Besichtigen den künftigen Bauplatz am Kirchplatz in Horstmar (von links): Architekt Jürgen Eierhoff, Geschäftsführer Gregor Wortmann, Pfarrdechant Johannes Büll, Conrad und Maria Wüller, Hermann ten Winkel, Mitglied sowohl im Stadtrat als auch im Kirchenvorstand und Bürgermeister Robert Wenking
Wie Bürgermeister Robert Wenking mitteilt, hat die Stadt Horstmar eines der hierfür vorgesehenen Grundstücke an die Tectum Caritas gGmbH zum Kauf überlassen: "Gerne unterstützen wir die Pläne der Tectum Caritas, den Menschen hier in zentraler Lage der Stadt attraktive Wohnmöglichkeiten zu bieten".
In Form eines zweieinhalb-geschossigen Apartmenthauses plant die Bauherrin, die Tectum Caritas gGmbH mit Sitz in Steinfurt-Borghorst, die Neuschaffung von insgesamt sieben Apartments auf einer Nutzfläche von insgesamt rund 610 Quadratmetern.
Caritas-Geschäftsführer Gregor Wortmann sieht einen großen Bedarf für neuen Wohnraum: "Viele Menschen mit Behinderungen suchen Wohnungen, in denen sie selbstständig leben können und je nach individuellem Hilfebedarf Betreuungsleistungen erhalten können. In der notwendigen barrierefreien Qualität, passenden Größe und zu den refinanzierten Konditionen ist dieser aber kaum am Markt zu finden." "Das ist ein guter Grund für die Tectum Caritas, hier selbst als Bauherrin tätig zu werden und so den Caritas-Gedanken umzusetzen", erläutert Pfarrdechant Johannes Büll, der im Caritasverband auch ehrenamtlich Verantwortung trägt.
Nordansicht des geplanten Apartmenthauses am Kirchplatz mit Nachbargebäuden
Das Projekt habe "schon ein bisschen Vorlauf", erläutert Wortmann die Vorgeschichte. Auf der Suche nach entsprechenden Grundstücken habe man die Pfarrei St. Gertrudis angesprochen. Pfarrdechant Johannes Büll hatte sogleich einige Ideen und brachte auch die offenen Gestaltungsfragen rund um den Kirchplatz ins Gespräch. Gemeinsam mit Bürgermeister Robert Wenking wurden Ideen entwickelt und das nun geplante Projekt nahm Formen an.
"Dieses rundum inklusive Projekt für die Menschen mitten in Horstmar ist zukunftsweisend", so Wortmann, denn grundsätzlich können die Apartments auch an Menschen ohne Behinderungen vermietet werden, was dem Anspruch auf Normalität sehr gut entspricht. Und so werden die Eheleute Conrad und Maria Wüller, bislang auf dem Eckgrundstück mit ihrem Haus ansässig, ebenfalls in das neue Haus einziehen. "Nach vielen Jahren der Selbstständigkeit haben wir unser Bekleidungsgeschäft zum Herbst aufgegeben. Unser altes Haus macht jetzt sinnvollerweise Platz für den Neubau, in dem wir dann eine schöne, moderne und altersgerechte Wohnung haben. Wir freuen uns schon sehr auf die Rückkehr an unsere alte Adresse", so Conrad und Maria Wüller. Auch der erwachsene Sohn Carsten Wüller wird ein Apartment im Haus beziehen.
Die Stadt Horstmar hat den erforderlichen Beschluss zum Verkauf des Grundstückes mit großer Einmütigkeit gefasst. "Wir streben an, dass hier tatsächlich viele Horstmarer ihr neues Zuhause finden", betont Bürgermeister Robert Wenking und für die Tectum Caritas mit Wohnbereichsleiterin Inge Wedmann-Pelka ist ganz klar, dass dies für die Belegung ein wichtiges Kriterium ist, wobei natürlich auch Bewerbungen aus anderen Orten Berücksichtigung finden können. Interessierte können hierzu gerne Kontakt zu der Bereichsleiterin Wohnen, Inge Wedmann-Pelka, unter der Rufnummer 02551-70289-0 aufnehmen.
Wie Architekt Jürgen Eierhoff erläutert, wird sich das Gebäude gut in die historische Baustruktur der Stadt Horstmar einfügen: "Wir planen einen entsprechend der Gestaltungssatzung gegliederten Baukörper mit zwei separaten Giebeln zum Kirchplatz und Andeutung eines Sodenganges". Auf dem bisher unbebauten, vormals städtischen Grundstück der Stadt Horstmar am Kirchplatz 7 sowie am Kirchplatz 9, wo bisher das Textilfachgeschäft von Conrad und Maria Wüller steht, sollen die Bauarbeiten so bald es geht starten. Nach Abriss des Eckhauses könnte das im Herbst 2023 der Fall sein. "Eine 18-monatige Bauzeit müssen wir rechnen, so dass Anfang 2025 die Bewohnerinnen und Bewohner ihre neuen Apartments beziehen können", so Gregor Wortmann zum Zeitplan.
Die Voraussetzungen sind jedenfalls geschaffen, die Kaufverträge wurden im Dezember geschlossen und der Bauantrag befindet sich aktuell in Vorbereitung. Auch für das Gebäude der Pfarrei St. Gertrudis am Kirchplatz 5 gibt es Planungen, denn das Gebäude ist in die Jahre gekommen. "Hier soll ein barrierefreies Pfarrheim entstehen, das auch in Bezug auf Größe und Funktionalität den zukünftigen Bedürfnissen der Pfarrei entspricht. Besonders die räumliche Lage am Stadtmittelpunkt Kirchplatz und die damit verbundene Nähe zur Kirche sowie die Verbindung mit dem Apartmenthaus der Tectum Caritas, machen den Standort attraktiv", so Pfarrdechant Johannes Büll. Bezüglich dieser Planungen laufen die Gespräche mit dem Bischöflichen Generalvikariat in Münster. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Übertragung des bisherigen Pfarrzentrums "Borchorster Hof" an die Stadt Horstmar.