Hatten was zu lachen: Gäste bei der CaritasZeit, die sich mit dem Thema Humor in der Pädagogik befasste
Dazu konnte der Geschäftsführer des Caritasverbandes, Gregor Wortmann, eine Vielzahl von Gästen aus dem Verband und von den Kooperationspartnern in der Eingliederungshilfe begrüßen. Zahlreiche Menschen aus den Einrichtungen und Diensten wie etwa die gewählten Interessenvertreter von Nutzern und Mitarbeitenden waren unter den Gästen.
Belastungen der Menschen durch eine Fülle an schlechten Nachrichten, etwa die Corona-Pandemie, die katastrophalen Folgen des Klimawandels oder der Angriffskrieg auf die Ukraine, hätten zu der Frage nach den Kraftquellen in schwieriger Zeit geführt. Daraus habe sich der Humor als hervorragendes Thema für die "CaritasZeit" ergeben, so Wortmann.
Dr. Charmaine Liebertz hält Lachen und Lernen für ein "Traumpaar". "Denn wer lacht, lernt leichter."
Als erste Referentin hielt Dr. Charmaine Liebertz, Erziehungswissenschaftlerin aus Köln, einen lebendigen Vortrag zum Humor in der Pädagogik, in dem sie auch das Publikum einbezog. "Humor ist der wohl am meisten belächelte Krisenretter", so Charmaine Liebertz mit einem Augenzwinkern. Doch Humor ist mehr als ein Lachen, er ist eine Haltung, die in der Pädagogik eine wichtige Rolle spielt, etwa in Kindergärten, Schulen und anderen sozialen Einrichtungen.
Der Humor sollte dabei mit Ernsthaftigkeit in einem Gleichgewicht stehen. "Wo gelacht wird, lernt man leichter. Wer lacht, ist stark und zuversichtlich." So könnten Lachen und Lernen zusammen "ein Traumpaar" bilden. "Und das Lachen steigert sogar die Gesundheit - das weiß heutzutage auch die Schulmedizin", so Liebertz. Den Zuhörerinnen und -hörern gab sie mit auf den Weg, es mit einem Lächeln in alltäglichen Situationen zu versuchen, etwa in der Bäckerei oder in einem Zugabteil. "Denn mit einem Lächeln kommen Sie leichter in Kontakt mit anderen Menschen, weil es die Bindung fördert."
Im Anschluss an den Vortrag folgte eine Video-Präsentation, die als Projektarbeit in der St.-Elisabeth-Schule entstanden ist und in der Menschen aus der Tectum Caritas in Interviews zu Wort kamen - Kinder aus einem Caritaskindergarten ebenso wie Schülerinnen und Schüler, Bewohner aus einem der Wohnangebote und Mitarbeitende der Werkstätten. Was macht Freude, worüber kann man lachen, was ist für Zufriedenheit wichtig - Vieles kam zur Sprache rund um Freude und Zufriedenheit der Menschen und bildete so einen wichtigen Bestandteil des Programms an diesem Vormittag.
Phil Hubbe hinterfragt mit seinen Karikaturen kritisch gesellschaftliche Ideale und Normen.
Der selbst von einer chronischen Erkrankung betroffene Magdeburger Cartoon-Zeichner, Phil Hubbe, stellte seine Karikaturen vor, in denen er auf humorvolle Weise Stereotypen und Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen aufs Korn nimmt. Seine Erfahrung ist, dass seine Karikaturen bei Menschen mit Behinderungen und Menschen mit chronischen Erkrankungen positiven Anklang finden. "Humor ist gerade in diesen gesellschaftlichen Bereichen wichtig, denn sie steigert die Lebensqualität der Betroffenen."
In der "CaritasZeit", die in diesem Jahr bereits zum achten Mal stattfand, geht es darum, Themen der Caritas ins Gespräch zu bringen, neue Perspektiven zu eröffnen, Einblicke zu ermöglichen und auch die Wissenschaft zu Wort kommen zu lassen. Diesen Zielen ist die ebenso interessante wie lehrreiche und vor allem höchst vergnügliche "CaritasZeit" voll gerecht geworden, wie der anhaltende Applaus des Publikums zeigte.
Erlebte einen vergnügliche "CaritasZeit": Das Publikum in der Turnhalle der St.-Elisabeth-Schule in Burgsteinfurt