Drei junge Azubis, die im Heinrich-Roleff-Haus zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann ausgebildet werden und am Fest der Kulturen teilgenommen haben.
Wer auf die Frage nach der Zukunft der Pflege eine Antwort sucht, der hätte am vergangenen Donnerstag (10. August) im Heinrich-Roleff-Haus fündig werden können. Denn im Innenhof des Seniorenzentrums feierten Mitarbeitende aus 14 Nationen ein "Fest der Kulturen".
Ein meterlanges Büffet bot kulinarische Köstlichkeiten aus drei Kontinenten, die alle von den Beschäftigten selbst - teils frisch vor Ort - hergestellt worden waren. Von "Injera" aus Eritrea über schwarze Soße aus Kamerun, türkisches "Kisir" und polnische Piroggen bis hin zur philippinischen Salatschüssel reichte die Vielfalt der nationalen Leckereien.
Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer präsentierten sich in landestypischer Kleidung. So sah man neben indischen Saris auch das kamerunische "Ndop", eine Tracht, mit der königliche Würde repräsentiert wird. Musik aus aller Herren (und Frauen!) Länder brachte die Feiernden in Bewegung und bald tanzten alle teils im Kreis oder in Formation, allein oder zu zweit. Das ein oder andere internationale, geistliche Getränk mag hier nachgeholfen haben. Schnell war klar: Musik und Tanz sind ebenso wie Essen und Trinken so universell, dass alle bei allem mitmachen können - und Spaß haben!
Einrichtungsleiter Clemens Schulze Beiering war sichtlich stolz auf seine internationale Belegschaft. "Wir setzen seit einigen Jahren vermehrt auf Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland, um unseren dringend benötigten Nachwuchs in der Pflege ausbilden zu können", erklärt er. Die jungen Leute, die aus teilweise sehr weit entfernten Ländern und Kulturen nach Borghorst kämen, seien hoch motiviert, wissbegierig und hätten in ihren Heimatländern oft hohe Schulabschlüsse erreicht. Zudem seien sie in einer geradezu ergreifenden Weise herzliche, zugewandte und fröhliche Persönlichkeiten. "Beste Voraussetzungen für den Pflegeberuf", resümiert der Heimleiter. Gerade mit ihren menschlichen Fähigkeiten erreichten die jungen Leute die Herzen der Bewohnerinnen und Bewohner und das helfe über manche anfängliche Sprachbarriere hinweg.
Der Pflegebedarf steigt mit dem demografischen Wandel weiter an. Wie auch immer die Zukunft der Pflege aussehen mag, eines ist jetzt schon klar: Sie wird bunter! Und das darf man getrost feiern.