Große Freude herrschte bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Gästen anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Kardinal-von-Galen-Hauses.
Zahlreiche Aktivitäten und Programmpunkte am Vormittag verkürzten die Zeit bis zum Beginn des Festaktes. Am Nachmittag feierten die Bewohnerinnen und Bewohner dann zusammen mit ihren Gästen im Rahmen eines Gottesdienstes im Festzelt mit anschließendem Empfang. Das Kardinal-von-Galen-Haus begleitet 38 Menschen mit Behinderungen in der besonderen Wohnform und in der Tagesstruktur für berentete Menschen mit Behinderungen. Ergänzt wird das Angebot durch das Ambulant Betreute Wohnen für Menschen mit Behinderungen und einen Platz im Kurzzeit-Wohnen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Tectum Caritas, Franz Ruhwinkel, begrüßte die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Festgäste anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Kardinal-von-Galen-Hauses.
Franz Ruhwinkel, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Tectum Caritas gGmbH, die Träger der Einrichtung ist, begrüßte die Bewohnerinnen und Bewohner, die Mitarbeitenden sowie die Gäste anlässlich des Festtages. Insbesondere freute sich Ruhwinkel darüber, Bürgermeisterin Christa Lenderich begrüßen zu können. "Die Stadt Ochtrup hat die Entwicklung unseres Hauses und die Integration immer bestens unterstützt - das wünschen wir uns auch weiterhin", so Franz Ruhwinkel. Auch der frühere Geschäftsführer der Tectum Caritas, Rolf Schürmann, der den Bau des Hauses vor 25 Jahren initiiert hatte, und die Gründungseinrichtungsleiterin Maria Oeinck wurden an ihrer alten Wirkungsstätte herzlich willkommen geheißen.
Pfarrer Stefan Hörstrup feierte anlässlich des 25-jährigen Jubiläums mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Gästen den Festgottesdienst im Zelt. Unterstützt wurde er dabei von Messdienern aus dem Kardinal-von-Galen-Haus.
Während des anschließenden Gottesdienstes machte Pfarrer Stefan Hörstrup in seiner Predigt deutlich, dass - ausgehend von der biblischen Erzählung der Heilung eines Taubstummen - das Öffnen der Ohren und der Herzen für den Anderen, gerade auch in einer Einrichtung wie dem Kardinal-von-Galen-Haus von großer Bedeutung ist, um das Zusammenleben auf gute Weise zu gestalten. Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende brachten sich mit dem Vorlesen eines Psalms und der Fürbitten in die Gestaltung des Gottesdienstes ein. Zur Erinnerung an diesen Festtag bekam jeder einen kleinen Schutzengel überreicht. Mit einer ausführlichen Segensbitte schloss Pfarrer Hörstrup den Gottesdienst: "Gott segne das Haus und alle, die in seinen Zimmern wohnen, leben und arbeiten und alle, die hier aus- und eingehen - heute und morgen und immer."
Geschäftsführer Gregor Wortmann
In seinem Rückblick beschrieb Geschäftsführer Gregor Wortmann die Entwicklungsstufen der Einrichtung, die in den Jahren 1996 und 1999 in zwei Bauabschnitten errichtet worden ist. "Eine besondere Innovationsfreude hat die Einrichtung schon immer ausgezeichnet und geprägt", betonte Wortmann. So kam es, dass bereits 1998 das Apartmenthaus an der Parkstraße 10 in Betrieb gehen konnte. Ein "bisschen revolutionär" sei dieses "Ambulant Betreute Wohnen in eigenen Häusern" (ABW) seinerzeit gewesen, und man habe hier mit Kreativität und dem Mut, sich vom Hergebrachten zu lösen, etwas Neues auf den Weg gebracht. Das ABW habe sich mit diesem "Pilothaus" erfolgreich in Ochtrup und in der Folge an den anderen Standorten der Tectum Caritas entwickelt und etabliert.
Ein weiterer Meilenstein sei 2018 die Inbetriebnahme eines Neubaus neben dem Haupthaus für die einrichtungsinterne Tagestruktur für die zunehmende Zahl an Rentnerinnen und Rentnern im Kardinal-von-Galen-Haus gewesen. Auch aktuell werden Veränderungen wirksam. So konnten im vergangenen Jahr durch Einrichtungsleiterin Elisabeth Helmich und ihr Team im Zuge der Qualitätsanpassung die noch vorhandenen Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewidmet werden - ein wichtiger Beitrag zur Aufrechterhaltung der guten Wohnqualität. In diesem Zuge wechselten acht Bewohnerinnen und Bewohner in das Ambulant Betreute Wohnen.
Gregor Wortmann dankte den Bewohnerinnen und Bewohnern und den Mitarbeitenden für das gute Miteinander in der bisherigen Zeit der Corona-Pandemie. Mit der stets gezeigten Offenheit für Entwicklungen werde sich das Haus mit seiner engagierten Mitarbeiterschaft den Aufgaben, denen sich die Eingliederungshilfe gegenüber sieht, auch weiterhin erfolgreich stellen, schloss Wortmann seinen Beitrag mit den besten Wünschen für die Zukunft.
Bürgermeisterin Christa Lenderich
In ihrem Grußwort gratulierte die Bürgermeisterin der Stadt der Ochtrup, Christa Lenderich, zum 25-jährigen Jubiläum als einen "schönen Erfolg" der Bewohnerinnen und Bewohner sowie des gesamten Teams der Tectum Caritas. "Ich bin sehr froh, dass wir das Kardinal-von-Galen-Haus mit seinen unterschiedlichen Wohnformen, die auf die jeweiligen Möglichkeiten und Vorstellungen der Menschen zugeschnitten sind, in Ochtrup haben", betonte die Bürgermeisterin. "Denn die Gesellschaft muss sich auch daran messen lassen, was sie tut, damit Menschen mit Behinderungen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen können. Wir als Stadt wollen dabei unser Möglichstes tun, damit Sie weiterhin so erfolgreich aufgestellt sind", so die Bürgermeisterin.
Die Jubilare freuten sich über die Geschenke und die Auszeichnung, bereits 25 Jahre im Kardinal-von-Galen-Haus zu wohnen. Zweite von links: Einrichtungsleiterin Elisabeth Helmich
Im Anschluss an die Wortbeiträge ehrte der Bewohnendenbeirat und Einrichtungsleiterin Elisabeth Helmich die zwölf Bewohnerinnen und Bewohner, die seit 25 Jahren im Kardinal-von-Galen-Haus wohnen - nämlich Bettina Altehenger, Bernhard Hinkert, Christa Ehling, Norbert Gottwald, Alfons Warnking, Marianne Westers, Dirk Middelhoff, Anne Frieling, Margret Gosseling, Dagmar Sicking, Berthold Stücker und André Eilert - und übergab ihnen ein Jubiläumsgeschenk. Elisabeth Helmich würdigte alle Personen ausführlich und beschrieb, welche unverwechselbare Bereicherung jede Bewohnerin und jeder Bewohner für die Einrichtung darstellt.
In einer Talente-Show im großen Festzelt hatten am Vormittag einige Bewohnerinnen und Bewohner mit viel Spaß ihr Gesangstalent auf der Bühne unter Beweis gestellt.
Am Abend feierten die Bewohnerinnen und Bewohner mit den Angehörigen und den Mitarbeitenden im gemütlichen Rahmen in den Gärten der jeweiligen Wohngruppen weiter. An die 150 Personen wurden an fünf Orten von einem Grillteam bestens versorgt, so dass nachher alle rundherum gestärkt und zufrieden waren. Das schöne Wetter trug seinen Teil zur guten Stimmung bei und die Angehörigen konnten sich nach langer Corona-Abstinenz wieder persönlich treffen und untereinander austauschen. Im Vorfeld des Festtages hatten die Bewohnerinnen und Bewohner einige Geschenke vorbereitet, die die Angehörigen dann am Schluss der Feier mit nach Hause nehmen konnten.