gemeinnützige GmbH Steinfurt, Familienunterstützender Dienst und Beratung des Caritasverbandes Rheine, Erziehungsberatungsstelle der Diakonie in Steinfurt, Erziehungsberatungsstelle des Caritasverbandes für die Dekanate Emsdetten und Greven in Emsdetten, Betreuungsverein des Caritasverbandes für das Dekanat Steinfurt, Sozialer Dienst der Caritaswerkstätten Langenhorst, Bundesagentur für Arbeit Rheine, Integrationsfachdienst Lernen fördern

10.5 Zusammenarbeit mit der Schulleitung

Zwischen der Schulleitung und der Fachkraft für Sozialarbeit findet ein regelmäßiger Austausch statt, um die aktuellen Wünsche und Bedürfnisse der beteiligten Eltern, Lehrer und Schüler aufgreifen zu können und bei Bedarf weitere Unterstützung anbieten zu können.

 

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