Besondere Aufmerksamkeit bekamen beim diesjährigen Neujahrsempfang die Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund aus allen Funktionsbereichen des Heinrich-Roleff-Hauses. Auf insgesamt 26 Sprachen wünschten sie den Anwesenden ein "Frohes Neues Jahr".
So konnte Geschäftsführer Burkhard Baumann eine Vielzahl an Besucherinnen und Besuchern aus Politik, Gesellschaft, den Kirchen und Vertreter der zahlreichen Kooperationspartner sowie die beruflich Mitarbeitenden als auch Ehrenamtliche im Besuchsdienst und aus den Gremien des Caritasverbandes begrüßen.
In seiner Ansprache ging Baumann auf das Jahresthema des Deutschen Caritasverbandes für 2025 ein. Der Slogan "Caritas öffnet Türen" meine zunächst, dass Klientinnen und Klienten, etwa pflegebedürftige, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Ratsuchende oder Menschen in akuter Not die Türen der Caritas immer offen stehen. Zudem wolle der Caritasverband "Türöffner sein" für den Einstieg ins Berufsleben junger Menschen. "Wir müssen die Türen weit öffnen für potentielle Mitarbeitende, insbesondere in Pflege und Medizin. Das beginnt schon mit Freiwilligendiensten und Ausbildungen", so Baumann.
Insbesondere verändere die Anwerbung von Mitarbeitenden aus dem Ausland die Teams in den jeweiligen Einrichtungen. "Vielfalt ist eine Bereicherung und sie hilft das pure Überleben in vielen Bereichen, das spüren wir ganz deutlich, etwa im Heinrich-Roleff-Haus, wo wir rund 20 Nationen bei den Mitarbeitenden zählen." Dafür brauche es ein nüchternes Hinsehen und dann Offenheit, gegenseitiges Interesse und Wertschätzung, zeigte sich Baumann überzeugt. "Aber es bedarf auch tatkräftiger Unterstützung, wenn es um die Orientierung in einem zunächst fremden Land geht, etwa bei Behördengängen, der Wohnungssuche oder dem Sprachelernen geht."
Sarah Lahrkamp (MdB): "Möge das Jahr 2025 für uns alle ein Jahr des Miteinanders, der Freude und des Respekts werden."
Sarah Lahrkamp (MdB) aus Ochtrup, die zum ersten Mal beim Neujahrsempfang dabei war, hatte Grüße und gute Wünsch der bundespolitischen Ebene an alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie an die Mitarbeitenden im Heinrich-Roleff-Haus im Gepäck. "Als Bundestagsabgeordnete ist es mir sehr wichtig, die Anliegen und Bedürfnisse älterer Menschen in unserer Gesellschaft zu kennen und auch zu vertreten", betonte Sarah Lahrkamp. "Wir müssen alles dafür tun, dass sich jeder, unabhängig vom Alter, in unserer Gesellschaft sicher und respektiert fühlt."
Angesichts der derzeitigen Herausforderungen in der Pflege müsse der Dialog über Verbesserungen und Unterstützung fortgesetzt werden. "Dabei sind die Qualität in der Pflege und die solidarische Finanzierung Kernpunkte unserer gesellschaftlichen Zukunft", so Lahrkamp. Sie dankte insbesondere den Mitarbeitenden in der Einrichtung, deren Einsatz "höchste Anerkennung" verdiene. "Ihre Arbeit ist von unschätzbarem Wert, denn sie trägt maßgeblich dazu bei, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer Umgebung wohl und geborgen fühlen."
Einrichtungsleiter Clemens Schulze Beiering
In seiner Festrede ging Clemens Schulze Beiering auf die Veränderungen der letzten 25 Jahre in der Altenpflege ein und kam zu verschiedenen Prognosen für die Zukunft. Trotz Ambulantisierung werde auch künftig ein gewisser Teil der schwer pflegebedürftigen Menschen einen Platz in der stationären Altenpflege benötigen. "Daher wird sich die stationäre Altenpflege in der Versorgungslandschaft behaupten." Gleichwohl sei die größere Gefahr für die Altenpflege perspektivisch nicht der Fachkräftemangel sondern die Finanzierung der "exorbitant gestiegenen Kosten", so der Einrichtungsleiter.
Positiv bewertete Schulze Beiering die technische Weiterentwicklung - namentlich durch die Digitalisierung und die Künstliche Intelligenz -, die künftig die Pflegekräfte von bestimmten Tätigkeiten immer mehr entlasten werde. "Dabei muss die menschliche Zuwendung nicht auf der Strecke bleiben, sondern kann im Gegenteil sogar intensiviert werden", zeigte er sich überzeugt. Auch konstatierte der Einrichtungsleiter, dass die Pflege immer "bunter" werde. Denn: "Wir können uns jetzt schon pflegerisch nicht mehr selbst versorgen und sind auf die Hilfe aus dem Ausland angewiesen. Deshalb sollten wir dankbar sein für jede und jeden, die zu uns kommen, um hier in Deutschland in der Pflege zu arbeiten."
Gemeindemanager Alexander Becker von der evangelischen Kirche
Alexander Becker, Gemeindemanager der evangelischen Kirchengemeinde, leitete in seinem geistlichen Wort aus der Jahreslosung für 2025 "Prüft alles und behaltet das Gute." die Forderung ab, gerade auch in heutigen Zeiten und angesichts von "Fake News" immer wieder "Faktenchecks" durchzuführen. "’Fakten zu checken’ als guter Vorsatz, besonders auch, wenn wir in wenigen Wochen dazu aufgerufen sind, auch in unserem Land zu wählen", appellierte Alexander Becker.