Bei der Vollversammlung der Frauenbeauftragten in Gütersloh entschieden die Frauenbeauftragten mit großer Mehrheit, die Gründung einer Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) zu starten, und wählten Gründungssprecherinnen. So soll erreicht werden, dass die weiblichen Werkstattbeschäftigten in Zukunft erstmals ihre Interessen selbst in die Landespolitik einbringen und so die Inklusion weiblicher und die Gleichstellung inklusiver machen können.
Zur Vollversammlung hatte das Projekt "Sicher, Stark und Selbstbestimmt - vernetzt!", mit Förderung durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, die Frauenbeauftragte aus allen Werkstätten in NRW eingeladen. Ein gutes Drittel der Frauenbeauftragten war in die Stadthalle Gütersloh gekommen.
"Wir konnten heute sehen, dass wir in NRW starke Frauenbeauftragte in den Werkstätten haben", bilanzierte Projektreferentin Elena Doudis. In Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums sowie der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen sowie Patientinnen und Patienten, Claudia Middendorf, wurde über die Chancen, aber auch die Herausforderungen einer Landesarbeitsgemeinschaft beraten.
Thomas Lück, Vertreter des Ministeriums, ermutigte die Frauenbeauftragten: "Frauenbeauftragte in der Werkstatt können durch ihre neue LAG noch besser für Gleichstellung und gegen Gewalt arbeiten", und kommentierte die positive Entscheidung: "Das ist eine sehr gute Nachricht für die Landesregierung." Die LAG der kommunalen Frauenbüros hatte in einem Videogruß ebenfalls zur Gründung einer LAG ermutigt.
Eine LAG der Frauenbeauftragten soll auf NRW-Ebene aktiv sein, aber auch die Frauenbeauftragten vor Ort unterstützen, wenn diese die Interessen der Frauen in der Werkstatt oder in ihrer Kommune vertreten, ganz gleich, ob es um Gewaltschutz, gleichberechtigte Arbeitsbedingungen oder andere Themen geht. Die 15 Frauen, die im Anschluss an die Entscheidung pro LAG als Gründungssprecherinnen kandidierten, zeigten in ihrer Vorstellung die Breite der Themen von Frauen in Werkstätten: Gewaltschutz, Gleichberechtigung, die Lage von geflüchteten Frauen, von Trans-Frauen oder von alleinerziehenden Werkstattbeschäftigten, sexuelle Aufklärung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die sieben gewählten Gründungssprecherinnen müssen jetzt aber zuerst die eigentliche Gründung vorbereiten, Organisationsform und Finanzierung klären, dazu mit Politik, Verwaltung und Werkstätten sprechen. Claudia Middendorf versprach ihre Unterstützung: "Ich gratuliere allen neu gewählten Gründungssprecherinnen und allen engagierten Beteiligten, die zur Entscheidung für die Gründung einer Landesarbeitsgemeinschaft beigetragen haben. Durch dieses wichtige neue Gremium wird die Mitbestimmung der Beschäftigten in den Werkstätten weiter gestärkt. Dieses neue Instrument wird dazu beitragen, die Interessen der Frauenbeauftragten weiter zu bündeln und sich noch besser zu vernetzen. Als Landesbehinderten- und -patientenbeauftragte werde ich die Gründung und dann auch die Arbeit der LAG eng begleiten und freue mich auf eine gute und intensive Zusammenarbeit."